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02/22/1999 11:23

Sozialarbeit mit dem Rotstift im Hinterkopf

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Um eine Standortbestimmung der Sozialarbeit im Krankenhaus und anderen Bereichen vor dem Hintergrund von Sparmaßnahmen und gesellschaftspolitischen Veränderungen geht es am 4./5. März 1999 bei einer bundesweiten Fachtagung an der Universität Münster.

    Professionell sollen sie ihre Arbeit machen und dabei gleichzeitig immer den Rotstift im Hinterkopf haben. Kann Sozialarbeit in Zeiten knapperer Kassen und einschneidender Sparmaßnahmen im Gesundheits- und Sozialbereich überhaupt wirklich sozial sein? Können oder wie können Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter allen drei Ansprüchen - professionell, ökonomisch und sozial - heute überhaupt gleichermaßen gerecht werden? Um eine Standortbestimmung der Sozialarbeit im Krankenhaus und anderen sozialen Bereichen sowie um neue Ansätze und Perspektiven in diesem Beruf geht es bei der 3. Fachtagung für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, die am 4. und 5. März an der Universität Münster stattfindet.
    Ausgerichtet wird diese Veranstaltung, zu der rund 120 Teilnehmer aus ganz Deutschland in der Aula des Schlosses erwartet werden, vom Sozialdienst der Medizinischen Einrichtungen der Westfälischen Wilhelms-Universität unter der Leitung von Ulrich Kurlemann. Die seit einigen Jahren vorgenommenen Veränderungen in der Sozialgesetzgebung und gesellschaftspolitische Veränderungen haben die Sozialarbeit im Krankenhaus vor neue Herausforderungen gestellt. Neue Entwicklungen, wie beispielsweise eine stärkere Reglementierung von Rehabilitationsmaßnahmen durch die Kostenträger, haben bei vielen Patienten zu großer Verunsicherung geführt. Hier gilt es seitens der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter viel Aufklärungsarbeit zu leisten und dem einzelnen Patienten bei seinen durch die Erkrankung aufgeworfenen Fragen - von der häuslichen Pflege nach der Entlassung bis hin zum Antrag auf vorzeitige Berentung - unter sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten die für ihn bestmöglichen Lösungsmöglichkeiten vor Augen zu führen und ihm dabei zu helfen, entsprechende Maßnahmen in die Wege zu leiten.
    Im Rahmen der Tagung in Münster werden Vertreter aus verschiedenen Bereichen der Sozialarbeit in Impulsreferaten die Notwendigkeit einer professionellen Auseinandersetzung mit veränderten Strukturbedingungen im beruflichen Alltag von Sozialarbeitern vor Augen führen und dabei jeweils ihre eigenen Blickwinkel zur Diskussion stellen. Ein Beitrag am Donnerstagmorgen setzt sich beispielsweise mit der Problematik auseinander, daß die Zahl wohnungsloser Menschen, die gleichzeitig psychisch krank sind, deutlich zugenommen hat. Berichtet wird in diesem Zusammenhang über ein in Münster geplantes Haus, wo speziell diese Personengruppe Aufnahme finden soll. In einem weiteren Referat geht es um die Kommunikation im Krankenhaus und um Anstöße für ein besseres Miteinander. Klinische Kompetenzen sozialer Arbeit und die Zwänge der Ökonomie beleuchtet der dritte Referent am Donnerstag, während es am Freitagmorgen zunächst mit dem Thema Qualitätssicherung weitergeht. Hier wird die Frage aufgeworfen, ob die Qualitätssicherung tatsächlich die Qualität sichert und es wird erörtert, was unter Qualität im sozialen Bereich überhaupt zu verstehen und wie sie zu messen ist.
    Mit Interesse erwarten die Teilnehmer insbesondere auch den Vortrag einer Kollegin aus Bayern, die über die geplante Einrichtung der bundesweit bislang einzigartigen Kammer für soziale Arbeit in diesem Bundesland berichtet. Daß der Computer auch in der Sozialarbeit eine wichtige Hilfe sein kann, wird im letzten Beitrag deutlich. Nach den beiden erfolgreichen Tagungen in Münster vor zwei und vor vier Jahren erwarten die Veranstalter auch diesmal äußerst rege Diskussionen und wichtige neue Impulse für die tägliche Arbeit.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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