Wichtigste Auszeichnung in der Mathematik geht an ukrainische Mathematikerin und frühere Wissenschaftlerin der Humboldt-Universität sowie BMS Postdoc Alumna
Am 05. Juli 2022 wurde die ukrainische Mathematikerin Maryna Viazovska von der EPFL Lausanne mit einer Fields-Medaille ausgezeichnet. Maryna Viazovska ist erst die zweite Frau, die diese prestigeträchtige Auszeichnung erhält.
Maryna Viazovka erhält den Preis für ihre Lösung des Problems der Kugelpackung in höheren Dimensionen sowie für weitere Beiträge zu verwandten Extremproblemen und Interpolationsproblemen in der Fourier-Analyse. Nach der Lösung, Kugeln so dicht wie möglich zu packen, wie zum Beispiel bei einer Orangenpyramide, suchten Mathematiker*innen seit mehr als 400 Jahren.
Von 2014 bis 2016 war Maryna Viazovska als Dirichlet-Postdoc-Stipendiatin der Berlin Mathematical School (BMS) an der Humboldt-Universität zu Berlin in der Arbeitsgruppe Arithmetische Geometrie von Jürg Kramer tätig und Teil der Berliner Mathematik Gemeinschaft. Zu ihren herausragenden Leistungen und dem Gewinn der Fields-Medaille sagte Jürg Kramer: "Ich freue mich sehr, dass Maryna Viazovska bei diesem Internatio-nalen Mathemtatik Kongress (ICM) mit der Fields-Medaille ausgezeichnet wurde! Ihre mathematische Vielseitigkeit, scheinbar nicht zusammenhängende Theorien zu kombinieren, und ihre Beharrlichkeit, mathematische Probleme zu lösen, haben diesen unerwarteten Durchbruch möglich gemacht."
Während ihrer Zeit als BMS Postdoc-Fellow an der HU Berlin, löste Maryna Viazovska das Problem der Kugelpackung in höheren Dimensionen: das Hypersphärenpackungsproblem für die Dimension acht. Durch den Beweis, wie man Kugeln in 8 und 24 Dimensionen am dichtesten packen kann, wurde sie bekannt.
Maryna Viazovska sagte 2016, dass „dieses Ergebnis dank des BMS-Postdoc-Stipendiums und der hervorragenden Arbeitsbedingungen an der BMS und der HU möglich wurde“. Zu ihren Forschungsinteressen gehören Zahlentheorie und diskrete Geometry.
Die gebürtige Ukrainerin Maryna Viazovska absolvierte ihr Bachelor-Studium an der Kiewer Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität und schloss ihr MSc-Studium an der Technischen Universität Kaiserslautern ab. Im Jahr 2013 wurde sie an der Universität Bonn promoviert, wo sie am Max-Planck-Institut für Mathematik forschte. Im Oktober 2013 wurde sie Gastwissenschaftlerin am Institute des Hautes Études Scientifiques in Frankreich, bevor sie 2014 das BMS-Dirichlet-Postdoc-Stipendium an der Humboldt-Universität zu Berlin antrat. Nach ihrer Postdoc-Zeit in Berlin ging sie 2016 als Minerva Distinguished Visitor an die Princeton University und wechselte dann an die École Polytechnique Fédérale Lausanne (EPFL), wo sie 2018 zur ordentlichen Professorin und Lehrstuhlinhaberin für Zahlentheorie ernannt wurde.
2016 erhielt sie den Salem Prize, 2017 den Clay Research A-ward und den SASTRA Ramanujan Prize für ihre Arbeit über Sphärenpackungen und modulare Formen. Außerdem wurde sie 2018 mit dem New Horizons Prize in Mathematics und 2019 mit dem Ruth Lyttle Satter Prize in Mathematics und dem Fermat Prize ausgezeichnet. Im Jahr 2020 war sie eine der Preisträgerinnen der European Mathematical Society (EMS).
Die Fields-Medaille ist die höchste mathematische Auszeichnung und wird auch als "Nobelpreis" für Mathematik bezeichnet. Die Medaille wird alle vier Jahre von der Internationalen Mathematischen Union (IMU) an zwei bis vier Personen verliehen. Diese müssen jünger als 40 Jahre alt sein. Die Medaille wurde 1936 von dem kanadischen Mathematiker John Charles Fields gestiftet. Im Jahr 2014 war die iranische Mathematikerin Mariam Mirzakhani die erste Frau, die den Preis erhielt.
Das Berlin Mathematics Research Center MATH+ ist ein institutionsübergreifendes und interdisziplinäres Exzellenzcluster für anwendungsgetriebene mathematische Forschung mit gesellschaftlicher Relevanz. MATH+ basiert auf dem Dreiklang von exzellenter Nachwuchsausbildung in der gesamten mathematischen Breite, anwendungsorientierter Mathematik mit Schwerpunkt in datengetriebener Modellierung, Simulation, Optimierung und der Eröffnung neuer mathematischer Denkräume und wird dabei getragen von der Gesamtheit der Berliner Mathematik in Kooperation mit anderen Wissenschaftsdisziplinen. Seit dem 01.01.2019 wird MATH+ als Exzellenzcluster durch die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert.
Die Berlin Mathematical School (BMS) wurde 2006 gegründet und ist eine gemeinsame Graduiertenschule der Mathematik-Institute der drei großen Berliner Universitäten TU Berlin, FU Berlin und HU Berlin. Seit 2019 ist die BMS die Graduiertenschule des Exzellenzclusters MATH+, das im Rahmen der Exzellenzstrategie gefördert wird.
Weitere Informationen zu den Fields-Medaillen:
Offizielle Bekanntgabe der Fields-Medaillen 2022 durch die Internationale Mathematische Union: https://www.mathunion.org/imu-awards/fields-medal/fields-medals-2022
Pressekontakt
Beate Rogler
MATH+: Forschungszentrum der Berliner Mathematik
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)30 314 28 323
E-Mail: presse@mathplus.de
Web: https://mathplus.de/
http://• Website MATH+: https://mathplus.de/
http://• BMS Artikel 2016 über die Forschung von Maryna Viazovska:
https://www.math-berlin.de/media-press/news/bms-dirichlet-postdoc-solves-sphere-...
http://• Website Forschungsgruppe Jürg Kramer:
http://didaktik.mathematik.hu-berlin.de/de/forschung/mathematik
http://didaktik.mathematik.hu-berlin.de/en/personen/assoziierte-mitarbeiter/viaz... (mit M. V)
13. Mai 2022 in Berlin: Fields-Medaillen-Gewinnerin 2022 Maryna Viazovska (dritte von rechts hinten) ...
Vanessa Brandes
MATH+: The Berlin Mathematics Research Center
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Economics / business administration, Information technology, Mathematics
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13. Mai 2022 in Berlin: Fields-Medaillen-Gewinnerin 2022 Maryna Viazovska (dritte von rechts hinten) ...
Vanessa Brandes
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