Forschungsteam klärt Herkunft bedeutender Niob-Lagerstätte in Australien auf
Seltene Gesteine, die tief unter Australien verborgen liegen, haben die Ursprünge einer der weltweit bedeutendsten Lagerstätten von Niob enthüllt. Niob ist ein wertvolles und strategisch wichtiges Metall. Es ist zur Herstellung von extrem festem Stahl und für einige Technologien der Zukunft unverzichtbar. Wie ein internationales Team mit Forschenden der Universität Göttingen und der australischen Curtin University anhand von Niob-reichen Karbonatiten herausfand, entstand die Lagerstätte vor über 800 Millionen Jahren.
Die Gesteine stiegen während einer tektonischen Grabenbildung durch Brüche in der Erdkruste aus dem Inneren der Erde auf. Ausgelöst wurde der Vorgang durch das Auseinanderdriften von Kontinentalplatten, wodurch sich schließlich der Superkontinent Rodinia teilte. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Geological Magazine veröffentlicht.
Karbonatite sind seltene magmatische Gesteine. Sie enthalten Metalle wie Niob und Seltene Erden, die auf der Liste der kritischen Rohstoffe der EU stehen. Ihre geologische Vergangenheit ist oft schwer zu rekonstruieren, da viele unterschiedliche Prozesse ihre Zusammensetzung und ihr Erscheinungsbild im Laufe der Erdgeschichte verändert haben. Um die Geschichte der Karbonatite in der Aileron-Provinz zu entschlüsseln, untersuchte das Forschungsteam Bohrkernproben aus 80 bis 210 Metern Tiefe. Die Aileron-Provinz ist ein sehr altes Stück Erdkruste im Zentrum des australischen Kontinents, in dem Karbonatite erst vor Kurzem entdeckt wurden. Mit modernen Methoden der Altersbestimmung, wie der Analyse von Isotopen in Mineralen wie Zirkon und Apatit, sowie hochauflösender Mikroskopie deckten die Forschenden über 500 Millionen Jahre komplexer geologischer Vorgänge auf, denen die Gesteine ausgesetzt waren.
So gelang es dem Team, die Bildung der Karbonatite durch die Intrusion und Kristallisation von Magma auf einen Zeitraum vor rund 830 und 820 Millionen Jahren zu datieren. Das fällt in eine Phase, in der sich Kontinentalplatten auseinander bewegten, woraufhin der Superkontinent Rodinia zerbrach. Die gewaltigen Kräfte während des Kontinentaldrifts ließen Magma durch bereits vorhandene Verwerfungszonen aufsteigen und brachten so Niob aus den Tiefen des Erdmantels in die Erdkruste.
„Dies wirft ein neues Licht darauf, wie seltene, metallreiche Magmen an die Erdoberfläche gelangen“, erklärt Erstautor Dr. Maximilian Dröllner, Dozent an der Universität Göttingen und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Curtin University. „Karbonatite sind natürliche Schatztruhen für wertvolle Metalle wie Niob und Seltene Erden. 90 Prozent des global verfügbaren Niobs stammen zurzeit aus einer einzigen Mine in Brasilien. Australien könnte im Zentrum des Kontinents jedoch eins der größten Niob-Vorkommen weltweit beherbergen. Darauf deuten neue Bohrkernanalysen hin“, so Dröllner. Die Karbonatite unterscheiden sich deutlich von allem, was bisher in der Region bekannt war, betont er: „Sie enthalten erhebliche Konzentrationen an Niob, das aus vielen Gründen kostbar ist: Es wird unter anderem zur Herstellung von besonders leichtem, festem Stahl für Flugzeuge, Pipelines und Elektrofahrzeuge eingesetzt und ist wichtiger Bestandteil von Batterien der nächsten Generation und supraleitenden Technologien.“
Dr. Maximilian Dröllner
Georg-August-Universität Göttingen
Abteilung Sedimentologie und Umweltgeologie
Goldschmidtstr. 3, 37077 Göttingen
Telefon: 0551 39-27984
E-Mail: maximilian.droellner@uni-goettingen.de
Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/699390.html
und
University of Curtin
Timescales of Mineral Systems Group
Curtin’s Frontier Institute for Geoscience Solutions
Bentley, WA 6102, Australia
Internet: http://www.staffportal.curtin.edu.au/staff/profile/view/maximilian-droellner-3eb7b4b6/
Dröllner, M. et al. Multi-method geochronology and isotope geochemistry of carbonatites in the Aileron Province, central Australia. Geological Magazine (2025). https://doi.org/10.1017/S0016756825100204
https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?id=7908 weitere Fotos
In der Studie analysierte Kristalle des Minerals Zirkon: Die Zusammensetzung von Isotopen in den Min ...
Source: Dröllner, M. et al.
Copyright: Dröllner, M. et al., Geological Magazine (2025), DOI: 10.1017/S0016756825100204
Criteria of this press release:
Journalists
Geosciences, Materials sciences
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
In der Studie analysierte Kristalle des Minerals Zirkon: Die Zusammensetzung von Isotopen in den Min ...
Source: Dröllner, M. et al.
Copyright: Dröllner, M. et al., Geological Magazine (2025), DOI: 10.1017/S0016756825100204
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