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03/04/2004 10:40

Neue Kooperationsformen in der Stadtentwicklung verbessern Akzeptanz von Planungsergebnissen

Lidia Uffmann Geschäftsbereich Kommunikation - Presse- und Informationsstelle
Fachhochschule Osnabrück

    Institut für Öffentliches Management der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der FH Osnabrück publiziert Ergebnisse des ExWoSt-Forschungsprojektes "Urbanes Wohnen Jahnplatz"

    Verbessert sich das Planungsergebnis, wenn sich Bürger, Investor und Stadt zu Beginn eines Planungsprozesses an einen Tisch setzen und gemeinsam planen? Diese Frage stand am Beginn des vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen geförderten Forschungsprojektes, bei dem die Stadt Osnabrück für die Planung einer Wohnbebauung am Jahnplatz neue Wege in der Bürgerbeteiligung beschritt.

    Die Stadt beauftragte Prof. Dr. Stefanie Hohn und Prof. Dr. Rolf Wortmann von der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Fachhochschule Osnabrück mit der wissenschaftlichen Begleitforschung. Über zwei Jahre beobachteten die beiden Professoren diesen Kooperationsprozess und verglichen ihn mit traditionellen Verfahren.

    Pünktlich zum ersten Spatenstich für das neue Wohnprojekt am Jahnplatz veröffentlichten die Wissenschaftler ihre Ergebnisse in einem Buch. "Das neue Verfahren bietet die Chance einer bedarfsgerechteren Planung. Indem potenzielle Bewohner und Anwohner ihre Bedürfnisse frühzeitig in die Planung einbringen, verringert sich für den Investor das Risiko, am Markt vorbei zu planen", so beschreibt Prof. Hohn einen wesentlichen Vorteil des neuen Verfahrens.

    Das neue Kooperationsverfahren sei zudem geeignet, Konflikte aufzudecken und zu entschärfen, ergänzt ihr Kollege Prof. Wortmann. In insgesamt sieben Workshops auf dem Gelände des ehemaligen Abfallwirtschaftsbetriebes in der Zeit von Mai 2002 bis September 2003 haben sich interessierte Bürgerinnen und Bürger, der Investor und Vertreter der Stadt auf die Leitlinien der künftigen Bebauung geeinigt. Sie haben gemeinsam die Rahmenbedingungen für den im Dezember 2002 durchgeführten Architektenwettbewerb formuliert und waren auch im Preisgericht vertreten.

    Als wichtiger Erfolgsfaktor für den Prozess erwies sich das einstimmige Urteil im Architektenwettbewerb. Der Kopenhagener Architekt, Prof. Lorenzen, überzeugte Investor, Stadt und Bürgervertreter gleichermaßen mit seinem Entwurf, der nach den anschließenden Diskussionen mit den Anwohnern und den potenziellen Bewohnern bedarfsgerecht weiterentwickelt wurde. Nach den Plänen des Architekten beginnt der Investor, GPI Grundwerte und Projektideen GmbH & Co aus Osnabrück, jetzt mit den Baumaßnahmen.

    Zwar war der intensive Abstimmungsprozess für alle Parteien mit zeitlichem Mehraufwand verbunden. Doch hat sich die anfängliche Befürchtung, der Planungsprozess würde insgesamt deutlich länger dauern als traditionelle Verfahren, nicht bewahrheitet.

    Ein weiteres Kriterium bei der Bewertung der Vorteilhaftigkeit des neuen Verfahrens war die Zufriedenheit der beteiligten Akteure sowohl mit dem Prozess als auch mit dem Ergebnis der Planung. "Nach unseren Befragungsergebnissen waren die Vertreter des Stadtplanungsamtes und der Politik sowie der Investor sehr zufrieden mit dem Planungsprozess, bei den Bürgern haben wir bei genereller Zustimmung auch so manche kritische Stimme eingefangen", berichtet Prof. Hohn.

    Die Ergebnisse der Begleitforschung sind in einem Buch ("Urbanes Wohnen Jahnplatz - Ein Beispiel für innovative Kooperation in der Stadtentwicklung") veröffentlicht worden. Die einzelnen Verfahrensschritte und die Ergebnisse der Befragungen sind ausführlich dokumentiert und können für andere Städte und Investoren als Hilfestellung bei der Durchführung vergleichbarer Verfahren dienen. Der Titel kann per E-Mail bei Prof. Hohn (s.hohn@fh-osnabrueck.de) bestellt werden.


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    Criteria of this press release:
    Construction / architecture, Economics / business administration, Law, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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