Öffentliches Symposion zum Thema "Das Bild des Kindes" als Auftaktveranstaltung des Gesamtprojektes "Vater, Mutter, Kind", einer Reihe von Tagungen und Kunstausstellungen, die 1999 und 2000 in Nürnberg, Köln und Berlin stattfinden werden.
Öffentliches Symposion des Instituts für Pädagogik in der Nürnberger Kunsthalle
Vater, Mutter, Kind: Das Bild des Kindes
Wie werden Kinder wahrgenommen? Welches Bild von Kindheit machen wir uns? Welche Vorstellungen liegen hinter unseren Bildern? Jeder Erwachsene war selber einmal Kind. Jeder Erwachsene hat ein Bild von sich als Kind, auch ein Bild von Kindheit: Wie es früher war und wie es heute ist. Heutige Kinder machen sich ihr eigenes Bild. Auch Wissenschaft und Kunst entwerfen Bilder von Kindern und von der Kindheit. Was hat es auf sich mit diesen Bildern? Das öffentliche Symposion "Das Bild des Kindes", das am Freitag und Samstag, 19. und 20. März 1999, in der Kunsthalle Nürnberg (Lorenzer Str. 32, 90402 Nürnberg) stattfindet, sucht Antwort auf solche Fragen. Es geht der Ausstellung "Vergiß den Ball und spiel weiter" voraus, die im Herbst 1999 in der Kunsthalle Nürnberg gezeigt wird.
Im wissenschaftlichen und öffentlichen Gespräch setzt das Symposion sich mit dem Bild des Kindes in Gegenwart und Geschichte auseinander. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit vor allem auf die Analyse und Beschreibung der Bilder, Topoi, Stereotypien, Metaphern und Klischees, in denen über Kinder verhandelt, nachgedacht, geredet wurde und wird. Die Referenten sprechen unter anderem über Kindheitsbilder in Geschichte, Literatur, Fotographie und bildender Kunst, über politisch wirksame Kindheitsstereotype und über Kindheitsbilder in Familie und Schule. Dem Symposion geht - zur Einstimmung auf das Thema - am Freitag, 19.3.1999, ab 19 Uhr die Eröffnung der Surprise V mit einem Video von Thierry Hauch voraus. Die Vorträge beginnen am Samstag, 20. März 1999, um 10 Uhr.
Das Symposion wird in Zusammenarbeit des Instituts für Pädagogik der Philosophischen Fakultät I der Universität Erlangen-Nürnberg, der Kunstakademie Düsseldorf, des Siemens-Kulturprogramms und der Kunsthalle Nürnberg durchgeführt. Es bildet den Auftakt des Gesamtprojektes "Vater, Mutter, Kind", einer Reihe von Tagungen und Kunstausstellungen, die 1999 und 2000 in Nürnberg, Köln und Berlin stattfinden werden. Die Konzeption wurde von Johannes Bilstein (Köln), Eckart Liebau (Erlangen-Nürnberg) und Matthias Winzen (München) erarbeitet. "Vater, Mutter, Kind" ist ein Projekt des Siemens-Kulturprogramms.
Organisatorisch gliedert sich das Projekt in die drei Teilbereiche Ausstellung, Symposion, Publikation, die das Gesamtthema aus jeweils unterschiedlicher Perspektive behandeln:
Die Ausstellungen
In Nürnberg, Köln und Berlin werden drei Ausstellungen mit Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler stattfinden, die sich dem Thema Kind (Nürnberg), Mutter (Köln), Vater (Berlin) widmen. Die Organisation der Ausstellungen liegt bei den Kuratoren der beteiligten Kunstinstitutionen in Nürnberg, Köln und Berlin in Kooperation mit Dr. Matthias Winzen (Siemens-Kulturprogramm München). Dabei ist die Wahl der Orte nicht zufällig. Die beteiligten Städte sind vielmehr symbolisch und historisch auf jeweils besondere Weise mit dem jeweiligen Themenschwerpunkt verbunden.
Nürnberg ist auf vielfältige Weise mit dem Themenbereich Spiel und Kindheit assoziativ verknüpft: Es gibt die alte Tradition des Spielzeugs und der Spielzeugindustrie; es gibt im Umfeld Erlangen-Nürnberg eine intensive Verdichtung historischer und wissenschaftlicher Arbeit an der Theorie und Geschichte von Kindheit (Institut für Pädagogik an der Philosophischen Fakultät I der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Erziehungswissenschaftliche Fakultät; Schulmuseum; Spielzeugmuseum usw.)
Köln bietet sich als nach wie vor wichtiges Kunstzentrum für diese thematisch orientierte Befragung zeitgenössischer Kunst von vornherein an. In der katholischen Reichsstadt "Mutter Colonia" haben die Imaginationen des Weiblichen über Marienverehrung, Verehrung weiblicher Stadt-Schutzpatrone (Ursula) und eine durchweg weibliche Symbolisierung des Stadt-Ganzen eine lange und bis heute lebendige Tradition.
Berlin ist als deutsche Hauptstadt wegen seiner Geschichte, aber auch vor dem Hintergrund der gegenwärtigen politischen Konstellation auf vielerlei Weise symbolisch mit Väterlichkeit verbunden: Macht und Führungs-Ansprüche, Dominanz-Ängste und Sorgen um die eigene Kraft, aber auch lenkende Fürsorge für das große Ganze sind väterlich konnotierte Themen, die in Berlin wie in keiner anderen deutschen Stadt historisch und aktuell präsent sind.
Die Symposien
Einige Monate vor jeder Ausstellung wird an den Ausstellungsorten ein interdisziplinäres Symposium stattfinden, das der öffentlichen wissenschaftlich-diskursiven Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Ausstellungsthema gewidmet ist. Dazu wird die allgemeine Öffentlichkeit eingeladen. Besonders angesprochen werden einschlägige Zielgruppen in der Region (Lehrer, Erzieher, Sozial- und Kulturpädagogen etc.). Durch diese Symposien sollen die Ausstellungen und die Kataloge zur Ausstellung vorbereitet werden. Dabei stehen die Symposien und die Ausstellungen ausdrücklich nicht in einem einander lediglich illustrierenden, sondern in einem dialogischen Verhältnis zueinander - die Symposien dienen der wissenschaftlichen, die Ausstellungen der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Organisation der Symposien liegt im Schwerpunkt bei Prof. Dr. Eckart Liebau (Universität Erlangen-Nürnberg) und bei Dr. Johannes Bilstein (Kunstakademie Düsseldorf).
Die Publikationen
Zu jeder Ausstellung erscheint eine Publikation, die zugleich als Dokumentation der Symposiums-Beiträge und als Ausstellungskatalog dient. Die Redaktion der Tagungs-Texte liegt bei Prof. Dr. Eckart Liebau und Dr. Johannes Bilstein, die der Ausstellungsdokumentation bei Dr. Matthias Winzen. Diese Tagungs-Kataloge werden zum Abschluß in einem Sammelband noch einmal zusammengefaßt, der als thematischer Katalog über die Dokumentation der Kunstwerke hinaus als eine Art Lesebuch zur weiteren inhaltlichen Auseinandersetzung anregen soll.
Zum Nürnberger Symposium "Das Bild des Kindes"
Das öffentliche Symposium in Nürnberg geht der Ausstellung "Vergiß den Ball und spiel weiter" voraus, die im Herbst in der Kunsthalle Nürnberg stattfinden wird. Im wissenschaftlichen und öffentlichen Gespräch setzt es sich mit dem Bild des Kindes in Gegenwart und Geschichte auseinander. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit vor allem auf die Analyse und Beschreibung der Bilder, Topoi, Stereotypien, Metaphern und Klischees, in denen über Kinder verhandelt, nachgedacht, geredet wurde und wird. Die Referenten sprechen unter anderem über Kindheitsbilder in Geschichte, Literatur, Fotographie und bildender Kunst, über politisch wirksame Kindheitsstereotype und über Kindheitsbilder in Familie und Schule.
Das Programm im Überblick:
10.15 Uhr Kindheitsbilder in mittelalterlicher Literatur
Prof. Dr. Hartmut Kugler (Erlangen)
10.45 Uhr Kind und Rasse: Kindheitsbilder im Nationalsozialismus
Prof. Dr. Hans Christian Harten (München)
11.30 Uhr Der Lehrplan des Kinderzimmers
Prof. Dr. Christa Berg (Köln)
12.00 Uhr Kindheit in der Schule
Dr. h.c. Annemarie von der Groeben, Ernst Herb, Katrin Höhmann (Bielefeld)
12.30 Uhr Kinder-Blicke, photographisch
Dr. Ulrike Mietzner, Dr. Ulrike Pilarczyk (Berlin)
14.00 Uhr Vergiß den Ball und spiel weiter
(Vorschau auf die Ausstellung)
Dr. Michaela Unterdörfer (Nürnberg),
Dr. Matthias Winzen (München)
14.30 Uhr Zur Geschichte des Kinderportraits
Prof. Dr. Michael Parmentier (Berlin)
15.00 Uhr Das Kind als Künstler
Prof. Dr. Eckart Liebau (Erlangen)
15.30 Uhr Kinder sind keine Künstler
Dr. Matthias Winzen (München)
16.30 Uhr Diskussion
* Kontakt:
Prof. Dr. Eckart Liebau, Institut für Pädagogik
Bismarckstr. 1, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -22338, -29358, Fax: 09131/85 -26450
Criteria of this press release:
Art / design, Music / theatre, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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