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Wissenschaft
23.8.1995
Neues Multi-Sensor-System
Kuenstliche Beatmung optimieren
Um die Intensivbeatmung von Patienten durch eine neue Sensorik entscheidend zu verbessern, haben sich Wissenschaftler, Aerzte und Unternehmen zu einem Verbundvorhaben zusammengeschlossen. Unter der Leitung des Duisburger Professors Dr.-Ing. Edmund Gerhard arbeiten sie seit November 1994 daran, dass die kuenstliche Beatmung fuer jeden Patienten kuenftig individuell eingestellt werden kann.
Jaehrlich werden in der Bundesrepublik Deutschland 750.000 Patienten auf Intensivstationen behandelt. Fuer diese Patienten ist eine kuenstliche Beatmung lebensnotwendig.
Trotz Einsatz hochentwickelter Beatmungsgeraete koennen beim Patienten dauerhafte Schaeden zurueckbleiben, denn heute ist es noch nicht moeglich, die Geraete-Funktionen den individuellen Beduerfnissen des menschlichen Organismus anzupassen. Bisher wird mit Durchschnittswerten gearbeitet.
Um die Patienten, auch bei der Narkose, optimal zu versorgen, fehlt es bisher an einer Mikro-Sensorik. Sie muss einerseits die speziellen Atmungsgroessen wie Druck, Temperatur und Atemluftstroemung im Patienten messen koennen. Andererseits muss sie klein genug sein, um den Atemvorgang nicht zu behindern. Ohne Kenntnis dieser im Koerper aufgenommenen Messdaten koennen die Geraete nicht patientengerecht optimiert werden.
Messungen in der Luftroehre
Ein wesentlicher Schritt zur Loesung dieses Problems wird von dem Verbundprojekt ,,FAseroptisches MUlti-Sensor-System fuer Anwendungen in der Medizin (FAMUSS)" erwartet, das seit November 1994 vom Bundesministerium fuer Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie gefoerdert wird.
An der Entwicklung einer multifunktionalen Sensorik arbeiten gemeinsam:
- die mittelstaendischen Unternehmen ProCom GmbH und VYGON GmbH & Co. KG aus Aachen,
- das Institut fuer Mechatronik IMECH GmbH in Moers, An-Institut der Universitaet Duisburg,
- die Universitaet Duisburg. Die Projektleitung liegt bei Prof. Dr. -Ing. Edmund Gerhard vom Fachgebiet Elektromechanische Konstruktion der Universitaet Duisburg.
Sensormodell aus Duisburg
Mit seinem Team entwickelt Prof. Gerhard das Konzept und Modell fuer den zukuenftigen Sensor, der Druck, Atemluftstroemung und Temperatur in der Luftroehre des Patienten misst. Da Licht als Informationstraeger verwendet wird, koennen mehrere Messgroessen gleichzeitig ueber einen Lichtwellenleiter uebertragen werden. Auch wird dadurch eine stoersichere Uebertragung in starken elektromagnetischen Feldern, z.B. bei der Computertomographie oder in der Strahlentherapie, ermoeglicht.
Die Bauteile des Sensors werden durch den Einsatz von Lasertechniken weniger als einen Millimeter messen, so dass der Sensor bei der kuenstlichen Beatmung innerhalb des ueblichen Luftroehren-Tubus eingesetzt werden kann.
Oeffentliches Statusseminar
Am 29.08.1995 praesentieren die Verbundpartner erstmals ihre Ergebnisse und ermoeglichen allen Interessierten einen Einblick in die Projektarbeit auf den Gebieten der Elektrotechnik, Medizin, Faseroptik, Mikrofertigungstechnik und Mikrosystemtechnik.
FAseroptisches MUlti-Sensor-System fuer Anwendungen in der Medizin FAMUSS,
Criteria of this press release:
Electrical engineering, Energy, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research projects
German
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