idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Nierenwoche für mehr Schutz des lebenswichtigen Organs / Erkrankungen nehmen rapide zu
Jena. "Ich schütze meine Niere!" - unter diesem Motto steht die 8. Nierenwoche vom 16. bis zum 22. September. Die Nieren spielen für den Wasserhaushalt des Körpers, die Entgiftung, Blutdruckregulation und die Blutbildung eine zentrale Rolle. Um so mehr Besorgnis erregt die Zunahme von Nierenerkrankungen. Aus den Niederlanden und den USA liegen Schätzungen vor, dass bis zu 10 Prozent der Allgemeinbevölkerung mit Nierenerkrankungen im Frühstadium leben, die im Laufe der Zeit zum Nierenversagen führen können. Für Deutschland gib es bisher keine vergleichbaren Zahlen, man geht aber davon aus, dass etwa 20 Prozent der Bevölkerung Gefahr laufen, ebenfalls eine Nierenerkrankung zu entwickeln. In Deutschland gibt es bereits mehr als 61.000 Dialysepatienten, und das bei steigender Tendenz.
"Diese Entwicklung hängt direkt mit der Verbreitung der Volkskrankheiten Diabetes und Bluthochdruck, aber auch mit dem sich epidemieartig ausbreitenden Übergewicht zusammen", erklärt dazu Prof. Gunter Wolf, Nephrologe und Direktor der Klinik für Innere Medizin III am Universitätsklinikum Jena. "Heute kommen leider immer häufiger Menschen zu uns, die z.B. als Folgeerkrankung der Zuckerkrankheit auch mit geschädigten Nieren zu kämpfen haben", so Wolf weiter. Das tückische an Nierenschäden ist das Fehlen von Symptomen. "Die Funktionsstörungen machen sich erst dann durch allgemeine Abgeschlagenheit und Leistungsabfall bemerkbar, wenn der Krankheitsprozess bereits fortgeschritten ist", bedauert der Nierenexperte. Vorsorge ist damit besonders wichtig. "Gehen Sie regelmäßig zum Arzt und lassen Sie sich untersuchen", rät Prof. Wolf. "Einmal jährlich ein einfacher Urintest, der im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung gemacht werden kann, genügt."
Insbesondere Menschen mit Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck sollten davon Gebrauch machen. "Ist die Nierenschädigung erst einmal fortgeschritten, stehen uns für eine erfolgreiche Therapie nur Dialyse und Transplantation zur Verfügung", sagt Gunter Wolf. Zudem sind bereits geringfügige Funktionsverluste der Nieren ein ernstes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Bevor es so weit ist, kann jeder seine Niere schützen - durch einen gesunden Lebensstil. "Hören Sie auf zu Rauchen, denn Rauchen schädigt nach neuen Erkenntnissen die Nieren; bauen Sie Übergewicht ab und bekämpfen Sie erhöhten Blutdruck", empfiehlt dazu der Nephrologe Wolf. Auch bei einigen Schmerzmitteln ist Vorsicht geraten, denn bei dauerhafter Anwendungen können bestimmte Substanzen die Nieren angreifen. Wenig Einfluss auf die Gesundheit der Nieren hat dagegen die tägliche Trinkmenge. "Lediglich ältere Menschen müssen besonders darauf achten, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen", erklärt Gunter Wolf.
Ansprechpartner:
Prof. Gunter Wolf
Direktor Klinik für Innere Medizin III
Tel. 03641/9 32 43 01
E-Mail: gunter.wolf[at]med.uni-jena.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).