In diesem Jahr erhalten mit dem Pharmazeuten Prof. Dr. Dr. h.c. Holger Stark und mit dem Biochemiker Prof. Dr. Lutz Schmitt zwei Angehörige der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) einen renommierten Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW). Am 8. September 2025 übergab NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur die Preise im feierlichen Rahmen in Düsseldorf. Prof. Stark wurde für die Entwicklung einer neuen Wirkstoffklasse zur Therapie des Glaukoms ausgezeichnet. Prof. Schmitt wurde für seine Mitarbeit an der wissenschaftlichen Entwicklung, die zur Gründung des Unternehmens Numaferm führten, gewürdigt.
Die zunehmende Alterung der Gesellschaft bringt viele gesundheitliche Herausforderungen mit sich. Dazu gehört auch, dass erhöhter Augeninnendruck vermehrt auftritt, der den Sehnerv teilweise irreversibel schädigen kann. Allein in Deutschland leiden etwa 800.000 Menschen an einem solchen „Glaukom“ („Grüner Star“), das unbehandelt bis zur Erblindung führen kann.
Prof. Dr. Dr. h.c. Holger Stark (Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie) und sein Team forschen schon lange an neuen Behandlungsmethoden beim Glaukom. Ausgezeichnet wurde er nun mit dem Innovationspreis NRW in der Kategorie „innovation“ für die Entwicklung eines neuen Wirkstoffs, der zwei Wirkkomponenten vereint: Das bereits etablierte Target Carboanhydrase wird in einem Molekül mit einem neuartigen Histamin-H3-Rezeptor-Effekt kombiniert, der einen neuroprotektiven Augeneffekt hat.
Dazu Prof. Stark: „Uns ist es gelungen ist, die etablierte Wirkweise der Carboanhydrase mit der Schutzwirkung des Histamin-H3-Rezeptor-Liganden zu verbinden. So kann künftig das häufig unter- oder falschversorgte Glaukom deutlich besser behandelt werden, was mehr Schutz vor Erblindung oder anderen Spätfolgen bietet.“
Die zweite Auszeichnung ging an Prof. Dr. Lutz Schmitt vom Institut für Biochemie I der HHU. Er war an der Ausgründung des Unternehmens Numaferm GmbH beteiligt, das auf gemeinsamen Forschungsarbeiten von Prof. Schmitt und dem HHU-Alumnus Dr. Christian Schwarz basiert. Sie entwickelten ein nachhaltiges biotechnologisches Verfahren, mit dem Peptide und Proteine für die Pharmaindustrie, Agrarkulturproduzenten, Generikahersteller, die Veterinärmedizin und Kosmetikindustrie hergestellt werden können. Prof. Schmitt und Dr. Schwarz (geschäftsführender Gesellschafter von Numaferm) werden gemeinsam mit dem Innovationspreis NRW in der Kategorie „innovation2business“ ausgezeichnet.
Prof. Schmitt hebt den Innovationstransfer hervor: „Dr. Schwarz hat während seiner Promotion an meinem Institut die Grundlagen für ein innovatives Unternehmen gelegt, das wichtige Bedarfe am Markt bedient. Dies zeigt, dass in der universitären Grundlagenforschung Entwicklungen geschaffen werden, die in hohem Maße für die Praxis relevant sind.“
HHU-Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck beglückwünscht die beiden Forscher: „Prof. Stark und Prof. Schmitt haben in ihren Bereichen hervorragende Forschungsarbeiten geleistet, die nicht nur eine große wissenschaftliche Bedeutung haben, sondern auch einen hohen Anwendungswert besitzen. Es macht mich besonders stolz, dass gleich zwei der renommierten Innovationspreise des Landes Nordrhein-Westfalen an unsere Universität gehen. Dies zeigt, dass an der HHU der Transfer von der Forschung in die Praxis gelingt.“
Zu den Preisträgern
Holger Stark (geboren 1962) studierte Pharmazie an der Freien Universität Berlin, wo er 1991 promovierte und sich 1999 habilitierte. Nach Professuren an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt/Main ist Stark seit 2013 Professor am Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der HHU. Seine Forschungsschwerpunkte liegen bei Neurotransmittern und Lipidsignaling, er entwickelt neue pharmakologische Werkzeuge und brachte mehrere Wirkstoffkandidaten in die Klinische Prüfung und ist Miterfinder von zugelassenen Medikamenten gegen Narkolepsie und obstruktive Schlafapnoe.
Lutz Schmitt (geboren 1967) studierte in Freiburg Chemie und promovierte 1996 an der Technischen Universität München. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Stanford University in den USA leitete er eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe in Marburg und in Frankfurt/Main, bevor der 2004 zum Professor für Biochemie an der HHU berufen wurde. Schmitt forscht zur Biochemie biologischer Membranen, untersucht dabei Austausch- und Kommunikationsprozesse zwischen Zellen sowie die Rolle von Membranen bei Erkrankungen und der Infektionsabwehr.
Innovationspreis NRW
Mit dem Innovationspreis zeichnet der vom Land NRW geförderte Verbund „innovation2business.nrw“ seit 2008 jährlich Persönlichkeiten aus, die durch ihre Forschung, ihren Gründungsgeist oder mit einer kreativen Idee als Wegbereiter für Innovationen in NRW beitragen. Der Innovationspreis ist einer der bedeutendsten und höchstdozierten Preise dieser Art in Deutschland und berücksichtigt Persönlichkeiten, die innerhalb der verschiedensten Phasen einer Innovation als Wegbereitende gelten – egal ob Erprobung einer Entwicklung, Weiterentwicklung bis hin zur kommerziellen Anwendung.
Im Jahr 2025 wurden neben Prof. Stark und Prof. Schmitt von der HHU auch Dr. Martin Schleef (PlasmidFactory GmbH, Bielefeld) in der Kategorie „innovation2market“ und Dr.-Ing. Andreas Bremen (Co-reactive GmbH, Düsseldorf) mit dem Publikumspreis „innovation4transformation“ ausgezeichnet.
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Preisträger der Innovationspreise NRW 2025 mit Wirtschaftsministerin Mona Neubaur. Von der HHU wurde ...
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Neben Ministerin Neubaur gratulieren den ausgezeichneten HHU-Forschern Kanzler Dr. Martin Goch (link ...
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