idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Grubengas, das aus stillgelegten Bergwerken entweicht, lässt sich mit Hilfe von Blockheizkraftwerken in Strom und Wärme umwandeln. Dabei wird aus dem schädlichen Methan nicht nur saubere Energie erzeugt, sondern auch die Umwelt entlastet.
Das gigantische Tunnelsystem, das der Steinkohlebergbau in den letzten Jahrhunderten im Ruhrgebiet hinterlassen hat, ist nicht nur für Erdstürze wie Anfang des Jahres in Wattenscheid verantwortlich. Aus den stillgelegten Bergwerken entweichen zeit- und stellenweise pro Stunde bis zu 1 000 Kubikmeter Grubengas - ein Gemisch aus Methan, Stickstoff und Kohlendioxid - ungenutzt in die Atmosphäre. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese natürliche Energie zu nutzen. Zwei Pilotkraftwerke in Herne und Lünen arbeiten inzwischen reibungslos. Saugeinrichtungen fördern das Gas aus einem alten Schacht zu einem Blockheizkraftwerk, wo es zu Strom und Wärme umgewandelt wird. Bei diesem Prozess wird das Methan verbrannt; das weniger schädliche Kohlendioxid entsteht. Dadurch wird die Umwelt erheblich entlastet.
Würde das Gas von sämtlichen alten Bergwerken im Ruhrgebiet genutzt werden, so ständen schätzungsweise 120 Millionen Kubikmeter Methan entsprechend 1,2 Milliarden kWh für die Energiegewinnung pro Jahr zur Verfügung. Damit könnten etwa 66 500 Haushalte mit Energie versorgt werden. »Die Nutzung des Grubengases kann zwar keine Steinkohlekraftwerke ersetzen, die 800 Megawatt Leistung erbringen. Aber im Ruhrgebiet sind immerhin circa 50 Megawatt der sauberen Energie nutzbar«, erklärt Clemens Backhaus von UMSICHT. Die beiden Pilotanlagen in Herne und Lünen erzeugen momentan noch 500 bzw. 370 Kilowatt, das Herner Kraftwerk wird jedoch auf 1,5 Megawatt ausgebaut. Diese Art der Energiegewinnung bei gleichzeitiger Umweltentlastung ist auch von globalem Interesse, denn alte Bergwerke gibt es nicht nur in Deutschland. Allein in China schätzen Fachleute die Emission des Gases auf 20 Milliarden Kubikmeter im Jahr ein.
Unter dem Motto: »Potenziale nutzen - Umwelt schützen« veranstaltet UMSICHT in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt am 9. und 10. Februar 2000 die Oberhausener Grubengas-Tage. Neben einer ausführlichen Einführung in die Thematik erhalten die Teilnehmer Erfahrungsberichte über die Planung und den Betrieb von Anlagen zur Grubengasgewinnung. Zum Schluss findet eine Exkursion zu den Blockheizkraftwerken von Herne und Lünen statt.
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Clemens Backhaus
Telefon: 02 08/85 98-1 88
Telefax: 02 08/85 98-2 90
E-Mail: ba@umsicht.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und
Energietechnik UMSICHT
Osterfelder Straße 3
46047 Oberhausen
Pressekontakt:
Achim Loewen
Telefon 02 08/85 98-1 42
Telefax 02 08/85 98-2 90
E-Mail: loe@umsicht.fhg.de
Mit Hilfe von Blockheizkraftwerken lässt sich Grubengas in Strom und Wärme umwandeln.
None
Criteria of this press release:
Electrical engineering, Energy
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).