idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Virtuelle Gemeinschaften und deren sozialintegrative Funktion sind ein kontrovers diskutiertes Thema. Das Projekt geht der Frage nach, inwieweit es im Internet zur Bildung »virtueller Gemeinschaften« kommt.
Vertrauen in virtuellen Gemeinschaften
Virtuelle Gemeinschaften und deren sozialintegrative Funktion sind ein aktuelles und kontrovers diskutiertes Thema. Das Projekt »Vertrauen in virtuellen Gemeinschaften« geht nun der Frage nach, inwieweit es im Internet zur Ausbildung »virtueller Gemeinschaften« kommt. Eines der konstitutiven Merkmale der Informationsgesellschaft ist die Virtualisierung des sozialen Lebens. Soziale Austauschprozesse werden in diesem Rahmen ohne die Bedingung der physischen Präsenz oder einer materiellen Basis abgewickelt. Anhand der Untersuchung werden realweltliche und virtuelle Gemeinschaften unter soziologischen sowie sozialpsychologischen Gesichtspunkten betrachtet. Basierend auf verschiedenen theoretischen Ansätzen - von der klassischen Theorie der sozialen Systeme über die aktuelle Netzwerktheorie sowie unter gruppendynamischem Blickwinkel - werden die Besonderheiten dieser »neuen« Gemeinschaften elaboriert.
Netzwerkanalytische Studien haben bereits gezeigt, dass Modernisierung nicht mit einem Verlust, sondern mit einem Gestaltungswandel persönlicher Beziehungen einher geht: Zugeschriebene Beziehungen verlieren an Bedeutung und werden teilweise durch Beziehungsstrukturen ersetzt, die funktional spezialisierter sind, temporären Charakter haben und eben in zunehmendem Maße Personen involvieren, die nicht in räumlicher Nähe sind.
Virtuelle Vergemeinschaftung kann als graduelles Phänomen aufgefasst werden: Man spricht von einer hohen virtuellen Vergemeinschaftung, wenn die Kommunikationspartner untereinander in Beziehung stehen und sich ein Gruppenzugehörigkeitsgefühl entwickelt hat (group community). Umgekehrt ist Vergemeinschaftung dann besonders tief, wenn die Online-Beziehungen von den Individuen ausschließlich bilateralen Charakter haben und sich nicht untereinander kennen (personal community).
Der empirische Teil der Untersuchung ermittelt den Faktor Vertrauen - als wichtige, konstitutive Komponente einer funktionierenden Gemeinschaft. Teilnehmer werden innerhalb einer Umfrage zu ihren Erfahrungen, Eindrücken und Erlebnissen in virtuellen Gemeinschaften befragt. Dabei werden die rein textbasierten Newsgroups mit Virtual Communities im Internet und lebensweltlichen Gemeinschaften verglichen.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer IAO
Martina Sax
Nobelstraße 12, D-70569 Stuttgart
Telefon +49 (0) 7 11/9 70-23 04, Telefax +49 (0) 7 11/9 70-22 99
email: Martina.Sax@iao.fhg.de
http://137.251.51.70/fragebogen/fragebogen.html
Criteria of this press release:
Media and communication sciences, Social studies
transregional, national
Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).