Die Rolle von Kalzium-Ionen bei Lernvorgängen
FRANKFURT. Prof. Dr. Erwin Neher vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen wird am Mittwoch, 3. Februar, ab 18.15 Uhr im Haus 25a des Universitätsklinikums am Theodor-Stern-Kai einen Vortrag halten. Gastgeber ist das Graduiertenkolleg "Neuronale Plastizität: Moleküle, Strukturen, Funktionen". Erwin Neher, der 1991 zusammen mit Bert Sakmann den Nobelpreis für die Analyse der Funktion einzelner Ionenkanäle in Zellen bekommen hat, wird sich mit der Rolle von Kalzium-Ionen bei der kurzzeitigen Veränderung synaptischer Übertragung befassen. Interessierte Gäste sind herzlich willkommen.
Nervenzellen kommunizieren miteinander über chemische Botenstoffe (Neurotransmitter), die an winzigen Kontaktstellen zwischen zwei Nervenzellen, sogenannten Synapsen, freigesetzt werden. Wechsel in der Freisetzung dieser Neurotransmitter verändern die Reaktion der Nervenzellen. Dieser Prozeß wird mit der Fähigkeit unseres Gehirns in Verbindung gebracht, sich laufend auf wechselnde Umweltbedingungen anzupassen: Unter anderem können Lernvorgänge, wie etwa das Auswendiglernen eines Gedichtes, dadurch erklärt werden. Mit ausgeklügelten Methoden, an deren Entwicklung Erwin Neher maßgeblich beteiligt war und für die er 1991 den Nobelpreis erhielt, ist die Grundlagenforschung der Frage nachgegangen, was die Ursache für eine Veränderung der Neurotransmitterfreisetzung ist.
Es zeigt sich, daß die freigesetzte Menge an Botenstoff sehr stark von der Kalzium-Konzentration in der Zelle abhängt. Kalzium agiert als Vermittler zwischen Erregung und synaptischer Reaktion. Es bewirkt die Veränderung der Reiz-Reaktions-Beziehungen zwischen einzelnen Nervenzellen: Diese können sowohl von kurzer (Sekundenbereich) wie von langer Dauer (Stundenbereich) sein. In den letzten Jahren ist es möglich geworden, die Kalzium-Konzentration in winzigen Zellgebieten zu messen. Erwin Neher wird neue Ergebnisse vorstellen, die die Rolle von Kalzium bei der kurzzeitigen Veränderung synaptischer Übertragung (Kurzzeitplastizität) beleuchten. Nach dem Vortrag wird er in einer informellen Runde für Gespräche bereit stehen.
Weitere Informationen:Prof. Dr. Eckhard Friauf, Zentrum der Physiologie, Tel. 069/6301-6020
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry
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