Ein Gespräch mit HU-Professorin Julia Asbrand über die Auslastungen von Familien und den Druck auf Kinder und Jugendliche durch die Corona-Pandemie.
Julia Asbrand ist Professorin für klinische Kinder- und Jugendlichenpsychologie und Psychotherapie an der Humboldt-Universität. Sie forscht zu Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen. "Kinder, die schon vor Corona psychisch belastet waren, geht es jetzt oft noch schlechter", sagt sie.
Wie gut oder schlecht Kinder mit der Pandemie zurechtkommen, hängt dabei von vielen Faktoren ab, sagt die Wissenschaftlerin. Im Gespräch mit der Radiojournalistin Cora Knoblauch veranschaulicht Julia Asbrand mit dem sogenannten Diathese-Stress-Modell wie unterschiedlich stark Familien in der Krise belastet sind. Für jeden belastenden Faktor – etwa: knapper Wohnraum, Streit, Gewalt, Schulden, psychische Vorbelastungen – legt Julia Asbrand symbolisch einen Stein in ein leeres Wasserglas.
"Bei manchen Familien war das Glas schon vor der Pandemie ziemlich voll", sagt sie. Wenn dann noch permanenter Stress wie zur Zeit der Pandemie darüber gegossen wird, "läuft das Glas rasch über. Es kommt darauf an, wie viele Steine eine Familie in ihrem Glas hat."
Dennoch seien wir der jetzigen Situation nicht hilflos ausgeliefert, sagt Julia Asbrand und fordert, die psychische Gesundheit von Kindern und Familien stärker in den Fokus zu rücken, auch über die Corona-Krise hinaus. Dafür baut sie derzeit mit Kolleg*innen eine Spezial-Ambulanz für Kinder, Jugendliche und Familien an der Humboldt-Universität auf.
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Hans-Christoph Keller
Pressesprecher der Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.: 030 2093-12710
pr@hu-berlin.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Teachers and pupils, all interested persons
Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Psychology, Social studies
transregional, national
Studies and teaching, Transfer of Science or Research
German
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