idw - Informationsdienst
Wissenschaft
David Green ist Professor am Lehrstuhl für Algebra und Zahlentheorie an der Universität Jena
Jena (13.06.06) Das Phänomen kennen wir alle. Obwohl wir die Schuhe zugebunden haben, öffnet sich beim Gehen plötzlich ein Schnürsenkel. "Das liegt daran, dass die Schleife kein echter Knoten ist", weiß David Green, neuberufener Professor für Algebra und Zahlentheorie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Durch einfaches Ziehen an den Enden des Schnürsenkels wird die Schleife gelöst und manchmal geschieht das eben auch ganz von selbst. Ein richtiger - verknoteter - Knoten hingegen, lässt sich so nicht lösen. "Knoten sind in der Mathematik so genannte 'topologische' Objekte", erläutert Prof. Green den wissenschaftlichen Hintergrund. "Die Topologie beschreibt die Geometrie von Gummibändern und anderen dehnbaren Materialien", so der Engländer weiter.
Greens eigenes Forschungsgebiet ist die so genannte Gruppentheorie. Diese mathematische Disziplin wird verwendet, um Symmetrien zu untersuchen und das Rechnen mit Zahlen zu abstrahieren. Statt der Zahlen selbst, rechnet man dann mit Symbolen. Mit Hilfe aufwändiger Computerberechnungen erforscht Green z. B. die Beziehungen der Struktur einer solchen Menge von Symbolen und der Topologie ihres klassifizierenden Raumes. "Das ist rein abstrakte Mathematik", wie Green betont, der sich selbst als Mathematiker mit "Herz und Seele" bezeichnet. So gehe es in der "reinen Mathematik" - anders als in der angewandten Mathematik - nicht darum, praktische Phänomene theoretisch zu beschreiben. "Vielmehr finden einige theoretische Verfahren und Überlegungen später praktische Anwendungen", weiß Prof. Green. So geschehen auch im Falle der Gruppentheorie, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts Eingang in der Quantenmechanik fand.
David Green wurde im britischen Wirral geboren, einem Landkreis in der Nähe von Liverpool. Nach einer Ausbildung zum Programmierer studierte er Mathematik an der Universität Cambridge, wo er 1992 auch promovierte. Anschließend wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Essen. Es folgten Forschungsaufenthalte in Santa Cruz (Kalifornien), Chicago, Bielefeld und Zürich. Ab 1997 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Wuppertal tätig. Nach seiner Habilitation im Fach Mathematik wurde Green 2001 Oberassistent und 2004 Hochschuldozent an der Universität Wuppertal, bevor der 39-jährige Vater zweier Kinder dem Ruf an die Friedrich-Schiller-Universität Jena folgte.
Kontakt:
Prof. Dr. David J. Green
Mathematisches Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 946166
Fax: 03641 / 946162
E-Mail: green[at]minet.uni-jena.de
Der Mathematiker David Green ist neu berufener Professor an der Universität Jena.
Foto: FSU-Archiv
None
Criteria of this press release:
Mathematics, Physics / astronomy
regional
Personnel announcements
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).