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07/18/2025 16:33

„Es gibt im ökonomischen Wandel keine statischen Zustände“

Dr. Dirk Frank Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Der Historiker Werner Plumpe spricht im neuen UniReport über die Dynamik von Wirtschaftskriegen von der Frühen Neuzeit bis in die von Trump geprägte Gegenwart.

    FRANKFURT. Die Wiederwahl Trumps habe seinem neuen Buch durchaus eine gewisse Brisanz beschert, konzediert Prof. Werner Plumpe, Wirtschaftshistoriker an der Goethe-Universität. Und doch sei dessen zweite Präsidentschaft nicht der Anlass gewesen, die „Gefährlichen Rivalitäten“ zu publizieren. In seinem neuen Buch beschäftigt sich Plumpe mit der Geschichte der wirtschaftlichen Konkurrenz von Staaten, die nicht selten in Wirtschafts- oder Handelskriege übergehen kann.

    Im Gespräch mit dem UniReport erläutert der Historiker unter anderem auch seine differenzierte Sicht auf die Gegenwart, die von einem Ordnungsverlust geprägt sei: Die Phase des Pax Americana, der amerikanisch dominierten Welt, sei zwar vorbei, aber dies bedeute nicht zwangsläufig eine dauerhafte Instabilität und Kriegsgefahr: „Die Gefahr besteht, dass die neue Multipolarität, in der es einen dominanten Akteur nicht mehr gibt, Eskalationen auslöst, die in eine große Katastrophe münden können. Insofern ist Trumps Deal-Politik, also robuste Wirtschaftsdiplomatie mit dem Ziel, sich irgendwann zu einigen, unter Umständen ein Lichtblick, dass der große Knall vermieden werden kann.“

    Auch wenn die gegenwärtigen Ereignisse sich der historischen Analyse entzögen und der Historiker nur wenig über die Zukunft sagen könne, verlange die Einordnung der ‚Turbulenzen‘ nach dem historischen Blick – „der es vielleicht erleichtert, die aktuellen Ereignisse nicht so zu dramatisieren, wie das bezogen auf die Person von Donald Trump derzeit in der Regel der Fall ist.“

    Die Vorstellung, ein Land wirtschaftlich autark zu machen, um sich den Turbulenzen der Weltwirtschaft zu entziehen, ist zumindest mit Blick auf die deutsche Wirtschaft nur wenig sinnvoll, stellt Plumpe fest: „Die deutsche Volkswirtschaft ist um den Preis ihres Erfolgs auf offene Märkte angewiesen. Das ist nicht immer einfach, aber letztlich unvermeidlich. Das derzeitige Reden, sich unabhängig zu machen, ist insofern weder vielversprechend noch wirklich vernünftig.“

    Weitere Themen im neuen UniReport:

    Aktuelles
    - „Architekt des Campus Westend“: Universitätspräsident Enrico Schleiff über den früheren Universitätspräsidenten Werner Meißner.
    - Jobben, pauken oder chillen? Tipps für die vorlesungsfreie Zeit.
    - Weitsicht, Utopie und Revision: Zukunftsvorstellungen aus den Uni-Sammlungen zu Gast im Museum Giersch der Goethe-Universität.
    - KI & Co für alle: das uniweite Projekt „Critical Computational Literacy @ GU Future Skills and Beyond“.

    Forschung
    - Fasziniert vom „Reich der Mitte“: Goethe, Deine Forscher-Porträt des Sinologen Iwo Amelung.
    - Ein Trainingsraum für angehende Apotheker*innen: Mit der Trainingsapotheke und einem Onlinetool können Pharmazie-Studierende ihre Beratungs- und Fachkompetenz testen und erweitern.
    - Die europäische Wurzel der hebräischen Literatur: Judith Müller über die Konferenz „European Hebrew Text Cultures: Deciphering Entanglements through Close and Distant Readings“.
    - Wie die Demokratie im Leben verankert ist: Im Graduiertenkolleg „Ästhetik der Demokratie“ werden Nachwuchswissenschaftler*innen Demokratie als Lebensform untersuchen.
    - „Politische Bildung ist höchst relevant für eine funktionsfähige und lebendige Demokratie“: Monika Oberle über das Verbundprojekt „Pilotmonitor politische Bildung“.

    Studium, Lehre und Qualifikation
    - #GoetheDataDive: Zahl des Monats Juli lautet (über) 7.300: So viele Deutschlandstipendien wurden seit 2011 vergeben.
    - 1. Platz beim diesjährigen 1822-Universitätspreis: der Jugendmediziner Dr. Boris Wittekindt im Gespräch.

    Campus
    - „Wir brauchen eine zukunftsbezogene Aufarbeitung“: Rechtswissenschaftlerin Andrea Kießling analysiert die Maßnahmen der Corona-Zeit.
    - Querschnittsdenken in der Zahnmedizin: Neue Wege in Lehre und Praxis.
    - Transfer kann nur im Dialog gelingen“: Ergebnisse des Metavorhabens Inklusive Bildung.
    - Dream-Team zur Förderung von Pflanzenwissen: Der Schulgarten, ein etablierter Lernort für zukünftige Lehrkräfte.
    - Unterstützung von hoch qualifizierten Geflüchteten: Start des EU-Projekts „Academic Bridge Program (ABP) for highly qualified refugee“.
    - „Die Zukunft der Demokratie“ war das Jahresthema der Wisser Fellowships 2024/25: Die beiden Politikwissenschaftler*innen und Postdocs Selma Kropp und Luca Hemmerich haben unter dem Dach der Normativen Ordnungen mit großer Begeisterung geforscht.

    International
    - Quo vadis, internationale Hochschulzusammenarbeit? Ein Stimmungsbild von der Jahreskonferenz der NAFSA.

    Kultur
    - „Wechselstoffe“: In der Begleitausstellung zur aktuellen Poetikvorlesung treten Frankfurter Positionen aus der Bildenden Kunst in den Dialog mit Judith Schalanskys Werk.
    Bibliothek
    - Ein Fach und seine (Bild-)Medien: Ausstellung zum 110-jährigen Jubiläum des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität.

    Nachrufe
    - Prof. Dr. Gerhard Gehrig; Prof. Dr. Wolfgang Giere; Prof. Dr. Klaus Mylius; Prof. Dr. Claus Peter Schnorr; Prof. Dr. Bernd Spahn.

    Der UniReport 4/2025 steht zum kostenlosen Download bereit unter https://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe
    UniReport online - Wie finden Sie unsere Artikel im Netz? Ganz einfach: Schauen Sie doch einmal ins Webmagazin der Goethe-Universität. Auf http://www.aktuelles.uni-frankfurt.de/unireport können Sie einen Großteil der Artikel aus der Printausgabe auch online lesen.


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    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
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