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Wissenschaft
Kohleverbrennung mit CO2-Abtrennung zur Stromerzeugung
Kohle ist ein bedeutender Energieträger bei der Stromerzeugung. Um aber zum Klimaschutz im Sinne des Kyoto-Protokolls beizutragen und die bei der Kohleverbrennung anfallenden CO2-Emissionen zu reduzieren, sind neue Technologien erforderlich. Ein viel versprechendes Verfahren ist der so genannte Oxyfuel-Prozess, bei dem die Kohle mit reinem Sauerstoff und zurückgeführtem Kohlendioxid verbrannt wird. Das dabei entstehende Rauchgas hat einen höher konzentrierten CO2-Anteil, der abgeschieden und klimaunwirksam entsorgt werden soll. Am Donnerstag, 2. März 2006, wird die bundesweit erste universitäre Verbrennungsanlage für Braunkohlestaub nach dem Oxyfuel-Prozess im "Zentrum für Energietechnik" der Technischen Universität Dresden in Betrieb genommen.
An der Staubfeuerungsanlage werden künftig Verbrennungsuntersuchungen im Rahmen des "ADECOS"-Forschungsprojektes, dessen Partner und Koordinator die TU Dresden ist, durchgeführt. Das Projekt, das für "Advanced Development of the Coal-Fired Oxyfuel Process with CO2 Separation" steht, wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie von Industrieunternehmen gefördert. In acht Arbeitspaketen soll der Oxyfuel-Prozess weiterentwickelt und seine Eignung für eine zukünftige Energieerzeugung aus Kohle ohne CO2-Emissionen untersucht werden. Zu den Projektpartnern zählen Vattenfall, RWE, E.ON, Alstom, Babcock Hitachi, Siemens sowie die TU Dresden, die TU Hamburg-Harburg und die Hochschule Zittau-Görlitz.
Die Verbrennung der Kohle erfolgt beim Oxyfuel-Prozess nicht wie herkömmlich mit Luft, sondern in einer künstlichen Atmosphäre aus rezirkuliertem Kohlendioxid und reinem Sauerstoff. Durch die Verwendung von reinem Sauerstoff wird der sonst vorhandene, überflüssige Luftstickstoff eliminiert. Auf diese Weise entsteht ein Rauchgas, das hauptsächlich aus Kohlendioxid besteht. 25 Prozent des Rauchgas-Volumenstroms werden anschließend von Restgasen gereinigt und von Wasser getrennt, um danach klimaunschädlich abgeleitet zu werden. Die restlichen 75 Prozent des Rauchgasstromes werden in den Prozess zurückgeführt und reduzieren die sehr hohen Flammentemperaturen im Feuerraum, die sonst die Dampferzeugerwerkstoffe sehr stark belasten würden.
Das Ziel der Forschergruppe um Professor Uwe Gampe an der TU Dresden ist die Untersuchung feuerungstechnischer Parameter (Ausbrand des Brennstoffes, Luftzufuhr, Schadstoffemissionen) sowie weiterer für den Oxyfuel-Prozess spezifischer Größen, zum Beispiel die Rauchgaszusammensetzung, die Temperaturprofile in der Brennkammer sowie die Aschezusammensetzung und das Schlackeverhalten.
Die Präsentation und Inbetriebnahme der Anlage, die von der sächsischen Firma UTF in Brand-Erbisdorf gefertigt wurde, erfolgt am Donnerstag, 2. März 2006, um 9 Uhr im Merkel-Bau, Hörsaal 02, in der Helmholtzstraße. Journalisten sind dazu herzlich eingeladen. Fotomaterial kann von der Pressestelle der TU Dresden zur Verfügung gestellt werden.
Weitere Informationen: Prof. Dr.-Ing Uwe Gampe, Projektleiter ADECOS, TU Dresden, Tel. 0351 463-34491, E-Mail: kwt@metrs1.mw.tu-dresden.de
http://www.adecos.de/
Criteria of this press release:
Electrical engineering, Energy, Mechanical engineering
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
German
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