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11/29/1999 13:36

Vier neue Sonderforschungsbereiche für Münster

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Einen bislang einmaligen Erfolg ihrer Forschungsförderung kann die Westfälische Wilhelms- Universität verbuchen: Von insgesamt 21 neuen Sonderforschungsbereichen, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zum 1. Januar 2000 an deutschen Hochschulen einrichten wird, kommen allein vier nach Münster. Für diese vier neuen Forschungseinrichtungen stellt die DFG im Jahr 2000 Fördermittel in Höhe von 9,3 Millionen Mark bereit.Die Zahl der Sonderforschungsbereiche, die als anerkanntes Kriterium für die Forschungsleistung einer Hochschule gilt, steigt damit an der Universität Münster im kommenden Jahr auf sieben Einrichtungen.

    Wie die DFG am Montag, 29. November 1999, in Bonn mitteilte, werden an der Universität Münster zwei neue geisteswissenschaftliche Forschungsvorhaben gefördert, die sich mit dem Thema "Funktionen von Religion in antiken Gesellschaften des Vorderen Orients" sowie "Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution" befassen. Die beiden neuen Sonderforschungsbereiche aus Medizin und Naturwissenschaften behandeln "Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen" sowie "Ionenbewegung in Materialien mit ungeordneten Strukturen".

    Der Sonderforschungsbereich "Funktionen von Religion in antiken Gesellschaften des Vorderen Orients" will grundlegende Aspekte der Wechselwirkung von Religion und Gesellschaft klären. Wie wirkt auf der einen Seite Religion auf die übrigen gesellschaftlichen Bereiche ein und wie wirken andererseits gesellschaftliche Strukturen und Erfordernisse prägend auf religiöses Verhalten, Sprechen und Denken zurück?

    Symbolische Akte, ritualisierte, gewohnheitsmäßige oder zeremonielle Formen sind Mittel der Politik und des Rechts, der Religion wie des alltäglichen Lebens. Der neue Sonderforschungsbereich "Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertsysteme vom Mittelalter bis zur französischen Revolution" will die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Formen symbolischer Kommunikation in ihrer Eigentümlichkeit erforschen. Dabei greift er die Frage nach der Leistung symbolischer Kommunikation bei der Etablierung und Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Ordnung und bei der Verständigung einer Gesellschaft über ihre Wertesysteme auf.

    Wechselwirkungen von Zellen mit der sie umgebenden extrazellulären Matrix sind entscheidend an der Auslösung der Differenzierung und Regeneration von Zellen sowie des programmierten Zelltods beteiligt. Daneben spielt diese Matrix auch eine Rolle bei der Formgebung von Organen sowie für die Funktion des Bewegungsapparates. Die Erforschung der extrazellulären Matrix trägt daher wesentlich zum Verständnis der molekularen Biologie und Pathologie entzündlicher und degenerativer Erkrankungen bei. Der neue Sonderforschungsbereich "Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen" will die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beim Aufbau verschiedener Matrixstrukturen untersuchen.

    Im Mittelpunkt des neuen Sonderforschungsbereichs "Ionenbewegung in Materialien mit ungeordneten Strukturen - vom Elementarschritt zum makroskopischen Transport" stehen die Synthese und Charakterisierung neuartiger ionenleitender Materialien und die experimentelle Untersuchung ionischer Bewegungen in Kristallen, Gläsern und Polymeren. Die Entwicklung neuer ionenleitender Materialien, wie sie in Festkörperbatterien und Brennstoffzellen, in der chemischen Sensorik und der Elektrochemie eingesetzt werden, erfordert ein detailliertes Verständnis der ionischen Strukturen, Wechselwirkungen und Bewegungsabläufe.

    Sonderforschungsbereiche sind langfristige, aber nicht auf Dauer angelegte und von der DFG finanzierte Einrichtungen der Spitzenforschung an Hochschulen, in denen Wissenschaftler mehrerer Disziplinen im Rahmen fachübergreifender Programme zusammenarbeiten. Voraussetzung für die Bewilligung ist neben einer fachlichen Überprüfung durch ein unabhängiges Gutachtergremium eine angemessene personelle und materielle Grundausstattung, die von der Universität zur Verfügung gestellt wird. Sonderforschungsbereiche ermöglichen die Bearbeitung anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben durch Konzentration und Koordination der in einer Hochschule vorhandenen Kräfte. Insgesamt fördert die DFG im kommenden Jahr 285 Sonderforschungsbereiche an 59 Hochschulen mit rund 631 Millionen Mark.

    Die Universität Münster, mit fast 45.000 Studierenden eine der größten deutschen Hochschulen, bemüht sich seit einigen Jahren verstärkt, ihre Forschungsaktivitäten auszuweiten und zu intensivieren. Zur Unterstützung der Fachbereiche und Fakultäten in diesem Bereich hat das Rektorat 1996 ein Programm zur Anschubfinanzierung für Drittmittelprojekte eingerichtet und seitdem jährlich 500.000 Mark hierfür zur Verfügung gestellt. Diese Anstrengungen tragen jetzt Früchte: Mit künftig sieben Sonderforschungsbereichen, sechs Graduiertenkollegs und zahlreichen weiteren Forschergruppen und Zentren, wie dem Institut für Arterioskleroseforschung oder dem Kompetenzzentrum für Nanoanalytik, unterstreicht die Universität Münster ihren Anspruch, als große Hochschule mit breitem Fächerspektrum auch im Bereich der Forschung internationale Spitzenleistungen zu erbringen.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters, Research projects
    German


     

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