idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/04/2005 11:32

Leben mit Lärm? Frühjahrstagung der Europäischen Akademie Bad Neuenahr Ahrweiler GmbH

Dipl.-Päd. Sevim Kiliç Administration
Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH

    Die Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen veranstaltete im Steigenberger Hotel Bad Neuenahr vom 28.-30. April 2005 ihre diesjährige Frühjahrstagung zum Thema "Leben mit Lärm? Beurteilung der Verkehrslärmproblematik".

    Bad Neuenahr, 3. Mai 2005. - "Haben wir ein Recht auf Stille?", fragte Professor Dr. Michael Kloepfer (Humboldt-Universität zu Berlin) in seinem Eröffnungsvortrag anlässlich der Frühjahrstagung der Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH vom 28.-30. April 2005 im Steigenberger Hotel Bad Neuenahr.
    Lärm wird in Deutschland und Europa als erhebliche Belastung menschlicher Umweltqualität wahrgenommen. Dass dies nicht einfach als Preis des technischen Fortschritts hinzunehmen sei, ist nicht zuletzt auch das Anliegen der EU-Umgebungslärmrichtlinie, die derzeit in nationales Recht umgesetzt wird. Vor diesem Hintergrund sowie angesichts der aktuellen Novellierung des deutschen Fluglärmgesetzes hatte die Europäische Akademie zahlreiche Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verbänden dazu eingeladen, das Thema "Leben mit Lärm? Beurteilung der Verkehrslärmproblematik" eingehend zu diskutieren.
    Das Themenspektrum reichte von aktuellen Ergebnissen der Lärmwirkungs- und Lärmminderungsforschung bis hin zu Fragen des Abwägens bei der Regulierung des Lärmschutzes. Hinsichtlich der Abwägungsproblematik ließen sich sowohl Staatspflichten zur Lärmvermeidung als auch zur Ermöglichung geräuschemittierender Mobilität rechtfertigen, so die Position von Kloepfer. Professor Dr. Ludwig Krämer, (Europäische Kommission, Brüssel) hielt dagegen, dass ein bevorzugtes "Recht auf Ruhe" bei lärmverursachten "Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit des Menschen" postuliert werden könne. Diese scheint aber im Falle des Verkehrslärms kaum nachweisbar gefährdet zu sein. Vielmehr überwiegen laut Professor Dr. Barbara Griefahn (Universität Dortmund) Belästigungswirkungen und Leistungsstörungen als Nebenfolgen des Verkehrslärms. Damit sind insbesondere subjektive Einschätzungen individueller Lärmbelastungen verbunden, die eine "objektive" Beurteilung und Regulierung der Verkehrslärmproblematik erschweren. Im Interesse einer ausgewogenen Urteilsbildung ist nach Sicht von Professor Dr. Andrzej Kaniowski (Universität Lodz) den Entscheidungsinstanzen sowie den (zeitlich durchaus wechselnden) Verursachern und Betroffenen von Lärm die Sinn- und Nutzenbezogenheit lärmemittierender Verkehrsaktivitäten vor Augen zu führen bzw. ggf. auch in Frage zu stellen. Nach Ansicht von Professor Dr. Heinrich Weyer (DLR, Köln) und Professor Dr. Gerhard Steinebach (Universität Kaiserslautern) besteht trotz erheblicher technischer Lärmminderungsgewinne und raumplanerischer Vorsorge weiterhin ein entsprechender Problemlösungsbedarf, da diese Gewinne durch den stetigen Mobilitätszuwachs bislang aufgezehrt wurden.
    Den Abschluss der Tagung bildetet eine Podiumsdiskussion zur Gestaltung lärmarmer Mobilität, anlässlich der Staatssekretärin Christiane Friedrich (Umweltministerium NRW) empfahl, den Lärmschutz in Verbindung mit Plänen zur Luftreinhaltung zu betrachten, um drohende Zielkonflikte im Immissionsschutz zu vermeiden und mögliche Synergien zu nutzen.

    Die Ergebnisse der Tagung werden in das Projekt "Umgebungslärm" der Europäischen Akademie einfließen, dessen Abschlussbericht für Frühjahr 2006 geplant ist.

    Ansprechpartner für die Presse:
    Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen
    wissenschaftlich-technischer Entwicklungen
    Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH
    Dr. Stephan Lingner
    Dipl.-Päd. Sevim Kiliç
    Tel. 02641/973-306, -313
    Fax 02641/973-320
    Email stephan.lingner@dlr.de
    sevim.kilic@dlr.de


    More information:

    http://www.europaeische-akademie-aw.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Construction / architecture, Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies, Traffic / transport
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).