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Der TÜV Rheinland überprüfte die Zentrale Sterilgutversorgung am Universitätsklinikum Halle - und verlieh der Einrichtung das entsprechende Gütesiegel. 400.000 Sterilgut-Sets werden dort jährlich aufbereitet und den Ärzten für Operationen und Untersuchungen zur Verfügung gestellt.
Die Zentrale Sterilgutversorgung (ZSVA) am Universitätsklinikum Halle ist eine der größten und modernsten in Europa. Jährlich werden etwa 400.000 Sterilgut-Sets aufbereitet und in einem einwandfreien Zustand - in einem hochaufwändigen Verfahren gesäubert und vor allem im Desinfektions- und Sterilisationsprozess von möglichen Krankheitserregern (Bakterien und Viren) befreit - den Ärzten für Operationen und Untersuchungen zur Verfügung gestellt. An die Sterilgutversorgung werden besonders hohe Ansprüche gestellt, um krankenhausbedingte Infektionen zu vermeiden und damit die Patientensicherheit zu erhöhen.
Der TÜV Rheinland untersuchte nun, ob die ZSVA des Universitätsklinikums die strengen Kriterien der DIN EN ISO 9001:2000 sowie weiterer Empfehlungen u.a. des Robert-Koch-Institutes zur Aufbereitung von Medizinprodukten erfüllt. Der TÜV konnte im Ergebnis dem Universitätsklinikum Halle das Gütesiegel verleihen und übergab am Mittwoch, 6. Dezember 2006, das entsprechende Zertifikat an die Leiter der ZSVA Judith Weilepp und an die Direktorin des Instituts für Hygiene, Prof. Dr. Marianne Borneff-Lipp.
Die ZSVA ist die bisher größte Sterilgutversorgung in Deutschland, die zertifiziert wurde. Ingesamt wurden bei mehreren Hundert Krankenhaus-Sterilgutaufbereitern deutschlandweit erst 14 überprüft. Nur sieben, darunter das Universitätsklinikum Halle, dürfen in der schwierigsten Stufe "kritisch C" Instrumente aufbereiten. "Wir dürfen nun sämtliche, dem Medizinproduktegesetz genügende Instrumente aufbereiten", erklärt Professor Dr. Marianne Borneff-Lipp. Das Universitätsklinikum habe die besonders hohen Anforderungen erfüllen können. In die Krankenhaushygiene würden stets die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse einfließen.
Zum hohen Qualitätsstandard in der ZSVA gehört auch, dass alle Prozesse lückenlos dokumentiert und damit nachvollzogen werden können. Nosokomiale Infektionen, die in Einrichtungen des Gesundheitswesens auftreten, sind in den Industriestaaten ein erkanntes Problem. Eine Ursache dafür sind unter anderem die nicht sachgerechte aufbereiteten Medizinprodukte wie Operationsinstrumente. Durch das Qualitätsmanagement soll eine hygienisch einwandfreie Arbeitsweise und die technisch-funktionelle Sicherheit der aufbereiteten Medizinprodukte gewährleistet werden.
Zu den Medizinprodukten zählen unter anderem die Bestecke für verschiedene Operationen. Die Operationssets können aus bis zu 200 Einzelteilen wie Scheren, Klemmen, Sägen, Zangen etc. bestehen. Für die fach- und sachgerechte Reinigung und Desinfektion stehen die unterschiedlichsten Desinfektions- und Reinigungsautomaten zur Verfügung. Die ZVSA ist rund um die Uhr das ganze Jahr im Einsatz. Dort arbeiten 43 Mitarbeiter, die unter anderem die Sets auf Funktionalität prüfen und den Reinigungs- bzw. Desinfektionsprozess überwachen. Mit Sterilgut werden 23 Operationssäle, 86 Stationen sowie Ambulanzen versorgt. Ingesamt sind mehr als 3000 unterschiedliche Sets im Einsatz.
Im Gegensatz zu vielen anderen Krankenhäusern werden in der halleschen ZSVA nur Mitarbeiter eingesetzt, die über eine Fachweiterbildung verfügen. "In der Aufbereitung sind trotz vieler Maschinen immer noch sehr viele Handgriffe notwendig", sagt die ZSVA-Leiterin. Daher würde qualifiziertes Personal benötigt. So werden spezielle Instrumente wie Bohrmaschinen per Hand auseinandergenommen und gereinigt.
Zu den qualitätssichernden Maßnahmen in der ZVSA zählen neben der technischen Ausstattung die innerbetriebliche Organisation, Darstellung, Überwachung und Dokumentation der Funktionsabläufe, auch bauliche Gegebenheiten sowie entsprechende Schulungs- und Ausbildungsmaßnahmen.
Kontakt:
Jens Müller
Pressesprecher
Universitätsklinikum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Tel.: 0345-557 1032
E-Mail: jens.mueller@medizin.uni-halle.de
Eine Aufnahme aus dem ZSVA-Bereich.
Foto: Universitätsklinikum Halle
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v.l.: Professor Dr. Marianne Borneff-Lipp (Direktorin Institut für Hygiene), Judith Weilepp (Leiteri ...
Foto: Universitätsklinikum Halle
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Organisational matters
German
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