KOBLENZ. Der Fachkräftemangel macht auch vor den Hochschulen nicht halt. Aus diesem Grund unterstützen Bund und Länder im Rahmen ihres gemeinsamen Programms „FH-Personal“ in den kommenden acht Jahren Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) mit insgesamt 430 Millionen Euro bei der Gewinnung und Qualifizierung von Professorinnen und Professoren. Neben der Hochschule Trier und der Hochschule Mainz ist die Hochschule Koblenz eine der drei rheinland-pfälzischen HAWs, die mit ihren jeweiligen Personalgewinnungskonzepten überzeugen konnten. Die Hochschule Koblenz erhält für ihren „ProKOhoch2“ betitelten Projektantrag eine Fördersumme in Höhe von bis zu 4,4 Mio. Euro.
Während der Projektlaufzeit von April 2021 bis Ende 2026 wird die Hochschule Koblenz abteilungs- und fachbereichsübergreifend eine Reihe von strategischen Maßnahmen zur Personalgewinnung umsetzen. „Damit verfolgen wir das Ziel, insbesondere die Zahl weiblicher und internationaler Professores zu erhöhen“, betont Prof. Dr. Daniela Braun, Vizepräsidentin für Lehre und Diversity an der Hochschule Koblenz, „um unsere Sichtbarkeit zu steigern und qualifizierten Nachwuchs zu rekrutieren, wollen wir neue Instrumente und Kanäle erproben.“
Eines dieser geplanten Instrumente sind so genannte Tandem-Professuren, bei denen Forschende anteilig in der Hochschule Koblenz und in kooperierenden Unternehmen arbeiten. „Das ist ein innovativer Weg, außerhalb der Hochschule Personal zu gewinnen, der zugleich den regionalen wie den überregionalen Transfer intensiviert“, freut sich Braun. Außerdem ermöglichten intern ausgeschriebene, interdisziplinäre Schwerpunktprofessuren, bereits vorhandene Profilschwerpunkte aus- und neue Themencluster fächerübergreifend aufzubauen. Ein weiteres Instrument des Personalgewinnungskonzeptes fokussiere auf neue Kommunikationsformate wie die sozialen Medien: „Durch eine bessere Vernetzung erreichen wir einen ganz unterschiedlichen Personenkreis und können so weltweit gezielt nach geeigneten Professorinnen und Professoren suchen.“ Darüber hinaus wird die Hochschule Koblenz einen Teil der Fördersumme dafür einsetzen, noch intensiver mit der Universität Koblenz-Landau bei kooperativen Promotionen zusammen zu arbeiten.
Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, ist die Nachhaltigkeit der geplanten Maßnahmen besonders wichtig: „Das Projektteam wird gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern langfristig ein strategisches und digitales Berufungsmanagement aufbauen, das wie auch das angestrebte Qualifizierungsprogramm über den Förderzeitraum hinaus bestehen soll.“ Für einen nachhaltigen Nutzen der initiierten Instrumente sorgen auch die auf der Grundlage der Projektergebnisse zu entwickelnden Qualitätsstandards: „Damit wird der Grundstein für die zukunftsorientierte Personalfindung und -bindung in der anstehenden Dekade und somit auch für die weitere Profilbildung der Hochschule Koblenz gelegt.“
Vorlesung an der Hochschule Koblenz (vor Corona)
Hochschule Koblenz/Gloger
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