Für seltene neurologische Erkrankungen mangelt es oft an Therapien. „Sie kommen zwar nicht häufig vor. In der Summe sind es aber viele Menschen, die teilweise Jahrzehnte keine Erklärung für ihre Symptome haben“, sagt Dr. Tim Hagenacker. Der neue Professor für Seltene Neurologische Erkrankungen an der Fakultät für Medizin der Universität Duisburg-Essen (UDE) erforscht am Universitätsklinikum Essen (UK Essen), wie seltene neuromuskuläre Krankheiten entstehen und am besten behandelt werden können.
Weltweit gibt es 6.000 bis 8.000 seltene Erkrankungen, in Deutschland sind davon um die vier Millionen Menschen betroffen. An einer seltenen neurologischen Erkrankung wie Epilepsie, Ataxie oder Spastischen Spinalparalysen leiden bis zu 200.000.
„Viele der seltenen neuromuskulären Erkrankungen sind entweder genetisch bedingt oder werden vom Immunsystem verursacht“, erklärt Professor Hagenacker. Zu den von ihm untersuchten Krankheiten gehören unter anderem die spinale Muskelatrophie (SMA), Muskeldystrophie (Muskelschwund) und Myasthenia gravis. „Genetisch bedingte Erkrankungen wie SMA werden dabei mit neuartigen Wirkstoffen behandelt, die hier erstmal klinisch angewandt werden, wie Antisense-Oligonukleotide.“ Die medikamentöse Behandlung entwickele sich rasant weiter und sei hoch effektiv. „Wir können das Ablesen der Gene medikamentös beeinflussen oder sogar verlorene Gene teilweise wiederherstellen – sprich: die Erkrankung an ihrer Wurzel packen. Das ist nicht bei allen Erkrankungen möglich. Die Forschung steht zwar noch am Anfang, es ist aber ein wirklicher Durchbruch“, freut sich der 40-Jährige.
Tim Hagenacker studierte Medizin (2001-2007) an der UDE und am UK Essen und wurde 2008 Arzt in der Klinik für Neurologie in Essen. Nach ausgezeichneter Promotion (2009) ließ sich der gebürtige Oberhausener 2013 zum Facharzt für Neurologie ausbilden. Seit 2016 ist er zudem Spezieller Schmerztherapeut, Intensivmediziner und leitet die Neuromuskuläre Ambulanz am UK Essen. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet.
Für die Redaktion:
Ein Foto von Prof. Dr. Tim Hagenacker (Foto: UDE/Frank Preuß) stellen wir Ihnen für die Berichterstattung unter folgendem Link zur Verfügung:
https://www.uni-due.de/imperia/md/images/pool-ps/downloads/2022-05-24_hagenacker...
Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Tim Hagenacker, Klinik für Neurologie, Tel. 0201/723-84877, tim.hagenacker@uk-essen,de
Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due.de
Seltene neurologische Erkrankungen: Prof. Tim Hagenacker entwickelt Therapien
UDE/Frank Preuß
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
Cultural sciences, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Personnel announcements, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).