Aktuell startet ein nationales Forschungsprojekt das die Behandlung von Depressionen stärker als bisher auf den einzelnen Patienten zuschneiden will. Die Stiftung Deutsche
Depressionshilfe ist am Forschungsvorhaben beteiligt, um die Perspektive der Menschen mit
Depression in die Studie einzubringen, die Studie kommunikativ zu begleiten und bei der
Suche nach Studienteilnehmenden zu helfen.
Momentan kann einem Teil der depressiv erkrankten Menschen mit Standardtherapien nicht geholfen werden
Bislang werden Patienten mit Depressionen alle nach dem gleichen Schema behandelt. Psychotherapie und/oder Antidepressiva führen zwar bei vielen Patienten zu einer erheblichen Besserung der Depression, bei einem Teil der Betroffenen sind diese Behandlungswege allerdings nicht oder nicht ausreichend wirksam. Das liegt daran, dass sich hinter dem Krankheitsbild ‚Depression‘ auf neurobiologischer Ebene unterschiedliche Hirnfunktionsstörungen verbergen. Aus diesem Grund arbeitet die Forschung daran, diese zu identifizieren und individuelle passgenauere Diagnose- und Behandlungswege für Patienten zu entwickeln.
Statt wie bisher verschiedene Behandlungsverfahren auszuprobieren, soll es künftig möglich werden, schon zu Beginn der Depressionsbehandlung die für den Patienten optimale Therapie festzulegen. Dadurch soll nicht nur erreicht werden, dass mehr Menschen mit Depressionen effektiver behandelt werden. Von personalisierten Therapieansätzen versprechen sich die Projektbeteiligten auch einen schnelleren Gewinn an Lebensqualität für die Erkrankten und hoffen, eine Chronifizierung der Depression vermeiden zu können. Sollte das gelingen, bedeutet es für die Patienten demnach eine wichtige Verbesserung ihrer Depressionsbehandlung.
An der Studie, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 10 Millionen Euro über fünf Jahre gefördert wird, sind neben sieben Universitäten (Medizinische Hochschule Hannover, Leibniz Universität Hannover, Technische Universität Braunschweig, Universitätsmedizin Greifswald, Universitätsklinikum Würzburg, Christian-Albrechts Universität zu Kiel und Goethe-Universität Frankfurt am Main) auch das Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und das bayerische Unternehmen BioVariance beteiligt. Es ist das in Deutschland bislang größte Forschungsvorhaben zur qualitativen Verbesserung der Depressionsbehandlung. Das Projekt mit dem Titel „Personalisierte, prädiktive, präzise und präventive Medizin zur Verbesserung der Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Prävention depressiver Erkrankungen“ (P4D) hat das Ziel, individualisierte Behandlungsansätze mit Hilfe von Biomarkern, aber auch Kernspintomographien, Hirnstrommessungen und Schlafdiagnostik zu entwickeln.
1.000 Patientinnen und Patienten werden in die Studie eingeschlossen
Für P4D werden rund 1.000 Patienten an den fünf beteiligten Universitätskliniken rekrutiert. Die Studie zeichnet sich dadurch aus, dass die Probanden umfassend untersucht und ganz unterschiedliche Parameter erfasst werden. Neben Kernspintomografie, Elektroenzephalografie und Schlafanalysen werden auch körperliche Untersuchungen, verschiedene Fragebögen und Blutproben ausgewertet. Durch das Sammeln möglichst vieler Informationen über den Patienten können diese genutzt werden, um die Therapie individuell auf die betroffene Person zuzuschneiden.
„Die Erkrankung Depression ist noch nicht vollständig verstanden, das Projekt P4D soll deshalb dazu beitragen, die dahinterliegenden Hirnfunktionsstörungen besser zu verstehen“, sagt Prof. Ulrich Hegerl, Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Inhaber der Senckenberg-Professur an der Goethe-Universität Frankfurt/Main.
Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Heike Friedewald & Lisa Bäuerle
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Goerdelerring 9, 04109 Leipzig
Tel: 0341/22 38 74 12
presse@deutsche-depressionshilfe.de
Professor Dr. Helge Frieling
Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie
frieling.helge@mh-hannover.de
Tel: (0511) 532-6840
https://www.mhh.de/presse-news-detailansicht/mit-personalisierter-medizin-gegen-...
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/forschungszentrum/aktuellestudien/indiv...
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Medicine, Psychology, Social studies
transregional, national
Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).