Die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. rät: Verzichten Sie auf Deodorants und Kosmetika, die den
Bestandteil Paraben enthalten!
Rückstände dieses Konservierungsmittels, das in Deodorants, Körpersprays, Kosmetika, und
Arzneimitteln verwendet wird, konnten kürzlich in Krebstumoren nachgewiesen werden. Einer
britischen Studie zufolge, veröffentlicht im "Journal of Applied Toxicology", könnte es einen
Zusammenhang zwischen Paraben-haltigen Deodorants und Brustkrebs geben. Britische
Wissenschaftler haben in 18 von 20 Brustkrebsproben Paraben nachweisen können. Weitere
Untersuchungen sind angekündigt.
Paraben hat eine dem weiblichen Hormon Östrogen ähnliche Aktivität. Östrogen wiederum gilt als
Wachstumsfaktor für Brustkrebs. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Paraben und Brustkrebs
kann durch die bisherigen Untersuchungen jedoch nicht bewiesen werden aber eben auch nicht
ausgeschlossen werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht zeigt die Studie nur, dass im Brustkrebsgewebe von Frauen die
Deodorants benutzen, Paraben nachweisbar ist. Die krebsauslösende Wirkung ist damit noch nicht
belegt und muss in weiteren Analysen abgeklärt werden. Bis zur endgültigen Klärung empfiehlt die
Deutsche Krebsgesellschaft auf Paraben-haltige Deodorants zu verzichten und gegebenenfalls das
Produkt zu wechseln. Das in den Tumoren nachgewiesene Konservierungsmittel ist nur in wenigen
Deodorants enthalten.
Die neuesten Erkenntnisse widersprechen einer Untersuchung aus dem Jahr 2000 aus den USA. Hier
konnte kein Zusammenhang zwischen Antiperspiranzien oder Deodorants und einem erhöhtem
Brustkrebsrisiko aufgezeigt werden. Insofern kann die aktuelle Studie nur Anlass zu weiteren
wissenschaftlichen Nachforschungen sein.
Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. weist darauf hin, dass es aufgrund der vorliegenden Daten zum
jetzigen Zeitpunkt keinen Grund für die Annahme gibt, dass Frauen, die Paraben-haltige
Körperpflegemittel benutzt haben, eine über das Maß hinaus gehende Wahrscheinlichkeit einer
Brustkrebserkrankung haben. Es ist zudem unwahrscheinlich, dass Paraben an anderer Stelle als im
brustnahen Bereich der Achselhöhle aufgenommen (z. B. andere Hautpartien oder der Magen-Darm-
Trakt) zu einem Brustkrebs führen kann. Die Substanz wird im Körper abgebaut und kann somit nicht
über das Blut in das Brustdrüsengewebe gelangen.
Pressekontakt:
c/o AVISO medien.arbeit
Liebknechtstraße 17-21 * 99423 Weimar
Frau Doreen Klamt und Herr André Franck
Tel. (03643) 828284 Fax (03643) 828285
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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