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Wissenschaft
(Mainz, 23. Februar 2006) Von 1990 bis 2005 wurden dem Deutschen Kinderkrebsregister aus der Samtgemeinde Elbmarsch und aus Geesthacht 15 Leukämie-Erkrankungen bei Kindern gemeldet - die letzte Ende 2005. ..
Es handelt sich um eine deutliche Häufung von Leukämieerkrankungen bei Kindern. Legt man die bundesdurchschnittliche Erkrankungsrate zugrunde, wären in diesem Zeitraum etwa fünf statt 15 Erkrankungsfälle zu erwarten gewesen. Über die Erkrankungshäufung ist wiederholt berichtet worden. Eine Vielzahl von Untersuchungen zur Aufklärung der Häufung wurde durchgeführt, ohne dass bisher eine Ursache gefunden werden konnte.
Eine solche Leukämie-Häufung bei Kindern ist in der Umgebung anderer deutscher Kernkraftwerke nicht zu sehen. Andere bösartige Krebserkrankungen bei Kindern traten in diesen Gemeinden nicht gehäuft auf. Dank des 25jährigen Bestehens des Deutschen Kinderkrebsregisters, der bundesweiten Datenerfassung und der hohen Meldebereitschaft der Kinderonkologen können solche Daten vom Deutschen Kinderkrebsregister bereitgestellt und bewertet werden.
Bis auf die Jahre 1992 und 1993 sowie 1997 bis 2000 wurde in diesen Gemeinden in jedem Kalenderjahr seit 1990 mindestens einmal eine Leukämie bei Kindern diagnostiziert. So erkrankten 1990/91 fünf Kinder an Leukämie, 1994 bis 1996 traten vier Fälle auf, und in den fünf Jahren von 2001 bis 2005 wurden sechs weitere Fälle gemeldet. Aufgrund der immer wieder neu auftretenden Erkrankungsfälle beabsichtigt das Deutsche Kinderkrebsregister zu prüfen, ob mittlerweile neuere Methoden existieren, mit denen die Ursachenforschung für Leukämien im Kindesalter weiter vorangetrieben werden kann.
Das Deutsche Kinderkrebsregister:
Im Deutschen Kinderkrebsregister in Mainz werden seit 1980 - aus den neuen Bundesländern seit 1991 - alle Krebserkrankungen (Leukämien und bösartige Tumore) registriert, die bei unter 15-Jährigen auftreten. Damit der behandelnde Arzt die Daten melden kann, müssen die Eltern zustimmen. Bei Leukämien werden mehr als 95 Prozent der Fälle registriert. Das Deutsche Kinderkrebsregister wird je zu einem Drittel finanziert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit Rheinland-Pfalz, das Bundesministerium für Gesundheit sowie anteilig von allen Bundesländern, einschließlich Rheinland-Pfalz.
Ansprechpartner
Dr. Peter Kaatsch, Leiter des Deutschen Kinderkrebsregisters am IMBEI, Universität Mainz, Tel. 06131 / 17-3111, Fax 06131 / 17-2968, E-Mail: kaatsch@imbei.uni-mainz.de
Prof. Dr. Maria Blettner, Direktorin des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), Universität Mainz, Tel. 06131 / 17-3252, Fax 06131 / 17-2968, E-Mail: blettner-sekretariat@imbei.uni-mainz.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research results
German
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