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07.02.2000 10:08

Umwelt schützen - Grubengas nützen

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Grubengas, das aus stillgelegten Bergwerken entweicht, lässt sich mit Hilfe von Blockheizkraftwerken in Strom und Wärme umwandeln. Dabei wird aus dem schädlichen Methan nicht nur saubere Energie erzeugt, sondern auch die Umwelt entlastet.

    Das gigantische Tunnelsystem, das der Steinkohlebergbau in den letzten Jahrhunderten im Ruhrgebiet hinterlassen hat, ist nicht nur für Erdstürze wie Anfang des Jahres in Wattenscheid verantwortlich. Aus den stillgelegten Bergwerken entweichen zeit- und stellenweise pro Stunde bis zu 1 000 Kubikmeter Grubengas - ein Gemisch aus Methan, Stickstoff und Kohlendioxid - ungenutzt in die Atmosphäre. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese natürliche Energie zu nutzen. Zwei Pilotkraftwerke in Herne und Lünen arbeiten inzwischen reibungslos. Saugeinrichtungen fördern das Gas aus einem alten Schacht zu einem Blockheizkraftwerk, wo es zu Strom und Wärme umgewandelt wird. Bei diesem Prozess wird das Methan verbrannt; das weniger schädliche Kohlendioxid entsteht. Dadurch wird die Umwelt erheblich entlastet.

    Würde das Gas von sämtlichen alten Bergwerken im Ruhrgebiet genutzt werden, so ständen schätzungsweise 120 Millionen Kubikmeter Methan entsprechend 1,2 Milliarden kWh für die Energiegewinnung pro Jahr zur Verfügung. Damit könnten etwa 66 500 Haushalte mit Energie versorgt werden. »Die Nutzung des Grubengases kann zwar keine Steinkohlekraftwerke ersetzen, die 800 Megawatt Leistung erbringen. Aber im Ruhrgebiet sind immerhin circa 50 Megawatt der sauberen Energie nutzbar«, erklärt Clemens Backhaus von UMSICHT. Die beiden Pilotanlagen in Herne und Lünen erzeugen momentan noch 500 bzw. 370 Kilowatt, das Herner Kraftwerk wird jedoch auf 1,5 Megawatt ausgebaut. Diese Art der Energiegewinnung bei gleichzeitiger Umweltentlastung ist auch von globalem Interesse, denn alte Bergwerke gibt es nicht nur in Deutschland. Allein in China schätzen Fachleute die Emission des Gases auf 20 Milliarden Kubikmeter im Jahr ein.

    Unter dem Motto: »Potenziale nutzen - Umwelt schützen« veranstaltet UMSICHT in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt am 9. und 10. Februar 2000 die Oberhausener Grubengas-Tage. Neben einer ausführlichen Einführung in die Thematik erhalten die Teilnehmer Erfahrungsberichte über die Planung und den Betrieb von Anlagen zur Grubengasgewinnung. Zum Schluss findet eine Exkursion zu den Blockheizkraftwerken von Herne und Lünen statt.

    Ansprechpartner:
    Dipl.-Ing. Clemens Backhaus
    Telefon: 02 08/85 98-1 88
    Telefax: 02 08/85 98-2 90
    E-Mail: ba@umsicht.fhg.de

    Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und
    Energietechnik UMSICHT
    Osterfelder Straße 3
    46047 Oberhausen
    Pressekontakt:
    Achim Loewen
    Telefon 02 08/85 98-1 42
    Telefax 02 08/85 98-2 90
    E-Mail: loe@umsicht.fhg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.umsicht.fhg.de


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    Mit Hilfe von Blockheizkraftwerken lässt sich Grubengas in Strom und Wärme umwandeln.
    Mit Hilfe von Blockheizkraftwerken lässt sich Grubengas in Strom und Wärme umwandeln.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Mit Hilfe von Blockheizkraftwerken lässt sich Grubengas in Strom und Wärme umwandeln.


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