Einen Meilenstein in der Entwicklung des Bibliothekswesens in Berlin und Brandenburg gilt es zu feiern. Hat doch der 1997 gegründete Kooperative Bibliotheksverbund Berlin Brandenburg (KOBV) mit den Tests einer einheitlichen Bibliothekssoftware den ersten Schritt zur erfolgreichen Einführung eines neuen ganz auf die Benutzer zugeschnittenen Verbundsystems getan.
Aus diesem Grund lädt der KOBV am Freitag, dem 27. November, zu einem Umtrunk und zur Demonstration der Testversion um 19.00 Uhr in das auf die speziellen Belange eines elektronischen Recherchezentrums umgebaute Vestibül der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität ein. Der Staatssekretär Herr Prof. Dr. I. Hertel von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, die Präsidenten, Kanzler und leitenden Mitarbeiter der beteiligten Hochschulen und des Projektes haben ihre Teilnahme zugesagt. Herr Prof. Dr. M. Grötschel vom Konrad-Zuse-Zentrum wird für die Projektleitung die bereits erreichten Etappen des technologisch, politisch und bibliothekarisch äußerst anspruchsvollen Projekts darstellen. Ist doch die Kernidee des gemeinsamen Verbundes ganz auf die neuen Möglichkeiten des Internets abgestimmt und dem Prinzip der verteilten Datenhaltung verpflichtet, ein Ansatz, der bisher in der bibliothekarischen Welt noch nirgends erprobt worden ist. Bisher war die zentrale Datenbank der Kern und Mittelpunkt der Verbundarbeit. Alle Teilnehmer verzeichneten dort ihre Bestände, um die Daten dann für ihre lokalen Anwendungen zurückgeliefert zu bekommen. Anders der Berliner Ansatz: Die Buchdaten werden vor Ort in eigenen Systemen erfaßt und dort auch vorgehalten. Kooperativ verbunden werden diese unabhängigen Kataloge durch eine Suchmaschine, die die bisherige zentrale Datenbank sozusagen virtuell abbildet und die getrennten Kataloge für den Benutzer unsichtbar zusammenfaßt. Von jedem Internetplatz kann man eine Anfrage an die Suchmaschine stellen, die im Hintergrund parallel die angeschlossenen Bibliotheken befragt, die Ergebnisse zusammenfaßt und dem Leser die Literatur aller angeschlossenen Bibliotheken als gleichsam einen einzigen Bestand präsentiert. Der Leser kann auswählen, wird automatisch zur jeweils gewünschten Bibliothek durchgeschaltet und kann seine Bestellungen aufgeben. Nur die Lektüre werden ihm die Bibliotheken auch in Zukunft nicht ersparen können.
Auf dieses Konzept haben sich 1997 alle Berliner und Brandenburger Hochschulbibliotheken geeinigt, im gleichen Jahr erfolgte die Ausarbeitung eines detaillierten, mehrere tausend Anforderungen umfassendes Pflichtenheftes und eine europaweite Ausschreibung der Software. 1998 wurden die Angebote ausgewertet, eine gemeinsame Entscheidung für das System Aleph 500 der israelischen Firma Ex Libris getroffen, die Verträge innerhalb weniger Wochen abgeschlossen und die Basisversion der Software auf den Rechnern installiert. Zeitgleich wurde die notwendige Hardware (Sun-Server und PC-Technik) beschafft und installiert. Und im Sommer 1999 soll dann nach umfassenden Anpassungsarbeiten, der komplexen Konvertierung der vorhandenen Bibliotheksdaten, der intensiven Schulung sämtlicher Mitarbeiter und der Fertigstellung der Grundversion der Suchmaschine das neue System zum Einsatz kommen. Viel ist in kurzer Zeit geschehen, vieles liegt noch vor den Bibliotheken, aber damit auch in Zukunft die Sonne nicht nur über den Sun-Servern und Bibliotheken scheinen möge, wird Haydns Sonnenquartett den Abend festlich eröffnen.
Weitere Informationen: Elke-Barbara Peschke, Tel. 2093 3245
Criteria of this press release:
Language / literature, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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