Freitag, 3. Dezember 2004, 14.30 -19.00 Uhr
EINLADUNG ZUM PRESSEGESPRÄCH um 13.30 Uhr
Die Internetplattform lädt die Besucherinnen und Besucher der Website zu einer lebendigen Auseinandersetzung mit Identitätsfragen von Aussiedlerinnen und Aussiedlern in der BRD ein.
Im Film werden sowohl ambivalente Erinnerungen an das Leben als unterdrückte Minderheit in der ehemaligen UDSSR thematisiert als auch persönliche Erfahrungen mit häufig schwierigen und wenig erfolgreichen Integrationsversuchen in der von Individualisierungstendenzen und Massenmedien geprägten kulturellen Wirklichkeit der Bundesrepublik, in der die Zuwanderinnen und Zuwanderer immer noch eher als Russen denn als Deutsche wahrgenommen werden.m beleuchtet
Das Verhältnis zwischen den russlanddeutschen Zuwanderern und der "hiesigen" deutschen Bevölkerung ist ein ganz spezielles, weil sich Russlanddeutsche über Generationen hinweg in verschiedenen Landesteilen der ehemaligen Sowjetunion als Deutsche gefühlt haben und als Deutsche auch z. T. massiv diskriminiert und verfolgt worden sind; gleichwohl haben sie sich auch russischen und anderen regionalen Alltagskulturen anpassen müssen, die sie als Zuwanderer in Deutschland fremdartig und nicht "richtig" deutsch wirken lassen.
In einer offenen Lernwerkstatt haben sich Studierende aus Kasachstan, Tadschikistan, der Ukraine, dem Kaukasus, aus Sibirien und aus Deutschand gemeinsam mit Dozentinnen und Dozenten der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Köln mit dem Thema "Migration, Kultur und Lebenswelt von russlanddeutschen Familien" auseinandergesetzt. Ziel der längerfristig ausgelegten Lernwerkstatt war es, Medien und Materialien zu entwickeln, die eine Brückenfunktion im Dialog zwischen der deutschen Bevölkerung und den zugewanderten russlanddeutschen Familien erfüllen können. Zur ersten öffentlichen Präsentation der bisherigen Ergebnisse der Lernwerkstatt und zur Diskussion mit russlanddeutschen Zeitzeugen aus verschiedenen Generationen, lädt die Fachhochschule Köln alle Interessentinnen und Interessenten am Freitag, den 3. Dezember 2004, um 14.30 Uhr in das Geisteswissenschaftliche Zentrum der Hochschule ein (Claudiusstr. 1, 50678 Köln, ROTUNDE). Vorab, um 13.30 Uhr, findet ebenfalls in der ROTUNDE ein PRESSEGESPRÄCH statt mit kompakten Informationen und einer Kurzpräsentation der Lernwerkstattergebnisse: einer Internetplattform, die am selben Tag freigeschaltet wird, und einem Film. Als Gesprächspartner stehen Ihnen zur Verfügung: Prof. Dr. Sigrid Tschöpe-Scheffler, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Kindheit, Jugend, Familie und Erwachsene der FH Köln, Prof. Dr. Wolf Rainer Leenen, Leiter der Kompetenzplattform "Migration, Interkuturelle Bildung und Organisationsentwicklung" der Fachhochschule Köln sowie beteiligte Studierende.
LERNWERKSTATT
In der Lernwerkstatt setzen sich die jungen Erwachsenen mit einem russlanddeutschen Migrationshintergrund mit der Geschichte, der Alltagskultur und den Familien- und Erziehungsvorstellungen in ihren Familien auseinander, hinterfragen Ausreisemotive und analysieren den schwierigen Prozess der Integration in die deutsche Gesellschaft. Charakteristisch für die Lernwerkstatt ist eine Form des Lernens, die von den Erfahrungen der Studierenden ausgeht. Sie nutzt das enorme Potenzial an Wissen und biographischen Vorerfahrungen der "Lernenden" und bringt erst davon ausgehend weitere analytische und methodische Hilfestellungen in den Arbeitsprozess ein.
INTERNETPLATTFORM
Die Internetplattform verknüpft subjektive Erfahrungen und Erinnerungen aus der Migrationgeschichte russlanddeutscher Familien mit sozialwissenschaftlichen und politischen Informationen und lädt die Besucherinnen und Besucher der Website zu einer lebendigen Auseinandersetzung mit Identitätsfragen von Aussiedlerinnen und Aussiedlern in der BRD ein.
FILM MIT ZEITZEUGEN AUS VERSCHIEDENEN GENERATIONEN
Der Film lässt Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus verschiedenen Generationen zu Wort kommen und beleuchtet - unterstützt von privatem Foto- und Filmmaterial - die historische Hypothek leidvoller Zwangsmigrationen, die auf vielen russlanddeutschen Familien lastet. Zur Sprache kommen sowohl ambivalente Erinnerungen an das Leben als unterdrückte Minderheit in der ehemaligen UDSSR als auch persönliche Erfahrungen mit häufig schwierigen und wenig erfolgreichen Integrationsversuchen in der von Individualisierungstendenzen und Massenmedien geprägten kulturellen Wirklichkeit der Bundesrepublik, in der die Zuwanderinnen und Zuwanderer immer noch eher als Russen denn als Deutsche wahrgenommen werden.
Weitere Informationen:
Fachhochschule Köln
Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften
Prof. Dr.phil. Sigrid Tschöpe-Scheffler
Prof. Dr. rer. pol. Wolf Rainer Leenen
Mainzerstr. 5, 50768 Köln
Tel/Fax.: 0221 - 8275 3346 / 0221 - 8275 3349
E-Mail: fh-russlanddeutsche@web.de
http://www.lernwerkstatt-russlanddeutsche.de
http://www.f01.fh-koeln.de/forschung/kompetenzplattform/
Criteria of this press release:
History / archaeology, Media and communication sciences, Psychology, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results
German
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