idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/01/2005 18:25

Herzinfarkt: Frauen-Sterblichkeit um ein Drittel höher

Christiane Limberg Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Risikofaktor Geschlecht: Die Chance, einen akuten Herzinfarkt zu überleben, ist für Männer deutlich besser als für Frauen, berichten Experten beim Deutschen Kardiologenkongress in Mannheim. Das dürfte allerdings weniger medizinische Gründe haben als gesellschaftliche. Weil das Herzinfarktrisiko von Frauen noch immer unterschätzt wird, werden sie später und weniger intensiv behandelt als Männer.

    Mannheim, Freitag, 1. April 2005 - Das Risiko, einen akuten Herzinfarkt und die Reanimation vor Einlieferung in ein Krankenhaus zu nicht überleben, ist für Frauen um ein Drittel höher als für Männer. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Dr. Birgit Frilling aus Ludwigshafen bei der Jahrestagung der Deutschen Kardiologengesellschaft präsentierte. 5.000 Herzspezialisten diskutieren derzeit in Mannheim aktuelle Entwicklungen der Vorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

    "Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die Haupttodesursache von Frauen, ihr Risiko für solche Erkrankungen wird jedoch noch immer sowohl von den Frauen selbst als auch von den behandelnden Ärzten unterschätzt", sagt Dr. Frilling. Diese Tatsache hat auch massive Auswirkungen auf ihre Therapie und ihre Überlebenschancen bei einem akuten Herzinfarkt. Dr. Frilling und ihr Team hatten in ihrer Untersuchung den Krankheitsverlauf von knapp 1.000 Herzinfarktpatienten genau untersucht, ein Viertel davon Frauen.

    Der Vergleich ergab zahlreiche Geschlechterunterschiede, wie Dr. Frilling berichtet: Die so genannte Prähospitalzeit - also die Zeitspanne zwischen Auftreten des Herzinfarkts und Einlieferung in ein Krankenhaus, die für die Überlebenschancen bei einem Infarkt entscheidend ist - war bei Frauen deutlich länger als bei Männern, nämlich 90 Minuten versus 76 Minuten. Ein anderer entscheidender Unterschied: Frauen bekamen seltener eine akute Reperfusionstherapie als Männer (71,3 Prozent versus 77,4 Prozent). Durch eine solche Therapie soll in der vom Infarkt betroffenen Arterie der Blutfluss wieder hergestellt werden, eingesetzt werden dabei Medikamente und Stents.

    Unterschiede mit dramatischen Folgen für die Frauen: "Sie haben eine um ein Drittel höhere Mortalität als Männer", fasst Dr. Frilling die Studienergebnisse zusammen.
    "Effektive und wiederholte Aufklärungsmaßnahmen sind notwendig, um das Bewusstsein von Frauen für ihre Gefährdung zu schärfen sowie ihre medizinische Versorgung im Rahmen des akuten Myokardinfarktes zu verbessern", fordert die Ludwigshafener Herzspezialistin.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher der DGK (Berlin)
    Christiane Limberg, Pressereferentin der DGK (Düsseldorf); Pressezentrum: 0621-41065002
    Roland Bettschart, B& K Medien- und Kommunikationsberatung; Pressezentrum 0621-41065352 oder mobil 0043 676 6356775


    More information:

    http://www.dgk.org


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).