idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/23/2004 12:56

Schützender Signalweg in atherosklerotischen Blutgefäßen gestört

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Forschungs-Team unter Leitung des Gießener Pharmakologen Harald Schmidt auf den Spuren der molekularen Ursachen von Atherosklerose und Bluthochdruck - Publikation im Wissenschaftsmagazin "Proceedings of the National Academy of Science, U.S.A."

    Wie ein internationales Forschungs-Team um den Gießener Pharmakologen Harald Schmidt in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Proceedings of the National Academy of Science, U.S.A.", jetzt veröffentlicht, sind in atherosklerotischen Blutgefäßen die Bindungsstellen für NO und damit der ganze Signalweg dramatisch beeinträchtigt. Diese Veränderungen sind spezifisch für die sich stark vermehrende Schicht der Blutgefäßwand, die für Atherosklerose verantwortlich ist. Bereits früher konnte dieselbe Arbeitsgruppe zeigen, dass der gleiche Prozess bei Bluthochdruck nachzuweisen ist.

    Viele Patienten mit Angina pectoris sind darauf angewiesen mit Nitroglycerin zumindest die Symptome eines Herzanfalls zu lindern. Dieses lebensrettende Medikament wirkt dadurch, dass es im Körper ein gasförmiges Molekül freisetzt, Stickstoffmonoxid (NO). Für die bahnbrechende Entdeckung, dass NO auch vom Körper selbst produziert wird und in Blutgefäßen einer der wichtigsten schützenden Botenstoffe ist, wurde 1998 der Medizin-Nobelpreis verliehen. Früh war klar, dass der Schutz der Blutgefäße durch NO bei verschiedenen Gefäßerkrankungen gestört ist. Doch scheint hierfür eine verminderte NO-Bildung allein nicht die Ursache zu sein. Erst in letzter Zeit wendet sich die Forschung daher intensiv der Wirkungsweise von NO zu. Ganz im Vordergrund steht hier ein weiteres Signalmolekül dessen Bildung in verschiedenen Zellen durch NO ausgelöst wird. So genannte Guanylyl-Cyclasen enthalten eine Bindungsstelle für NO, durch die die Bildung von cyclo GMP (cGMP) ausgelöst wird. Viagra zum Beispiel wirkt genau über die Verstärkung dieser Wirkung von NO; das gebildete cGMP bleibt dann länger stabil.

    Wie ein internationales Forschungs-Team um den Gießener Pharmakologen Harald Schmidt in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Proceedings of the National Academy of Science, U.S.A.", jetzt veröffentlicht, sind in atherosklerotischen Blutgefäßen die Bindungsstellen für NO und damit der ganze Signalweg dramatisch beeinträchtigt. Diese Veränderungen sind spezifisch für die sich stark vermehrende Schicht der Blutgefäßwand, die für Atherosklerose verantwortlich ist. Bereits früher konnte dieselbe Arbeitsgruppe zeigen, dass der gleiche Prozess bei Bluthochdruck nachzuweisen ist.

    Zur biochemischen Detektion dieser Störung wurde eine biochemische Methode des Würzburger Klinischen Chemikers Ulrich Walter angewendet, die den Aktivitätszustand dieses wichtigen schützenden Signalwegs im lebenden Gewebe quasi einfriert und danach exakt analysierbar macht. Nur noch etwa 20% seiner normalen Funktion sind in atherosklerotischen Blutgefäßen nachweisbar. "Durch diese noch experimentellen Befunde", so Prof. Schmidt, "lässt sich ein direkter Zusammenhang zwischen dieser und anderen Gefäßerkrankungen postulieren und wird die Entwicklung neuartiger Arzneimittel nahe gelegt, die ohne NO selbst zu beeinflussen die cGMP-Spiegel erhöhen." Genau solche Substanzen befinden sich derzeit weltweit in der Entwicklung. Sie könnten einen wichtigen Fortschritt in Richtung einer künftigen Behandlung bereits der Ursachen und der Verhinderung der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen darstellen.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Harald Schmidt
    Geschäftsführender Direktor des
    Rudolf-Buchheim-Instituts für Pharmakologie
    Frankfurter Str. 107
    35392 Gießen
    Tel.: 0641/99-47600, Fax 0641/99-47619
    e-mail: harald.schmidt@pharma.med.uni-giessen.de


    More information:

    http://www.med.uni-giessen.de/rbi


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).