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04/14/1997 00:00

Urologen-Tagung in Münster

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    upm-Pressemitteilung der Universitaet Muenster 102/97 - 14. April 1997

    Von genitalen Fehlbildungen bis zu Zeugungsproblemen und Rueckfaellen bei Krebs

    Nordrhein-Westfaelische Gesellschaft fuer Urologie tagt mit rund 600 Teilnehmern in Muenster

    Urologische Probleme im Kindesalter, Stoerungen der maennlichen Fortpflanzungsfaehigkeit sowie die Problematik von Tumor- Neubildungen stehen im Mittelpunkt der 43. Tagung der Nordrhein-Westfaelischen Gesellschft fuer Urologie e.V., die vom 24. bis 26. April 1997 in der Halle Muensterland in Muenster stattfindet. Rund 600 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet und dem angrenzenden deutschsprachigen Ausland werden zu diesem Kongress erwartet. Die Leitung liegt bei Prof. Dr. Lothar Hertle, Direktor der Urologischen Unversitaetsklinik Muenster.

    Dem am Donnerstag, 24. April, um 12 Uhr beginnenden offiziellen Tagungsprogramm vorgeschaltet ist am Vormittag ein Symposium, das sich ausschliesslich auf die interstitielle Cystitis, eine mit haeufigem schmerzhaftem Wasserlassen verbundene, vorwiegend Frauen treffende Blasenerkrankung, konzentriert. Im Rahmen dieser gemeinsam mit der Selbsthilfegruppe betroffener Patientinnen durchgefuehrten Veranstaltung soll der Blick auf diese selbst in der urologischen Praxis noch unzureichend bekannte Erkrankung geschaerft werden, die die Betroffenen in der Regel in ihrem gewohnten Lebensalltag nachhaltig beeintraechtigt.

    Ingesamt 40 Kurzvortraege zu Fragen aus der gesamten Bandbreite der Urologie erwarten die Teilnehmer am Donnerstagnachmittag. Das Themenspektrum dieser Fuenf-Minuten-Referate reicht von Ergebnissen der Grundlagenforschung hinsichtlich des zellulaeren Wachstumsverhaltens bei Krebserkrankungen bis hin zu eher klinisch oder auch berufspolitisch orientierten Fragen wie die Behandlung der Stressinkontinenz bei Mann und Frau oder die Zukunft der Urologie im reformierten Gesundheitswesen. Der nach Ansicht einer aus wissenschaftlich und praktisch taetigen Urologen zusammengesetzten Jury von Inhalt und Darbietung her beste dieser Kurzvortraege wird am Ende der Tagung mit dem Paul- Mellin-Preis ausgezeichnet. Dieser mit 5000 Mark dotierte Preis wurde von den Mitgliedern der Nordrhein-Westfaelischen Gesellschaft fuer Urologie im Gedenken an den vor 17 Jahren verstorbenen Professor fuer Urologie und ehemaligen Direktor der Urologischen Universitaetsklinik Essen eingerichtet.

    Die wissenschaftlichen Tagungsschwerpunkte, naemlich die Kinderurologie, die Andrologie sowie das Tumorrezidiv, werden am Freitag und Samstag, 25./26. April, ausfuehrlich behandelt. Die Veranstalter haben damit drei Bereiche gewaehlt, mit denen die Urologen in Klinik und Praxis besonders haeufig konfrontiert werden bzw. die, wie im Fall der Tumorneubildungen, eine besondere Herausforderung an den behandelnden Arzt darstellen. Bei den Vortraegen zur Kinderurologie geht es unter anderem um Fragen der Behandlung kleiner Patienten mit Krebserkrankungen der Nieren, um das therapeutische Vorgehen bei Stoerungen der Blasenentleerung bis hin zu angeborenen Veraenderungen im Urogenitaltrakt, die die haeufigsten kindlichen Fehlbildungen ueberhaupt ausmachen. Ein Beispiel ist etwa ein angeborener Verschluss zwischen Harnroehre und Blase, der zu einem Rueckfluss des Urins von der Blase in die Nieren fuehrt.

    Einen nicht unerheblichen Teil der Patienten in der urologischen Sprechstunde machen heute auch Maenner mit Fertilitaetsstoerungen aus. Immerhin liegen die Ursachen ungewollter Kinderlosigkeit bei ueber 30 Prozent aller betroffenen Paare beim Mann. Im Rahmen der Tagung in Muenster wird ueber aktuelle Aspekte der Diagnostik sowie ueber medikamentoese und operative Moeglichkeiten der Behandlung solcher Probleme diskutiert.

    Mit dem Schwerpunktthema Tumorrezidiv haben die Tagungsveranstalter ein Problem herausgegriffen, das eine besondere Herausforderung an den behandelnden Urologen darstellt. Die betroffenen Patienten waren bereits frueher an Nieren-, Blasen-, Prostata- oder Hodenkrebs erkrankt. Nach zunaechst erfolgreich erscheinender Therapie hat sich bei ihnen nun erneut ein Tumor an diesem Organ gebildet. Bei dem Kongress werden verschiedene Moeglichkeiten der Behandlung der jeweiligen Rezidive vorgestellt und die Erfolgsaussichten kritisch hinterfragt. Darueber hinaus geht es um die Praxis der Palliativtherapie, das heisst um die Schmerzbehandlung und andere Massnahmen zur Linderung belastender Symptome, die mit dem Tumorleiden einhergehen.

    Um die Effizienz und Attraktivitaet dieser bundesweit zweitgroessten Urologen-Tagung zu erhoehen, ist sie von der Konzeption her nicht primaer auf einseitige Information, sondern auf Dialog ausgerichtet. So wird es beispielsweise im Rahmen der die Veranstaltung begleitenden Industrieaustellung ein sogenanntes Dialog-Forum geben - eine Art grosser Marktplatz, auf dem Selbsthilfegruppen, Pflegekraefte und AErzte an eigenen Staenden Informationen anbieten und zur Diskussion und zum Erfahrungsaustuasch ermuntern. Gegenueber den bei anderen Kongressen ueblichen, haeufig spaerlich besuchten Poster- Veranstaltungen, bei denen vornehmlich juengere Wissenschaftler ein ganz spezielles Forschungsthema vorstellen, wird bei dieser Tagung zu einer Uro-Ralleye eingeladen: Urologen aus Klinik und Praxis werden dabei auf Postern besonders interessante Faelle darstellen und den Tagungsteilnehmern verschiedene Loesungsmoeglichkeiten vorschlagen. Auf die vier besten "Diagnostiker" warten zum Abschluss der Veranstaltung Buch- und Geldpreise.

    Um mit dem Kongress in Muenster nicht nur AErzte, sondern auch interessiertes Pflegepersonal anzusprechen, findet am Freitag, 25. April, eine eigene Fortbildungstagung fuer urologische Assistenzberufe statt. An die 300 Schwestern und Pfleger werden zu dieser Veranstaltung erwartet. Auf dem Programm steht ein breites Spektrum von Themen aus der urologischen Praxis, von Harnabflussstoerungen bis zur Geschlechtsumwandlung.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
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    German


     

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