idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Seit Januar 2006 bietet das Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden das europaweit erste kognitiv-verhaltenstherapeutische Entwöhnungsprogramm für Cannabisabhängige "CANDIS" an. Erste Ergebnisse der CANDIS-Studie zeigen, dass das Entwöhnungsprogramm gut angenommen wird. Die meisten Teilnehmer sind ca. 20 Jahre alt, 20 Prozent sind Frauen. Fast alle Patienten berichten, dass sie vor Therapiebeginn täglich konsumierten und mit Hilfe von CANDIS ihren Cannabisgebrauch dauerhaft oder zumindest zeitweise einstellen möchten. Schon jetzt zeichnet sich an Hand der ersten Ergebnisse ab, dass diese Ziele mit CANDIS offenbar erreicht werden können. Neben körperlichen und psychischen Problemen werden häufig auch soziale und rechtliche Schwierigkeiten berichtet, die mit den speziell ausgebildeten Psychologen an der TU Dresden bewältigt werden können.
Das Projekt ist Teil des Suchtforschungsprogramms der Bundesregierung und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Über 100 Jugendliche und Erwachsene aus Sachsen haben sich bereits in den ersten 6 Monaten für die Kurzzeittherapie "CANDIS" angemeldet. In zehn kostenlosen Einzelgesprächen werden die Teilnehmer zunächst zu einer Veränderung ihres Cannabiskonsums motiviert. Dann werden Fertigkeiten eingeübt, die eine Veränderung des Cannabiskonsums erleichtern sollen. Darunter fallen z.B. Bewältigungstechniken bei starkem Verlangen nach Cannabis oder Rückfallprophylaxe. Im Rahmen eines Problemlösetrainings lernen die Teilnehmer schließlich, Probleme aus unterschiedlichen Lebensbereichen aktiv anzupacken und zu meistern.
Eine Teilnahme am CANDIS-Projekt ist noch bis Ende 2006 möglich. Danach werden die Ergebnisse ausgewertet und veröffentlicht. Aufgrund der großen Nachfrage aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz denkt die Forschergruppe mittlerweile über eine Erweiterung des Therapieangebots nach.
Anmeldung und Information zur Teilnahme an der Studie: Tel. 0351 463-32000 oder www.candis-projekt.de
Informationen für Journalisten:
Dr. Eva Hoch (Projektleiterin), René Noack (wissenschaftlicher Mitarbeiter)
Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie, TU Dresden
Chemnitzer Str. 46, 01187 Dresden, Tel. 0351-463-36592, Fax 0351 463-36984, E-Mail: candis@psychologie.tu-dresden.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
transregional, national
Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).