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Historiker und Soziologen beleuchten Leitbilder und Ziele der Reformen - Am 3. März: Öffentliche Podiumsdiskussion "Welche Hochschule brauchen wir heute?"
"Zwischen Idee und Zweckorientierung. Vorbilder und Motive von Hochschulreformen seit 1945" ist der Titel einer Tagung, die vom 2. bis 4. März auf dem Campus Westend der Universität Frankfurt stattfindet und sich zum Ziel gesetzt hat, in einem diskursgeschichtlichen Ansatz nicht allein nach den Krisendiagnosen und Reformvorschlägen, sondern vor allem nach den dahinter sichtbar werdenden Leitvorstellungen von der Institution Universität und ihrer Aufgabenstellung zu fragen. Gleichzeitig wollen Historiker und Soziologen analysieren, welche Erwartungen von außen an die Hochschulen, an ihre Aufgabe und ihren gesellschaftlichen Stellenwert gestellt wurden.
Ein ausführlicheres Exposé, das Tagungsprogramm und organisatorische Hinweise über http://www.uni-frankfurt.de/SFB435
Im 20. Jahrhundert erlebten die Universitäten ein Wachstum bis dahin ungeahnten Ausmaßes, das jedoch zu keiner Zeit als Blüte wahrgenommen wurde. Vielmehr ist das 20. Jahrhundert durchzogen von Hochschulreformdiskussionen, die als bleibendes Krisenbewusstsein erinnert werden - trotz aller mit zunehmendem Tempo tatsächlich erfolgten Reformen.
Der Frage nach den Leitbildern, den Idealen von Universität und damit dem Ziel von Hochschulreformen widmet sich die Tagung nicht nur analytisch aus historischer Perspektive: Eine offene Podiumsdiskussion zum Thema "Welche Hochschule brauchen wir heute" rückt am 3. März (Freitag) um 20 Uhr die Gegenwart ins Zentrum programmatischer Überlegungen. Auf dem Podium beteiligen sich der Leiter des von der Bertelsmann-Stiftung getragenen Centrums für Hochschulentwicklung, Prof. Dr. Detlef Müller-Böling, und der Frankfurter Soziologe Prof. Dr. Ulrich Oevermann; der Frankfurter Historiker Prof. Dr. Johannes Süßmann moderiert die Veranstaltung und bezieht auch die Fragen aus dem Publikum ein.
Die einzelnen Referate der Tagung stellen weniger die organisatorische Umsetzung einzelner Reformen ins Zentrum, sondern fragen vielmehr nach in den Reformen und Reformdiskursen aufscheinenden Deutungsmustern, Werthaltungen, Argumentationsstrategien, den wissenschaftlichen, politischen und sozialen Zielen. Dabei werden die Wissenschaftler unter anderem versuchen, der Klärung folgender Fragen näher zu kommen: Worauf antworten die Reformdiskussionen? Sind es innerwissenschaftliche Krisen, also solche der Wissensinhalte, oder auch Krisen des internationalen Konkurrenzkampfes, dem die Hochschulen nicht (mehr) in dem (politisch) gewünschten Maße gewachsen scheinen? Auf welche spezifischen Problemlagen reagierten die Reformprotagonisten? Mit welcher Vorstellung einer zukünftigen Universität wurden die Maßnahmen begründet oder verworfen? Und welche Zusammenhänge gibt es zwischen den Reformphasen? Lässt sich in langfristiger Perspektive ein roter Faden der Hochschulreformen erkennen?
Veranstaltet wird die Tagung vom DFG-geförderten Forschungskolleg "Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel" (Sonderforschungsbereich 435). Die aus einer Zusammenarbeit von Soziologen und Historikern hervorgegangene Tagung nimmt sich vor, die verschiedenen Fachkulturen und Zugangsweisen der beiden Disziplinen zusammenzuführen. Die Tagung hat Workshop-Charakter, da viele Vorträge aus laufenden Forschungsprojekten berichten.
Nähere Informationen: Dr. Andreas Franzmann, Forschungskolleg "Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel", Telefon 069/798-32253, E-Mail A.Franzmann@soz.uni-frankfurt.de
Dr. Barbara Wolbring, Historisches Seminar, Telefon 069/798-32629, E-Mail Wolbring@em.uni-frankfurt.de
http://Ein ausführlicheres Exposé, das Tagungsprogramm und organisatorische Hinweise über http://www.uni-frankfurt.de/SFB435
Criteria of this press release:
History / archaeology, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Science policy, Scientific conferences
German
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