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09/29/2021 16:16

“Etablierte Definitionen des Islam überdenken“ - Kanon und Zensur in der islamischen Ideen- und Theologiegeschichte

Hans-Christoph Keller Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Projektwerkstatt am Berliner Institut für Islamische Theologie (BIT) lädt zu internationaler Tagung ein

    Die Projektwerkstatt „Kanon und Zensur in der islamischen Ideen- und Theologiegeschichte“ stellt vom 08. bis zum 10. Oktober 2021 ihre Ergebnisse auf einer internationalen Tagung vor und lädt zur Online-Teilnahme ein.

    Im Mittelpunkt der Tagung steht die Betrachtung von Kanon- und Zensurprozessen in Texten und von Positionen innerhalb der islamischen Ideengeschichte von der Frühzeit bis in die Gegenwart.

    Die Konferenz hat sich nichts Geringeres zum Ziel gesetzt, als zu zeigen, dass „etablierte Definitionen des Islam historisch gewachsen sind und daher nicht die einzig gültigen sein müssen“, sagt der Projektverantwortliche an der HU, Prof. Dr. Mohammad Gharaibeh. Mit Blick auf die Ideengeschichte lässt sich eindeutig belegen, dass es zwar Mechanismen der Kanonisierung gab, z.B. auf politischer Ebene einzelne Herrscher bestimmte Doktrinen durchsetzten, jedoch ist eine gewisse Zufälligkeit zu beobachten, welche Idee und welche Strömung sich überhaupt ins Gespräch bringen konnte oder gebracht wurde. Das bedeutet schlussendlich, dass der Islam nicht zwangsläufig so aussehen muss, wie er gegenwärtig überwiegend verstanden wird, sondern dass von der Tradition ausgeschlossene Wissensbestände heute wieder betrachtet werden können. Die Aussage „Das gehört nicht zum Islam.“ kann es in dieser Weise nicht geben.

    Nur auf dieser Grundlage, so sind sich die Projektbeteiligten, Prof. Dr. Amir Dziri von der Universität Freiburg (Schweiz), Bacem Dziri, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M. und Prof. Dr. Gharaibeh einig, kann islamische Theologie und Theologiegeschichte zeitgemäß betrieben und weiterentwickelt werden.

    Internationale Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen der islamischen Wissenschaften werden 26 Fallstudien vorstellen und mit Forscher*innen und Interessent*innen diskutieren.

    Eine Publikation der Beiträge in einem Sammelband wird diese Arbeitsergebnisse dokumentieren und als Grundlage für zukünftige Studien dienen.

    Termin und Anmeldung
    Die Tagung wird als hybride Veranstaltung auf Englisch organisiert. Student*innen, Forscher*innen und Interessent*innen sind herzlich eingeladen via YouTube teilzunehmen.

    Um Ihnen die Zugangsdaten und das Programm zur Tagung zukommen zu lassen, wird um eine kurze Anmeldung via E-Mail gebeten an: iman.zayat@hu-berlin.de

    Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt.

    Über die Projektwerkstatt
    Die auf ein Jahr angelegte Projektwerkstatt "Kanon und Zensur in der islamischen Ideen- und Theologiegeschichte" (Oktober 2020-21) ist ein gemeinsames Forschungsprojekt des Berliner Instituts für Islamische Theologie, des Instituts für Studien der Kultur und Religion des Islam der Goethe-Universität Frankfurt am Main und des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft, Universität Freiburg i.Ü., das von der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) ermöglicht wird. Die AIWG ist eine universitäre Plattform für Forschung und Transfer in islamisch-theologischen Fach- und Gesellschaftsfragen. Sie wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und durch die Stiftung Mercator.

    Das Berliner Institut für Islamische Theologie (BIT)

    Das BIT nahm im Wintersemester 2019/20 den Studienbetrieb an der Humboldt-Universität zu Berlin auf. Die aktuelle Zahl der Studierenden liegt bei 180. Zum BIT gehören folgende Lehrstühle:

    Islamische Textwissenschaften (Koran und Hadith):
    Wintersemester 2021/22 Vertretung durch Dr. Nimet Seker

    Islamische Religionspädagogik und Praktische Theologie:
    Prof. Dr. Tuba Isik

    Islamisches Recht in Geschichte und Gegenwart:
    Prof. Dr. Serdar Kurnaz

    Islamische Glaubensgrundlagen, Philosophie und Ethik:
    Prof. Dr. Mira Sievers

    Islamische Ideengeschichte der postklassischen Periode (1200–1800): Prof. Dr. Mohammad Gharaibeh

    Vergleichende Theologie in islamischer Perspektive:
    Prof. Dr. Ufuk Topkara


    Contact for scientific information:

    Dr. Sara Binay, Referentin
    Berliner Institut für Islamische Theologie
    sara.binay@hu-berlin.de


    More information:

    https://www.islamische-theologie.hu-berlin.de/de
    https://www.islamische-theologie.hu-berlin.de/de/forschung/pw-kanon-und-zensur/i...
    https://www.islamische-theologie.hu-berlin.de/de/forschung/pw-kanon-und-zensur/p...
    https://aiwg.de/projektwerkstatt_kanon_und_zensur_islamische_ideengeschichte/
    https://aiwg.de/


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    Attachment
    attachment icon PM HU Konferenz Kanon und Zensur in der islamischen Ideen- und Theologiegeschichte

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Religion, Social studies
    transregional, national
    Scientific conferences
    German


     

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