Die Zukunft der Lehre
Jena (26.11.98) Teleteaching, die Übertragung von Veranstaltungen in Echtzeit, wird in Zukunft die Lehre bestimmen. Doch bis der elektronische Unterricht zum Standard an Hochschulen und Schulen werden kann, muß sich noch viel verändern. Um über den Einsatz von Teleteaching in der Lehre und die technischen Voraussetzungen zu diskutieren, findet ab morgen (27.-28.11.98) das Kolloquium "Teleteaching als Komponente des universitären Lehrsystems" im Rechenzentrum (Am Johannisfriedhof 2) der Friedrich-Schiller-Universität statt.
"Wir brauchen ein umfassendes Gesamtkonzept für das Teleteaching", fordert Prof. em. Dr. Leonhard Friedrich. Der Jenaer Erziehungswissenschaftler veranstaltet das Kolloquium gemeinsam mit Psychologen, Werkstoff- und Medienwissenschaftlern der Friedrich-Schiller-Universität. Es ist Bestandteil der Begleitforschung zum Projekt "Teleteaching im Verbundstudiengang Werkstoffwissenschaften der Universitäten Ilmenau, Jena und Weimar", der seit einem Jahr erfolgreich Teleteaching einsetzt.
"Teleteaching ist nur eine Komponente der Lehre, aber eine zukunftweisende", ist sich Friedrich sicher. Seine Erfahrungen aus dem Verbundprojekt zeigen, daß der Lehrende auch an den Orten als gegenwärtig angesehen wird, an denen er nur per Bildschirm präsent ist. Andererseits wird mehr gefragt, weil man als Fragender anonymer bleibt, beobachtete der Pädagoge. Die Dokumentation der übertragenen Lehrstunde hat außerdem den Vorteil, alles zeit- und ortsunabhängig nacharbeiten zu können. Dies kann z. B. dabei helfen, die "Folgen der unterschiedlichen Studienvoraussetzungen" auszugleichen, hofft Friedrich. Wenn die aufgezeichneten Lehrveranstaltungen in lerngerechter Form in einer Datenbank im Internet abgelegt werden, können die Studienanfänger ihre schulischen Wissenslücken selbständig aufarbeiten. Doch dafür müssen die Veranstaltung sowie Lehrende und Lernende dem neuen Medium gerecht werden - bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Ein Ziel des Jenaer Kolloquiums soll es daher sein, "eine überzeugende Nutzungspraxis für die neuen 'Werkzeuge' zu entwickeln", beschreibt Prof. Friedrich. "Die Technologie wird zum Schrittmacher für neue Nutzungen", erwartet er, aber andererseits "müssen aus den Anforderungen auch die neuen Technologien entwickelt werden". Dazu will die Jenaer Tagung, bei der es drei Konferenzschaltungen in auswärtige Hörsäle geben wird, einen Beitrag leisten.
Friedrich-Schiller-Universität
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Criteria of this press release:
Information technology, Materials sciences, Media and communication sciences, interdisciplinary
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Science policy, Scientific conferences
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