idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die interaktive Medienkunst, die telematische und insbesondere die virtuelle Kunst ermöglichen eine vollkommen neuartige Wahrnehmung und Ästhetik und finden folglich auf Festivals und internationalen Ausstellungen großen Publikumszuspruch. Dennoch haben die Museen es bislang weitgehend versäumt, diese Kunst systematisch zu sammeln. Wegen des allgemeinen Informationsdefizits bei
Museumsmitarbeitern kann bisher die erforderliche kuratorische und konservatorische Kompetenz nur unzureichend ausgebildet werden. Dies führt dazu, dass langfristige Konzepte zur Sammlung virtueller Kunst, etwa in Zusammenarbeit mit Rechenzentren, bislang kaum existieren.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Beschaffenheit der digitalen Werke: Ihre elektronischen, physischen Träger veralten im rasanten Tempo. Es ist nicht übertrieben festzustellen, dass mittlerweile eine ganze Dekade internationaler Medienkunst verloren zu gehen droht. Nur mit intensiven Anstrengungen werden die Lücken zu schließen sein.
Das Projekt:
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert aus diesen Gründen eine Initiative des Kunsthistorischen Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin zum Aufbau eines internationalen Archivs der Virtuellen Kunst. Diese leistungsfähige, für hohe Zugriffszahlen ausgelegte Internet-Datenbank entsteht in Kooperation mit dem Rechenzentrum der Universität.
Eine Schnittstelle dieser Art, ein Forschungs- und Informationsfenster zu Museen und wissenschaftlichen Einrichtungen, existiert bislang nirgendwo. Ziel des Projektes ist es, die sprunghafte Entwicklung auf dem Gebiet der Medienkunst, das umfassende und rasch wachsende AEuvre der Künstler, die in komplexe internationale Forschungszusammenhänge gelangt sind, überschaubar zu machen und wissenschaftlich zu dokumentieren. Das Archiv widmet sich einer präzisen Erfassung der Werke in ihren Aufbauten,
Settings und Ausstellungsorten, insbesondere auch ihren technischen Hard- und Software-Konfigurationen. Es wurde daher bereits in seinem Gründungsstadium Anlaufpunkt für
Museumskuratoren und Kongressplaner.
Erste Datenbankteillösungen sollen Ende des Jahres ans Netz.
Der Antragsteller des vorerst auf sechs Jahre ausgelegten DFG-Projektes ist Prof. Dr. Horst Bredekamp, Kunsthistorisches Seminar; Projektleiter ist Oliver Grau; weitere Mitarbeiter: Ana Ofak, Christian Berndt, Anja Schmalfuss und Maren Ziese
Mitglied im Projektverbund MedienTheorieGeschichte: http://waste.informatik.hu-berlin.de/MTG/
Informationen:
Kunsthistorisches Seminar: Oliver Grau, Tel: 2093 - 4295, - 4288, Fax: -4 209, email: Oliver.Grau@culture.hu-berlin.de
Der Datenbankexperte: Michael Rybczak, Rechenzentrum, Tel. 2093-2724, e-mail: rybczak@rz.hu-berlin.de
http://waste.informatik.hu-berlin.de/MTG/
http://www.arthist.hu-berlin.de/arthistd/mitarbli/og/og.html
Criteria of this press release:
Art / design, Information technology, Music / theatre, Social studies
transregional, national
Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).