idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/27/2025 08:15

Haarprobe deckt selbstverletzendes Verhalten auf

Dr. Christian Flatz Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Universität Innsbruck

    Selbstverletzendes Verhalten lässt sich durch die biochemische Analyse von Haarproben nachweisen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Innsbruck gemeinsam mit dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim unter der Leitung von Alexander Karabatsiakis. Dieser Ansatz lässt sich für die Prävention und Risikoeinschätzung bei psychischen Belastungen nutzen.

    Psychische Stressbelastungen gehen häufig mit selbstverletzendem Verhalten einher, besonders im Kindes- und Jugendalter. Im Rahmen einer Kooperation des Instituts für Psychologie der Universität Innsbruck mit einem interdisziplinären Team am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim konnte nun anhand von Haarproben gezeigt werden, dass nicht-suizidale Selbstverletzung durch einen Protein-Fingerabdruck mit einer Genauigkeit von 84 Prozent nachgewiesen werden kann.

    Protein-Fingerabdruck im Haar

    Haarproben bieten einen großen Vorteil: Sie lassen sich leicht einsammeln, transportieren und lagern, und ermöglichen damit einen einfachen Blick in die biochemische Stressgeschichte des Körpers. Für die aktuelle Studie kam erstmals eine massenspektrometrische Proteomics-Analyse zum Einsatz, die gemeinsam mit dem Fachbereich Klinische Biochemie der Medizinischen Universität Innsbruck etabliert wurde. Die Methode stellt eine bislang kaum genutzte Verbindung zwischen Verhaltensmedizin, psychischer Gesundheit und Molekularbiologie her.

    Ansatz für Prävention und Risikoeinschätzung

    „Diese Studie ist die erste ihrer Art. Mit den Haarproben können wir erstmals biochemisch in die Stressvergangenheit des Körpers blicken – und diesen Ansatz für Prävention und Risikoeinschätzung bei psychischen Belastungen nutzen“, sagt der Innsbrucker Leiter der Studie, Alexander Karabatsiakis vom Fachbereich Klinische Psychologie II. „Wir hoffen nun, dass dieses Verfahren hier in Innsbruck in vielen Anwendungsbereichen Interesse findet.“


    Contact for scientific information:

    Ass.-Prof. Dr. Alexander Karabatsiakis
    Institut für Psychologie
    Universität Innsbruck
    +43 512 507-56036
    alexander.karabatsiakis@uibk.ac.at
    https://www.uibk.ac.at/de/psychologie/mitarbeiter/karabatsiakis/


    Original publication:

    Demonstrating the potential of untargeted hair proteomics for personalized biomarkers in stress-associated disorders. Maurizio Sicorello, Jeanne-Carla Sprenger, Lisa Störkel, Bettina Sarg, Leopold Kremser, Christian Schmahl, Niedtfeld, Alexander Karabatsiakis. Psychoneuroendocrinology 2025. DOI: https://doi.org/10.1016/j.psyneuen.2025.107684


    Images

    Studienleiter Alexander Karabatsiakis vom Fachbereich Klinische Psychologie II der Universität Innsbruck
    Studienleiter Alexander Karabatsiakis vom Fachbereich Klinische Psychologie II der Universität Innsb ...

    Copyright: Universität Innsbruck


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Biology, Psychology
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Studienleiter Alexander Karabatsiakis vom Fachbereich Klinische Psychologie II der Universität Innsbruck


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).