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10/21/2025 10:44

Internationales Abkommen zur Zusammenarbeit in der Quanten-Metrologie

Dipl.-Journ. Erika Schow Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)

    In einem internationalen Netzwerk zur Quantenmetrologie (NMI-Q) wollen die nationalen Metrologie-Institute der G7-Staaten plus Australiens verstärkt zusammenarbeiten, wenn es um Messverfahren in der Quantentechnologie geht.

    In einem internationalen Netzwerk zur Quantenmetrologie (NMI-Q) wollen die nationalen Metrologie-Institute der G7-Staaten plus Australiens verstärkt zusammenarbeiten, wenn es um Messverfahren in der Quantentechnologie geht. Am 15. Oktober unterzeichneten ihre Vertreterinnen und Vertreter in Paris ein entsprechendes Memorandum of Understanding. Für das nationale Metrologie-Institut Deutschlands, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), unterschrieb die Präsidentin Prof. Dr. Cornelia Denz das Abkommen. „Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu vergleichbaren Messungen in der Quantentechnologie“, betonte sie. „Denn nur mit einheitlichen Standards können unsere Länder alle Potenziale dieser neuen Technologien voll ausschöpfen.“

    Beim letzten G7-Treffen in Kanada wurde das Thema Quantentechnologien in der Abschlusserklärung als wichtiges Zukunftsthema identifiziert: „Wir erkennen, dass Quantentechnologien, etwa Quantencomputer, Quantensensorik, Quantenkommunikation, enormes Potenzial für die Menschen weltweit haben“, steht dort zu lesen. Nach enormen Durchbrüchen in der Forschung im letzten Jahrzehnt könnten die Quantentechnologien in vielen Gebieten ökonomische und soziale Fortschritte bringen: im Finanzwesen, der Kommunikation, im Transport, der Landwirtschaft, im Energie- und im Gesundheitssektor. In der Erklärung wird empfohlen, die Quantentechnologien umfassend zu fördern. Konkret solle auch die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Metrologie-Instituten intensiviert werden, wobei explizit die NMI-Q-Initiative erwähnt wird. Diese Initiative hat jetzt einen Meilenstein erreicht: Das NMI-Q, ein weltweites Netzwerk im Bereich der Quanten-Metrologie, ist gründet worden. „Wir sind sehr froh, dass der Ansatz von NMI-Q zu einem Erfolg geführt haben“, erklärt Nicolas Spethmann, der die Initiative für die PTB vorangetrieben hat.

    Die Vertreterinnen und Vertreter der Metrologie-Institute, die das Memorandum of Understanding unterschrieben haben, sind fest davon überzeugt: Verlässliche, vergleichbare Messungen sind essenziell für die Zukunft der Quantentechnologien. PTB-Präsidentin Cornelia Denz bringt es auf den Punkt: „Wir brauchen globale Einigkeit darüber, was und wie wir in der Quantentechnologie messen wollen. Wenn es uns gelingt, einheitliche Regeln, einheitliche Maße, einheitliche Standards zu finden, dann kann ein offener globaler Markt für Quantentechnologien entstehen, der uns alle von den Vorzügen der Quantentechnologien profitieren lässt und der deutschen und europäischen Industrie nützt.“

    Im Rahmen des neuen Netzwerkes wollen die Metrologie-Institute noch intensiver in der Quantentechnologie zusammenarbeiten. In einem kontinuierlichen Dialog untereinander, mit anderen Forschungsinstitutionen, Standardisierungsorganisationen und mit der Industrie wollen sie sich laufend über Bedürfnisse des Marktes und ihre eigenen strategischen Prioritäten austauschen. Sie wollen Forschungsdaten teilen und gemeinsam sogenannte Best-Practices bei den Messmethoden bereitstellen. Diese können in einem nächsten Schritt Eingang finden in international akzeptierte Standards für Quantentechnologien. „Dies ist besonders wichtig, um das dynamische Feld der QT mit vertrauenswürdigen und auf Wissenschaft basierenden Messemethoden zu unterfüttern“, erklärt Nicolas Spethmann. Damit wird eine zukünftige Qualitätsinfrastruktur für die aufstrebende QT-Industrie und damit die Basis geschaffen, um QT-Komponenten und Anwendungen neutral und unabhängig zu bewerten. Man könnte auch von einer gemeinsamen Sprache sprechen, die faire und offene, internationale Märkte kreiert.

    Genauso wichtig sei aber Schnelligkeit. „NMI-Q wird uns in die Lage versetzen, agil mit den schnell wachsenden Bedingungen im Bereich der Quantentechnologien mitzuhalten“, erklärt Spethmann. „Wir müssen wirklich schnell sein. Nur wenn Messungen rund um Quanten nicht nur verlässlich, sondern auch international vergleichbar werden, dann können wir die enormen Potenziale in diesem Bereich heben.“

    PTB-Präsidentin Cornelia Denz ist überzeugt: „Standards müssen gleichzeitig wissenschaftsbasiert und industriegetrieben sein. Diese Aufgabe passt perfekt zu Metrologie-Instituten wie der PTB, die sich durch einen starken Forschungsschwerpunkt bei gleichzeitiger Nähe zur Industrie auszeichnet.“ Dazu kommen Objektivität, Neutralität und eine lange Geschichte erfolgreicher Zusammenarbeit bei der Forschung rund ums Messen. So gerüstet, sind sich die Mess-Expert*innen sicher, dass NMI-Q einen zentralen Beitrag zum Aufbau einer weltweiten Quantenindustrie leisten wird.
    (es/ptb)

    Ansprechpartner:
    Dr. Nicolas Spethmann, Leiter des PTB-Quantentechnologie-Kompetenzzentrums (QTZ),
    Telefon: (0531) 592-2009, nicolas.spethmann@ptb.de


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    Die Direktorinnen und Direktoren der nationalen Metrologie-Institute bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung im Bureau International des Poids et Mesures (BIPM) in Frankreich.
    Die Direktorinnen und Direktoren der nationalen Metrologie-Institute bei der Unterzeichnung der Absi ...

    Copyright: (Foto: LNE)


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Physics / astronomy
    transregional, national
    Cooperation agreements
    German


     

    Die Direktorinnen und Direktoren der nationalen Metrologie-Institute bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung im Bureau International des Poids et Mesures (BIPM) in Frankreich.


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