idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/20/2004 18:25

Uni DuE: Was der Name im frühen Mittelalter verrät

Beate Kostka M. A. Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    "Sag mir, wie Du heißt, und ich sag Dir, wer Du bist", ist das Motto der internationalen Tagung der DFG-Forschergruppe "Name und Gesellschaft" vom 24. bis 26. September, zu der Geschichtsprofessor Dr. Dieter Geuenich von der Universität Duisburg-Essen mehr als 50 Historiker, Germanisten, Romanisten, Slawisten und Skandinavisten aus Deutschland, England, Italien, Österreich und der Schweiz erwartet. Behandelt werden vor allem sprachwissenschaftliche und historische Aspekte der frühmittelalterlichen Personennamengebung, wobei schwerpunktmäßig auch Fragen des EDV-Einsatzes berücksichtigt werden.

    Das DFG-geförderte Expertentreffen beleuchtet die zentrale Frage, ob frühmittelalterliche Personennamen die sprachliche, ethnische, soziale und kulturelle Gruppenzugehörigkeit anzeigen. Wenn also in Schriftquellen aus dem 3. bis 8. Jahrhundert n. Chr. ein Amalung, Widukind, Chlodwig, Remigius oder Ursicinus genannt wird, weiß man dann bereits zuverlässig, welcher sozialen und gesellschaftlichen Schicht, welchem Stamm oder welcher Familie sie angehören? Trugen Adlige grundsätzlich andere, exklusive Namen als zum Beispiel Zinspflichtige und Hörige? Hatten die Franken oder Alemannen andere Personennamen als die Goten?

    Prof. Geuenich: "Zu klären ist dies nur durch die kritische Durchmusterung möglichst aller erreichbaren Namenzeugnisse, die sich auf etwa 50.000 nachgewiesene Stellen in den überlieferten Schriftquellen von der Völkerwanderung bis zur Zeit Karls des Großen erstrecken." Dazu wurde eine internetbasierte Datenbank geschaffen, auf die von jeder der beteiligten Universitäten zugegriffen werden kann und die nach Abschluss des Forschungsprojektes allen interessierten Benutzern offen stehen soll. Für diese Forschungsleistung ist den Projekt-Mitarbeitern der Preis der "Henning Kaufmann-Stiftung zur Förderung der deutschen Namenforschung auf sprachgeschichtlicher Grundlage" zuerkannt worden, der im Rahmen des Kolloquiums überreicht wird.

    Das DFG-Projekt verbindet bereits seit mehr als fünfzehn Jahren eine Gruppe von Mittelalter-Historikern und Sprachwissenschaftlern. Es begann zunächst als Pilotprojekt an der Universität Duisburg und wurde dann ausgeweitet auf die Universitäten Braunschweig, Bremen, Hamburg, Koblenz, Magdeburg, Paderborn, Regensburg und Saarbrücken. Ziel der Arbeitsgruppe ist die Erforschung der Zusammenhänge, die zwischen der Personennamengebung und der ethnischen beziehungsweise sozialen Zugehörigkeit der Träger dieser Namen im frühen Mittelalter (vom 3. bis 8. Jahrhundert n. Chr.) bestanden.

    24. - 26. September 2004
    "Name und Gesellschaft im Frühmittelalter.
    Personennamen als Indikatoren für sprachliche, ethnische, soziale und kulturelle Gruppenzugehörigkeiten ihrer Träger"
    Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Dieter Geuenich, Geschichte
    Veranstaltungsort: Katholischen Akademie "Die Wolfsburg"
    Falkenweg 6, 45478 Mülheim an der Ruhr

    Redaktion: Beate H. Kostka 0203/379-2430
    Weitere Infos: Prof. Dr. Dieter Geuenich 0203/379-2497
    http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=3047


    Images

    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Information technology, Language / literature, Media and communication sciences, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).