DFG-Förderung für Erforschung der Autoimmunerkrankungen, 3D-gerucktes Gewebe und Stammzelltransplantation
Großer Erfolg für die FAU: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) einen neuen Sonderforschungsbereich, der Autoimmunerkrankungen untersucht. Für gleich zwei Transregio-Projekte mit FAU-Beteiligung hat die DFG eine weitere Förderperiode bewilligt. Insgesamt fließen 23,4 Millionen Euro Fördergelder an die FAU.
Neue Behandlungsmethoden gegen Autoimmunerkrankungen
Im neuen Sonderforschungsbereich (SFB) 1755 „Cellular and Systems Control of Autoimmune Disease“ (CASCAID) wollen Forschende der FAU Strategien zur nachhaltigen, medikamentenfreien Remission bei Autoimmunerkrankungen und chronisch-entzündlichen Erkrankungen entwickeln. Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa stellen eine erhebliche klinische Herausforderung dar, weil sie sich durch wiederkehrende Entzündungsschübe auszeichnen. Diese Schübe führen zu Gewebeschädigung und Organfunktionsverlust. Ziel des SFB ist es, diese Prozesse besser zu verstehen und nachhaltige Therapien zu entwickeln. Sprecher des SFB 1755 ist Prof. Dr. Georg Schett vom Lehrstuhl für Innere Medizin III. Der SFB 1755 wird mit 15 Millionen Euro gefördert.
Aktuelle Behandlungsansätze kontrollieren die Entzündung, führen jedoch nicht zum dauerhaften Stopp der Erkrankung. Diese therapeutischen Einschränkungen deuten auf fehlgesteuerte Immunzellnetzwerke im Gewebe hin. CASCAID zielt darauf ab, diese Netzwerke zu identifizieren und zu charakterisieren. Der Sonderforschungsbereich wird eine Brücke zwischen translationaler präklinischer und klinischer Forschung bilden, indem es molekular charakterisierte große Patientenkohorten, menschliche Gewebeproben und modernste Verfahren zur Gewebeprofilierung nutzt. Durch bereits in klinischen Studien geprüfte Therapieansätze, wie den Einsatz von CD19-CAR-T-Zellen bei Autoimmunerkrankungen, erhoffen sich die Forschenden, die zellulären und systemischen Mechanismen in Geweben besser zu verstehen und neue Wege zu einer anhaltenden medikamentenfreien Remission aufzuzeigen.
Ersatzgewebe mit dem 3D-Drucker herstellen
Der von der DFG geförderte SFB/Transregio 225 „Von den Grundlagen der Biofabrikation zu funktionalen Gewebemodellen“ mit Standorten in Würzburg (Sprecherhochschule), Bayreuth und Erlangen wird bis 2029 fortgeführt. Das Konsortium entwickelt automatisierte 3D-Druckverfahren weiter, um menschliche Gewebemodelle mit klar definierten biologischen Funktionen herzustellen. Aufbauend auf intensiver interdisziplinärer Zusammenarbeit entstand in Nordbayern ein international führender Kompetenzcluster für Biofabrikation. Standortsprecher für die FAU ist Prof. Dr. Aldo Boccaccini vom Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Biomaterialien). An die FAU gehen anteilig 4,7 Millionen Euro Fördergelder.
In der dritten Förderperiode konzentriert sich der Verbund darauf, die biologischen Funktionen der Gewebemodelle gezielt zu erweitern, komplexe Zellinteraktionen besser zu verstehen und neue biofabrizierte Modellsysteme für präklinische Anwendungen zu entwickeln. Damit knüpft TRR 225 an die bisherigen Erfolge an und eröffnet langfristig neue Perspektiven für tierfreie Testsysteme, pharmazeutische Forschung und regenerative Therapien.
Dritte Förderperiode für Verbesserung der Stammzelltransplantation
Die DFG hat eine dritte Förderperiode des SFB/Transregio 221 (TRR) 221 „Steuerung der Transplantat-gegen-Wirt- und Transplantat-gegen-Leukämie-Immunreaktionen nach allogener Stammzelltransplantation“ bewilligt. Der TRR ist ein Forschungsverbund der Universität Regensburg (Sprecherhochschule), der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der FAU und der dortigen Universitätskliniken. Standortsprecher für die FAU ist Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor der Medizinischen Klinik 5 – Hämatologie & Internistische Onkologie vom Uniklinikum Erlangen. An die FAU gehen anteilig 3,7 Millionen Euro Fördergelder.
Der Transfer von Blutstammzellen eines gesunden Spenders ist eine Heilungsmöglichkeit, wenn eine Leukämieerkrankung trotz Chemotherapie nicht zurückgeht. Dieser sogenannte GvL-Effekt (graft-versus-leukemia effect) ist allerdings nicht bei allen Patienten ausreichend stark, um einen Rückfall der Leukämie-Erkrankung zu verhindern und kann in speziellen Fällen sogar gesundes Körpergewebe angreifen (graft-versus-host disease). Ziel des SFB/Transregio ist es daher, die immunologischen Mechanismen der Transplantation von Blutstammzellen besser zu verstehen, um dieses Therapieverfahren noch sicherer und effektiver zu machen. In der dritten Förderperiode wollen die Forschenden die bereits entwickelten Strategien für die klinische Testung vorbereiten.
Kontakt für Medien:
Stabsstelle Presse und Kommunikation
Tel.: 09131/85-70229
presse@fau.de
Stabsstelle Presse und Kommunikation
Tel.: 09131/85-70229
presse@fau.de
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine
transregional, national
Research projects, Science policy
German

You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).