Eine neue Studie warnt vor potenziellen Risiken zunehmend gleichförmiger Vergütungsstrukturen für CEOs. Demnach könnten einheitliche Modelle die Leistungsanreize abschwächen und die strategische Ausrichtung von Unternehmen beeinträchtigen, so Prof. Gaizka Ormazabal von der IESE Business School.
Die Unterschiede in der Vergütung von US-CEOs sind seit 2007 um fast 40 Prozent zurückgegangen. Unternehmen orientieren sich dabei zunehmend an den Vergütungspraktiken ihrer Branchenkollegen. Ein Hauptgrund dafür ist eine Vorschrift der US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde SEC aus dem Jahr 2006, nach der Vergleichsgruppen für die Vergütung transparent offengelegt werden müssen.
Zudem haben Proxy-Beratungsunternehmen erheblichen Einfluss. Ihre Empfehlungen prägen die Abstimmungen von Aktionären und fördern standardisierte Verfahren wie ein Benchmarking nach Unternehmensgröße. Die Einführung der sogenannten Say-on-Pay-Abstimmungen im Jahr 2011 hat diese Entwicklung weiter verstärkt, da Aktionäre nun ein formelles Mitspracherecht bei der Genehmigung von Führungskräftevergütungen besitzen.
Insgesamt entstehen dadurch Gruppen von Unternehmen mit nahezu identischen Vergütungsstrukturen, führt Gaizka Ormazabal, Associate Dean for Research an der IESE Business School mit Campus in München, aus. Dies schränkt laut Studie den Handlungsspielraum von Vorständen ein, Anreizsysteme an unternehmensspezifische strategische Ziele anzupassen. „Der institutionelle Druck von Regulierungsbehörden und Investoren, die Vergütung von CEOs transparenter und standardisierter zu gestalten, könnte dazu führen, dass Vorstände Compliance gegenüber Personalisierung priorisieren“, heißt es in dem Bericht. Ein „Einheitsansatz“ könne jedoch zu suboptimalen Anreizstrukturen und Ineffizienz führen.
Die Studie betont zugleich potenzielle Vorteile standardisierter Vergütungssysteme: Größere Transparenz erleichtere die Bewertung von Gehaltspraktiken, fördere Rechenschaft und verbessere die Wahrnehmung von Verantwortlichkeiten – ein wichtiger Aspekt für Vorstände und Investoren.
Obwohl der Trend in den USA besonders ausgeprägt ist, warnen die Autoren vor einer möglichen internationalen Ausbreitung im globalen Wettbewerb um Talente und Investoren.
Co-Autoren der Studie neben IESE-Professor Gaizka Ormazabal sind Torsten Jochem von der University of Amsterdam und Anjana Rajamani von der Erasmus-Universität Rotterdam.
Prof. Gaizka Ormazabal, IESE Business School
https://www.iese.edu/faculty-research/faculty/gaizka-ormazabal/
https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3716765
Einheitliche CEO-Gehälter bergen Risiken, so IESE-Professor Gaizka Ormazabal.
Copyright: IESE Business School
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists
Economics / business administration
transregional, national
Research results
German

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