idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Frühzeitige Diagnose - gezielte Therapie
"Rheuma - das steckt in den Gelenken" - so lautet die landläufige Meinung. Was viele nicht wissen: Rheuma kann sich auf viele erdenkliche Arten äußern und auch die Organe des Körpers befallen, wie beispielsweise Haut, Nieren, Herz oder Gehirn. Auch vor jungen Erwachsenen oder sogar Kindern machen die rheumatischen Krankheiten nicht halt.
Oft ist eine effektive Therapie nur durch eine fächerübergreifende Betreuung der Patienten möglich. Das Universitätsklinikum Tübingen eröffnet am Samstag, 7.10.2006, 9.30 Uhr (Tübingen, Kliniken Berg, Crona-Gebäude, Hörsaal 210) im Rahmen des 11. Symposiums des Rheumazentrums Württemberg einen Schwerpunkt für Interdisziplinäre Klinische Immunologie, Rheumatologie und Autoimmunerkrankungen (INDIRA).
Rheumatische Erkrankungen gehören zu den häufigsten behandlungsbedürftigen Erkrankungen oder Gesundheitsstörungen in Deutschland. Über 400 Krankheitsbilder sind bekannt. In vielen Fällen ist eine rasche Diagnose wichtig: Eine früh eingeleitete Therapie, die genau auf die Erkrankung abgestimmt ist, kann viele Folgeschäden verhindern.
Dabei betrifft die Autoimmunerkrankung fast immer mehrere Organe. Je nachdem, welche Beschwerden der Patient hat, ist er entweder beim Rheumatologen, häufig aber auch beim Augenarzt (Augenentzündung), beim Orthopäden (Gelenkentzündung), beim Hautarzt (Hauterkrankungen) oder Internisten (Nierenbeteiligung/Nephritis) in Behandlung. Auch neurologische Symptome können ein erster Ausdruck einer entzündlich rheumatischen Systemerkrankung sein.
Für eine schnelle Diagnosestellung und rasche Therapie ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der oben genannten Fachdisziplinen erforderlich. "Experten aus verschiedenen Disziplinen werden am Tübinger Uniklinikum eng zusammenarbeiten, um Rheuma-Patienten eine optimale Diagnose, Therapie und Langzeitbehandlung zu bieten", erklärt Dr. Ina Kötter, Privatdozentin an der Rheumatologischen Ambulanz der Medizinischen Universitätsklinik.
Der Rheumaschwerpunkt startet zunächst mit drei interdisziplinären Sprechstunden pro Woche, jeweils an einer anderen Klinik. Die fächerübergreifenden Sprechstunden werden von einem Internist und Rheumatologen koordiniert und an den beteiligten Kliniken mitbetreut.
Den Patienten verspricht der neue Rheumaschwerpunkt gleich mehrere Vorteile. Zum einen können rheumatische Krankheitsbilder schneller erkannt werden. Zum anderen werden Mehrfachuntersuchungen vermieden, die Wege für den Patienten vereinfachen sich. Wer beispielsweise mit Augenbeschwerden, die auf eine rheumatische Erkrankung zurückzuführen sind, in der Augenklinik ist, kann dort die Sprechstunde vor Ort besuchen - der Weg in die Rheumaambulanz entfällt. Außerdem profitieren Rheuma-Patienten vom neuesten Stand der immunologischen Forschung: So können sie an Studien mit neuen Medikamenten teilnehmen oder frühzeitig mit neuen Therapien behandelt werden.
Ansprechpartner für nähere Informationen
Universitätsklinikum Tübingen, Medizinische Klinik
Abt. Innere Medizin II, Hämatologie, Onkologie, Immunologie, Rheumatologie, Pulmologie
Privatdozentin Dr. med. Ina Kötter
Tel. 0 70 71 / 29-8 51 38, Fax 0 70 71 / 29-51 38
ina.koetter@med.uni-tuebingen.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).