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Mit der Generalsanierung des Wohn- und Geschäftshauses in der Unteren Nabburger Straße 2 in Amberg hat jetzt die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg begonnen. Im Laufe der nächsten 14 Monate wird das sogenannte Giehrl-Haus für rund 2,8 Millionen Mark grundlegend umgebaut, um anschließend wieder als Wohn- und Geschäftshaus genutzt werden zu können.
Nach der Generalsanierung wird das Haus über zwei Läden und vier Wohnungen verfügen. Auch die am Haus angebrachte Madonna wird dann wieder das Gebäude zieren. Sie wurde für die Zeit der Bauarbeiten abgenommen und wird sorgfältigt verwahrt, auch wenn es sich bei dem Werk nur um eine Kopie des im Stadtmuseum ausgestellten Originals handelt.
Mit der Generalsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Hauses ist die Nürnberger Architektin Dipl.-Ing. (FH) Christa Baumgartner federführend betraut worden. Unter ihrer Regie wurde bereits für die Universität Erlangen-Nürnberg ein ebenfalls unter Denkmalschutz stehendes Gebäude auf dem neuen Röthelheim-Campus, das Pförtnerhaus zum einst militärisch genutzten US-Kasernengelände, zum internationalen Gästehaus "Uni-Kate" der Hans-Wilhelm und Helga Schüßler-Stiftung umgebaut.
Das Eckhaus Untere Nabburger Straße/Rathausstraße hat eine lange Geschichte, wie Anne Schiener, Studentin der Universität Erlangen-Nürnberg, nachweisen konnte: Erstmals wurde das Haus in einem Kaufbrief für das Nachbarhaus im Oktober 1517 urkundlich erwähnt. Eigentümer war damals Jakob Spieß. Wann und von wem Spieß das Haus erworben hatte, konnte jedoch nicht ermittelt werden.
Auch in den folgenden Jahren weist die Geschichte um "das Eckhaus am Markt bei der Martinskirche" immer wieder Lücken auf. Eine gewisse Bedeutung erlangte das Haus um 1770, als es zeitlich befristet als Außenstelle des Hofkastenamtes diente und vermutlich auch Wohnung des Hofkastenamtsbeamten war. Doch schon bald gab es innerhalb des Amtes Umorganisationen. Das Haus wurde den neuen Anforderungen nicht mehr gerecht, zumal es sich damals in einem recht schlechten Zustand befand. Es wechselte in den folgenden Jahren erneut wiederholt den Besitzer.
Ab 1886 gelangte das Haus in den Besitz des Spenglers Josef Zender, der es grundlegend um- und fünf Kaufläden einbaute. Nach dem Tod verkaufte seine Witwe das Haus 1911 dem Buchhändlerehepaar Hans und Elise Giehrl. Diese vererbten es ihrem Sohn Karl.
Karl Giehrl, 1903 in Amberg geboren, hatte Kunstgeschichte, Philosophie, Archäologie und Naturwissenschaften in Berlin studiert, mußte aber sein Studium abbrechen, um die elterliche Buchhandlung zu übernehmen.
Karl Giehrl, er starb im Februar 1976 in Amberg, und seine Frau Erika, sie starb 1982, haben in einem gemeinsamen Testament ihren Grundbesitz an die Universität Erlangen-Nürnberg vermacht. Zudem haben sie festgelegt, daß bereits seit 1978 jährlich aus den Mieterlösen Stipendien an "würdige und geeignete" Studenten und Studentinnen aus der Stadt Amberg oder dem Landkreis Amberg-Sulzbach vergeben werden, um sie bei ihrer Promotion zu unterstützten. Außerdem wird seit 1978 jährlich der "Karl Giehrl-Preis" von einer der elf Fakultäten der Universität Erlangen-Nürnberg für eine überdurchschnittliche Promotion vergeben.
Der Name Giehrl findet sich in den Bürgerbüchern der Stadt Amberg in verschiedenen Schreibweisen: Gürl, Gürll, Giehrl, Girl, erst in späteren Jahren Giehrl. Erstmals wird 1458 ein Bürger Fritz Gürl genannt. 1850 taucht in den Büchern ein Schneider Karl Giehrl auf. Ob er ein Vorfahre von Karl Giehrl war, konnte bisher nicht geklärt werden.
* Kontakt:
Zentrale Universitätsverwaltung, Referat IV/3, Frau Schmid
Schloßplatz 4, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -22894
Criteria of this press release:
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Organisational matters
German
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