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08/23/2004 06:46

Raucher befürworten Verbot

Anneliese Odenthal Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    132/ 2004 rauchen3.doc
    Raucher befürworten Verbot
    Die rauchfreie Uni wird akzeptiert

    Die Aktion ist ein Erfolg. So lässt es sich auf den Punkt bringen, sollten die Initiatoren das ehrgeizige Projekt "Rauchfreie Uni Köln" in einem Satz beschreiben. Nach einer nicht repräsentativen Untersuchung unter der Leitung von Franz Bauske vom Zentralarchiv für empirische Sozialforschung der Universität zu Köln akzeptieren rund zwei Drittel der befragten Universitätsangehörigen das seit Jahresbeginn geltende Rauchverbot in den Gebäuden. Besonders interessant an diesem Ergebnis ist, dass auch die Hälfte der befragten Raucher das Verbot befürwortet.

    Als positive Folge des Rauchverbots in den Gebäuden wird vor allem die deutlich sauberere Luft angesehen. Bemerkbar macht sich das insbesondere im Philosophikum und im Verbindungsgang vom Hauptgebäude zum Gebäude der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. In diesen Bereichen sowie generell auf den Fluren der Gebäude gibt es weniger Müll, da keine Zigarettenkippen mehr in den Gängen liegen. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass Nichtraucher sich nicht mehr durch Rauch belästigt fühlen und nicht länger als Passivraucher Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind. Ihrem primär gesundheitsorientierten Ziel ist die Kampagne auch noch auf andere Weise näher gekommen. Immerhin sieben Prozent der befragten Raucher geben an, durch das Rauchverbot an Aufhören zu denken und weitere neun Prozent wollen ihren Zigarettenkonsum zumindest reduzieren.

    Wie alles gut Gemeinte hat auch das Rauchverbot negative Auswirkungen. Die Kehrseite der nunmehr sauberen Gänge innerhalb der Gebäude zeigt sich in den Eingangsbereichen, wo überquellende Aschenbecher und Kippen auf dem Boden keinen schönen Anblick bieten. In den zum Rauchen freigegebenen Bereichen innerhalb der Gebäude, wie z.B. in den Unicafés und einem Teil des Erfrischungsraums, ist die Luft stark verraucht. Die Raucherbereiche sind dadurch für viele unattraktiv. Für manche Raucher ist der Gang vor die Gebäude mit einigem Zeitaufwand verbunden. Problematisch könnte das Rauchverbot vor allem in der kälteren Jahreszeit werden, da die Raucherbereiche sich größtenteils im Freien befinden und nicht überdacht sind.

    Viele der Befragten wünschen sich deshalb eine ausreichende Anzahl von abgegrenzten Raucherzonen auch innerhalb der Gebäude und für den Winter Raucherräume und überdachte Raucherstellen draußen. Außerdem sollten noch mehr Aschenbecher im Außenbereich aufgestellt werden, möglichst aber nicht unmittelbar vor den Türen, da sie dort im Weg stehen und eine unansehnliche Eingangssituation schaffen.

    Nicht geklärt ist bisher der Umgang mit Verstößen gegen das Rauchverbot. Von den Befragten kamen dazu verschiedenste Vorschläge. Diese reichten von Hinweisen auf das Rauchverbot und Kontrollen über Verwarnungen und Sozialdienst bis hin zu Geldstrafen. Ob das Rauchverbot tatsächlich auf breite Akzeptanz stößt und sich auch ohne drastische Sanktionen behaupten kann, wird sich zeigen, wenn die Tage wieder kürzer werden und das Wetter nicht mehr zum Rauchen an der frischen Luft einlädt. Vielleicht kann dann der Siegerentwurf des neuen Plakatwettbewerbs zum draußen rauchen animieren, da er auf ironische Weise für Rücksichtnahme wirbt.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Für Rückfragen steht Ihnen Franz Bauske vom Zentralarchiv für empirische Sozialforschung unter der Telefonnummer 0221/ 470-4139 oder 0221/ 47694-50 , der Fax-Nr. 0221/ 47694-79 oder unter der Email-Adresse Bauske@ZA.Uni-Koeln.de zur Verfügung.


    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im Word Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html).


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters
    German


     

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