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Wissenschaft
HIV-Patienten müssen täglich mehrere Medikamente einnehmen, damit das Virus in ihrem Körper in Schach gehalten wird. Das ist mit teils starken Nebenwirkungen verbunden. Einige davon lassen sich vielleicht relativ einfach mildern, wie Mediziner von der Uni Würzburg gemeinsam mit Kollegen aus Freiburg und München herausgefunden haben.
Aids ist nach wie vor nicht heilbar. Dank verschiedener Medikamente ist diese chronische Virusinfektion aber zu einer behandelbaren Krankheit geworden. Zu den Nebenwirkungen der Langzeit-Therapie gehören Stoffwechselstörungen, die zum Beispiel einen Schwund des Fettgewebes oder eine Übersäuerung des Blutes bewirken. Letzteres kann, wenn es massiv auftritt, sogar lebensbedrohlich sein.
"Die genannten Begleiterscheinungen gehen auf eine bestimmte Gruppe von Medikamenten zurück, die nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren heißen", so Hartwig Klinker vom Schwerpunkt Infektiologie der Medizinischen Klinik II der Uni Würzburg. Diese Wirkstoffe schädigen die Energiefabriken der Körperzellen, die Mitochondrien.
Mit speziellen Analysen haben die Wissenschaftler nachgewiesen: Patienten, die mit den fraglichen Medikamenten behandelt werden und an den beschriebenen Nebenwirkungen leiden, haben deutlich weniger Uridin im Blut als gesunde Menschen. Uridin ist ein körpereigener Stoff und unter anderem ein Baustein des Erbguts.
"Bei einzelnen Patienten und in Experimenten mit Zellkulturen wurden Hinweise darauf gefunden, dass sich die Nebenwirkungen abschwächen könnten, wenn die Patienten Uridin einnehmen", erklärt Klinkers Mitarbeiter Ralf Winzer. "Weitere Untersuchungen an einer größeren Zahl von Patienten müssen nun zeigen, ob zusätzliche Uridin-Gaben bei HIV-Patienten tatsächlich sinnvoll sind."
Ralf Winzer hat diese Forschungsergebnisse beim Deutschen und Österreichischen Aids-Kongress 2005 in Wien auf einem Poster vorgestellt und erhielt dafür einen mit 1.000 Euro dotierten Poster-Preis. Vergeben wurde die Auszeichnung von der H.W. & J. Hector-Stiftung (Mannheim). Der Preis soll zu weiteren Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet HIV und Aids anspornen.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Hartwig Klinker, T (0931) 201-36020, E-Mail:
klinker_h@klinik.uni-wuerzburg.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Personnel announcements, Research results
German
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