idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/24/2024 10:52

Wie viel Rassismus und Diskriminierungserfahrungen gibt es im Kontakt mit der Polizei?

Dr. Dirk Frank Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Das Projekt RaDiPol setzt bei der Untersuchung den Fokus auf Betroffene.

    FRANKFURT. Das Projekt „Rassismus und Diskriminierungserfahrungen im Polizeikontakt“ (RaDiPol) an der Goethe-Universität wird im Juli mit dem Forschungsprozess beginnen. RaDiPol untersucht die Erfahrungen und Wahrnehmungen von rassistischer sowie anderer Formen menschenfeindlicher Diskriminierung durch die Polizei mit einem Fokus auf Perspektiven hiervon Betroffener. Dabei werden drei Hauptziele verfolgt:
    • Die Erhebung von Umfang und Struktur rassistischer Diskriminierung durch die Polizei aus Perspektive der Betroffenen;
    • Die Darstellung der Folgen für die Betroffenen und ihr Verhältnis zur Polizei und (Mehrheits-)Gesellschaft;
    • Die Untersuchung des polizeilichen Umgangs mit der Problematik des Rassismus bzw. der Bedeutung dieses Umgangs für die polizeiliche Arbeit.

    Hierfür werden quantitative und qualitative Methoden kombiniert: Es wird in mehreren deutschen Großstädten eine repräsentative Bevölkerungsbefragung zum Thema durchgeführt und über qualitative Expert:innen-Interviews erweitert und vertieft. Durch diesen multimethodischen Ansatz sollen Betroffenenperspektiven in unterschiedlichen Facetten erfasst werden. Zudem sollen Fokusgruppen mit Polizist:innen durchgeführt werden, um ein besseres Verständnis innerpolizeilicher Perspektiven auf und Umgangsweisen mit Rassismus und Diskriminierung zu erhalten.

    Prof. Dr. Tobias Singelnstein, Professor für Kriminologie und Strafrecht an der Goethe-Universität, betont: „Rassismus und Diskriminierung durch die Polizei haben nicht nur für die Betroffenen einschneidende Folgen, sie haben auch eine Signalwirkung in die Gesellschaft hinein.“ Gleichzeitig, so der Co-Leiter, sei die „Polizei bei der Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung in den eigenen Reihen noch am Anfang“, weswegen die empirische Untersuchung des Themas im Rahmen des RaDiPol-Projekts einen wichtigen Schritt darstellt.

    Das Projekt RaDiPol hofft, die öffentliche Diskussion sowie die bestehende Forschung mit belastbaren Erkenntnissen über Häufigkeit, Art und Weise von rassistischen Diskriminierungserfahrungen und -wahrnehmungen im Polizeikontakt erweitern und ergänzen zu können. Dies ist von außerordentlicher Relevanz für die Befassung mit der Rolle der Polizei in der Gesellschaft und ihrem Verhältnis zu marginalisierten Gruppen und Communities, für die Fortentwicklung professioneller Polizeiarbeit, für den Umgang mit den Folgen diskriminierenden Verhaltens und für die Entwicklung von Lösungen für damit verbundene Probleme.

    Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Es ist ein Kooperationsprojekt der Professur für Kriminologie und Strafrecht der Goethe-Universität Frankfurt und der Professur für Kriminologie und Soziologie der Hochschule der Akademie der Polizei Hamburg.

    Weitere Informationen über das Projekt, seine Ziele und laufende Arbeiten unter https://radipol.uni-frankfurt.de/dev/

    Kontakt:
    radipol@uni-frankfurt.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Law, Social studies
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).