Selbstverletzendes Verhalten lässt sich durch die biochemische Analyse von Haarproben nachweisen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Innsbruck gemeinsam mit dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim unter der Leitung von Alexander Karabatsiakis. Dieser Ansatz lässt sich für die Prävention und Risikoeinschätzung bei psychischen Belastungen nutzen.
Psychische Stressbelastungen gehen häufig mit selbstverletzendem Verhalten einher, besonders im Kindes- und Jugendalter. Im Rahmen einer Kooperation des Instituts für Psychologie der Universität Innsbruck mit einem interdisziplinären Team am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim konnte nun anhand von Haarproben gezeigt werden, dass nicht-suizidale Selbstverletzung durch einen Protein-Fingerabdruck mit einer Genauigkeit von 84 Prozent nachgewiesen werden kann.
Protein-Fingerabdruck im Haar
Haarproben bieten einen großen Vorteil: Sie lassen sich leicht einsammeln, transportieren und lagern, und ermöglichen damit einen einfachen Blick in die biochemische Stressgeschichte des Körpers. Für die aktuelle Studie kam erstmals eine massenspektrometrische Proteomics-Analyse zum Einsatz, die gemeinsam mit dem Fachbereich Klinische Biochemie der Medizinischen Universität Innsbruck etabliert wurde. Die Methode stellt eine bislang kaum genutzte Verbindung zwischen Verhaltensmedizin, psychischer Gesundheit und Molekularbiologie her.
Ansatz für Prävention und Risikoeinschätzung
„Diese Studie ist die erste ihrer Art. Mit den Haarproben können wir erstmals biochemisch in die Stressvergangenheit des Körpers blicken – und diesen Ansatz für Prävention und Risikoeinschätzung bei psychischen Belastungen nutzen“, sagt der Innsbrucker Leiter der Studie, Alexander Karabatsiakis vom Fachbereich Klinische Psychologie II. „Wir hoffen nun, dass dieses Verfahren hier in Innsbruck in vielen Anwendungsbereichen Interesse findet.“
Ass.-Prof. Dr. Alexander Karabatsiakis
Institut für Psychologie
Universität Innsbruck
+43 512 507-56036
alexander.karabatsiakis@uibk.ac.at
https://www.uibk.ac.at/de/psychologie/mitarbeiter/karabatsiakis/
Demonstrating the potential of untargeted hair proteomics for personalized biomarkers in stress-associated disorders. Maurizio Sicorello, Jeanne-Carla Sprenger, Lisa Störkel, Bettina Sarg, Leopold Kremser, Christian Schmahl, Niedtfeld, Alexander Karabatsiakis. Psychoneuroendocrinology 2025. DOI: https://doi.org/10.1016/j.psyneuen.2025.107684
Studienleiter Alexander Karabatsiakis vom Fachbereich Klinische Psychologie II der Universität Innsb ...
Copyright: Universität Innsbruck
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Biologie, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch

Studienleiter Alexander Karabatsiakis vom Fachbereich Klinische Psychologie II der Universität Innsb ...
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