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07/31/1996 00:00

Postalische und telephonische Befragungen immer häufiger

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    84/96 Keine Antwort - gibt's nicht Postalische und telephonische Befragungen immer haeufiger

    Face to face, telefonische und postalische Befragungen weisen nur geringe Unterschiede bezueglich der Ausschoepfungsquoten auf. Versuche, die Zielperson mehrmals zu kontaktieren, fuehren aber oftmals zur Bereitschaft, sich an der Umfrage zu beteiligen. Zu diesen Ergebnissen gelangen Karl-Heinz Reuband und Joerg Blasius in einer Studie, die am Zentralarchiv fuer empirische Sozialforschung der Universitaet zu Koeln in Zusammenarbeit mit dem Institut fuer Soziologie der Technischen Universitaet Dresden entstand.

    In mehreren Arbeitsschritten befragten die Wissenschaftler Koelner Buerger zu unterschiedlichen Themen. Lebensqualitaet in Koeln, Abfallpolitik und die familiaere Situation waren die Hauptinteressen. Die Fragen waren - unabhaengig von der Befragungsart - immer gleich. In einem zweiten Schritt fand eine Befragung zur Befragung statt. Hier interessierten sich die Soziologen dafuer, ob die Zielpersonen die Themen der Befragung interessant fanden. Auch ueber den Interviewer und dessen Art, die Befragung zu gestalten, sollten Auskuenfte gegeben werden.

    Reuband und Blasius untersuchten auch Haeufigkeit und eventuelle Gruende fuer die Verweigerung der Teilnahme an der Befragung. Dabei fanden sie heraus, dass es sich meist nur um eine situationsbedingte, nicht aber um eine generelle Unbereitschaft handelt. Nicht selten spielen das Auftreten des Befragers und dessen Art der Interviewgestaltung eine grosse Rolle fuer die Motivation, sich an der Befragung zu beteiligen.

    In Deutschland ist die face-to-face Befragung noch immer die am haeufigsten angewandte Interviewmethode. In den USA werden bereits seit den Siebziger Jahren positive Ergebnisse bei Telephonumfragen erzielt. Auch in Deutschland erlangt diese Methode immer groessere Bedeutung. Die Vorteile der postalischen als auch der telefonischen Befragung sind vor allem deren geringe Kosten. Auch die relative Anonymitaet kann positiven Einfluss auf das Antwortverhalten haben: Ein offenerer Umgang mit persoenlichen Fragen ist hier zu erwarten.

    Die Antwortmuster zeigen bei den verschiedenen Befragungsarten keine generellen Unterschiede. Die inhaltlichen Ergebnisse einer Umfrage sind also nicht von der Interviewmethode abhaengig.

    Grundsaetzlich ist jeder Mensch als Zielperson geeignet. Mehrmalige Kontaktversuche fuehren in vielen Faellen zu einer Umstimmung von Zielpersonen, die anfaenglich die Teilnahme verweigerten. Beharrliche Interviewer haben grosse Chancen auf hohe Ausschoepfungsquoten. Um die Anzahl der Verweigerer weiterhin zu senken, ist eine motivierte Einstellung des Interviewers von entscheidender Wichtigkeit.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Fuer Rueckfragen steht Dr. Joerg Blasius am 1. August 1996 unter der Telefonnummer 0221/470-3155 zur Verfuegung.


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    Criteria of this press release:
    Social studies
    transregional, national
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    German


     

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