Dortmund, 14.11.98 - 241) Den Erhalt und Ausbau der erst vor wenigen Jahren eingeführten Pflegeversicherung hat die Forschungsgesellschaft für Gerontologie, Institut für Gerontologie an der Universität Dortmund, von der neuen Bundesregierung gefordert. Überlegungen des Bundesfinanzministers, die Versicherungsleistungen an eine Bedüftigkeitsprüfung zu binden, seien ein sozialpolitischer Rückschritt.
Die Mitgliederversammlung der Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. gab anläßlich der diesjährigen Mitgliederversammlung am 11.11.98 in Dortmund folgende Erklärung ab:
"Die Mitgliederversammlung der Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. nimmt mit Besorgnis öffentliche Überlegungen des neuen Bundesfinanzministers Oskar Lafontaine zur Kenntnis, die Pflegeversicherung auf 'eine Basissicherung für wirklich Bedürftige' zurückzuführen und diese dann aus Steuermitteln zu finanzieren.
Die Mitgliederversammlung sieht in dieser Idee einen sozialpolitischen Rückschritt, da die Konsequenz die Wiedereinführung der Bedürftigkeitsprüfung wäre und damit eine erneute Nähe zur gerade überwundenen Sozialhilfeabsicherung geschaffen werden würde.
Es gibt, nicht zuletzt in Anbetracht der demographischen Entwicklung, keinen Grund, die vor wenigen Jahren nach mehr als 20-jährigen Bemühungen eingeführte Pflegeversicherung faktisch zurückzunehmen. Vielmehr fordert die Mitgliederversammlung der Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. die Bundesregierung auf, die Pflegeversicherung dahingehend weiterzuentwickeln, daß insbesondere die bislang nicht hinreichend abgesicherten psychisch kranken, dementen und verwirrten älteren Menschen besser einbezogen werden."
Criteria of this press release:
Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
transregional, national
Scientific Publications
German
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