idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/14/2021 16:05

Historischer Kannofenbrand an der Hochschule Koblenz in Höhr-Grenzhausen am 24./25.9. im Livestream

Christiane Gandner M.A. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Koblenz - University of Applied Sciences

    Am letzten Wochenende im September steht in Höhr-Grenzhausen ein ganz besonderes Ereignis im Kalender, das zuletzt 2016 stattgefunden hat: In Zusammenarbeit mit der Stadt und Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen und dem Keramikmuseum Westerwald organisiert das Institut für Künstlerische Keramik und Glas (IKKG) der Hochschule Koblenz am WesterWaldCampus mit dem Studiengang Freie Kunst Keramik wieder auf dem Gelände der Hochschule einen Brand des historischen Kannofens. Die Veranstaltung wird am 24. und 25. September live gestreamt.

    Coronabedingt hatte dieser 15. Kannofenbrand 2020 nicht wie geplant stattfinden können. Um dieses Erlebnis nun trotz der Pandemie einer möglichst großen Anzahl an Interessierten anbieten zu können, wird der Brand des Ofens ab Freitag, 24. September 2021, 20 Uhr, bis Samstag, 25. September 2021, 20 Uhr, 24 Stunden lang live im Internet gestreamt. Dabei wird neben dem Feuern des Ofens auch der besonders imposante Vorgang des Salzens (am Samstag zwischen 14 und 15 Uhr) im Livestream auf www.keramik-stadt.de und unter https://youtu.be/aqxfvSiMp5E zu sehen sein.

    Den diesjährigen Brand leitet die neue Werkstattleiterin des IKKG, Nora Arrieta. Sie wird von den lokalen Keramikern Arthur Mueller – ehemaliger Werstattleiter des IKKG und verantwortlich für den Brand 2016 – Gideon Necker, Martina Latka und Gerhard Tattko unterstützt. Nachdem der letzte Brand bereits vor fünf Jahren stattgefunden hatte, war die Neuauflage nun allen beteiligten Institutionen ein besonderes Anliegen. „Diese Tradition, mit der in Höhr-Grenzhausen beziehungsweise dem Kannenbäckerland früher regelmäßig Keramik hergestellt wurde, kann heutzutage kaum noch durchgeführt werden“, bedauert Nora Arrieta. Das Wissen um die Technik des Brennens gehe leider immer mehr verloren: „Der Brand des Kannofens dient daher insbesondere der Pflege, Erhaltung und Weitergabe dieses immateriellen Weltkulturerbes.“

    Insgesamt haben rund 60 Künstlerinnen und Künstler keramisch-plastische Stücke geliefert, die nun nach „alter Tradition” gebrannt werden. Der Kreis der Teilnehmenden ist international – von England über Belgien bis zu den USA und mit vielen Keramikerinnen und Keramikern sowie und Bildhauerinnen und Bildhauern aus Deutschland. Unterstützt wird Nora Arrieta bei den vielfältigen Aufgaben rund um den insgesamt 60 h dauernden Kannofenbrand von Studierenden der Kunstakademie Münster, der Weißensee Kunst-Hochschule Berlin, der MAD Faculty Universiteit Hasselt Belgien sowie selbstverständlich von den Studierenden des IKKG. Diese kommen aktuell aus Korea, Taiwan, China, USA und Deutschland. Sie werden sich beim mehrtägigen Befeuern des Ofens, das rund um die Uhr erforderlich ist, gegenseitig ablösen.

    Der Kannofen, den das IKKG seit 1992 regelmäßig nutzt, wurde vollständig restauriert und ist einer der letzten Öfen seiner Art. Elfriede Balzar-Kopp ließ hier 1929 ihren ersten eigenen Ofen mit einem Volumen von 6,5 Kubikmetern bauen und betrieb ihn bis 1961. 1938 erhielt der Ofen seinen Fachwerk-Überbau. Das Salzen findet bei etwa 1270 Grad Celsius statt. Hierbei wird sehr grobkörniges Kochsalz mit langen Eisenlöffeln in den Ofen eingebracht. Das Natriumchlorid (Kochsalz) verbindet sich dabei mit dem im Scherben vorhandenen Quarz und bildet die Salzglasur. Die Salzglasur ist der bedeutendste Beitrag Deutschlands zur Entwicklung der traditionellen Keramik. Dieser holzbefeuerte Ofentypus wurde – 500 Jahre lang unverändert – bis in die 1990er Jahre gebaut, steht unter Denkmalschutz und zählt zum immateriellen Weltkulturerbe.

    Der Übertragung des Feuerns und Salzens des Kannofens ist von Freitag, 24. September 2021, 20 Uhr, bis Samstag, 25. September 2021, 20 Uhr, 24 Stunden lang live unter https://youtu.be/aqxfvSiMp5E zu sehen.


    Contact for scientific information:

    Prof. Markus Karstieß
    karstiess@hs-koblenz.de


    More information:

    http://www.ikkg.art
    http://www.keramik-stadt.de
    http://www.keramikmuseum.de


    Images

    Kannofenbrand von 2016
    Kannofenbrand von 2016
    Markus Karstieß
    Markus Karstieß

    Einsetzen der zu brennenden Ware
    Einsetzen der zu brennenden Ware
    Markus Karstieß
    Markus Karstieß


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    Art / design, Cultural sciences, History / archaeology, Materials sciences
    transregional, national
    Cooperation agreements, Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Kannofenbrand von 2016


    For download

    x

    Einsetzen der zu brennenden Ware


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).