Zum 1. Dezember 1998 hat die TU München erneut zwei wichtige Lehrstühle neu besetzt. Damit konnte die TUM ihre erfolgreiche Berufungspolitik fortführen: Seit Oktober 1997 wurden insgesamt 23 Berufungsverfahren positiv abgeschlossen.
Es wurden neu berufen:
- Dr. Johannes Buchner, wissenschaftlicher Assistent am Institut für Biophysik und Physikalische Biochemie der Universität Regensburg, auf den Lehrstuhl für Biotechnologie der TUM (Nachfolge Prof. Helmut Simon);
- Prof. Dr. Hannelore Daniel, Ordinaria für Biochemie der Ernährung an der Justus-Liebig-Universität Gießen, auf den Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie der TUM in Freising-Weihenstephan (Nachfolge Prof. Dr. Manfred Kirchgeßner).
Zur Person:
Dr. Johannes Buchner, geboren am 12. März 1960, studierte an der Universität Regensburg Biologie und promovierte dort 1991 über die "Renaturierung natürlicher und rekombinanter Proteine in An- und Abwesenheit molekularer Chaperones". Nach einem Forschungsaufenthalt in den USA kehrte er 1992 als wissenschaftlicher Assistent mit eigener Arbeitsgruppe an die Universität Regensburg zurück. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Identifizierung und Charakterisierung von Faltungshelferproteinen (Chaperones und Katalysatoren) sowie die Analyse der Faltung komplexer Fettproteine. Dr. Buchner habilitierte 1995 für das Fach Biochemie. Einen Ruf an die Medizinische Hochschule Hannover lehnte er 1998 ab.
Als Heisenberg-Stipendiat (1998) hat Buchner eine Publikationsliste in höchstrangigen Journalen wie Nature, Science usw. vorzuweisen. Das Arbeitsgebiet der Faltung von Proteinen, insbesondere in der von Buchner vertretenen anwendungsorientierten Richtung, ist für die gezielte Synthese von Proteinen von grundlegender Bedeutung und stellt auch für die industrielle Verwertbarkeit von Proteinen ein zentrales Problem dar. Buchner ist federführend an biotechnologisch relevanten Projekten auf dem Gebiet der Proteinexpression und -faltung beteiligt. Er hat sich in wenigen Jahren wissenschaftlicher Tätigkeit auf einem international höchst kompetitiven Gebiet einen Namen gemacht. Buchner hat bereits sechs Patente, die u.a. bei der Firma Boehringer-Mannheim in Penzberg Anwendung finden.
Prof. Hannelore Daniel, 1954 in Ehringshausen (Lahn-Dill-Kreis) geboren, studierte an der Justus-Liebig-Universität Gießen von 1972 bis 1977 Ernährungswissenschaft im Studiengang Haushalts- und Ernährungswissenschaften. Nach der Promotion 1982 mit einer Arbeit über die Mechanismen der Aufnahme wasserlöslicher Vitamine in die Darmepithelzellen war sie - mit Unterbrechungen durch Forschungsaufenthalte am Max-Planck-Institut für Biophysik, Frankfurt, und am Institute of Physiology der University of Glasgow - am Institut für Ernährungswissenschaft in Gießen tätig. 1989 habilitierte Daniel für das Fach Physiologie und Biochemie der Ernährung.
Wichtige Forschungsarbeiten aus dieser Zeit wurden 1988 mit dem Preis der Herbert-Quandt-Stiftung zur Förderung der Ernährungswissenschaften und 1989 mit dem Franz-Vogt-Preis der Justus-Liebig-Universität Gießen in der Sektion Naturwissenschaften ausgezeichnet. 1992 erhielt Daniel zunächst einen Ruf auf den Lehrstuhl für Humanernährung der Friedrich-Schiller-Universität Jena, kurz danach auf die bis dahin einzige deutsche Professur für Biochemie der Ernährung an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Für die Ernährungsphysiologie sind Wechselwirkungen von Nahrungsinhaltsstoffen mit Funktionsproteinen des Organismus von besonderer Bedeutung. Als Grenzfläche zwischen Außen- und Innenwelt des Körpers bildet das Darmepithel dabei eine entscheidende Barriere. Für die Überwindung der Zellmembranen an dieser Grenzfläche sorgen - ebenso wie bei allen Körperzellen - spezifische Transportproteine. Um diese Membrantransporter zu identifizieren, ihre Struktur und Funktion aufzuklären, wendet die Arbeitsgruppe Daniel molekular- und zellbiologische sowie immunologische und elektrophysiologische Techniken an. Da einige Nährstofftransporter auch Pharmaka transportieren, ist das Arbeitsgebiet auch für die Pharmakologie relevant. Darüber hinaus beschäftigt sich Daniel mit der Bedeutung der Ernährung bei der Entstehung von Dickdarmkrebs, wobei ihr Hauptinteresse nicht-nutritiven Nahrungsinhaltstoffen aus der Gruppe der pflanzlichen Flavonoide gilt.
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology
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