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04/05/2000 13:18

"Bild im Text - Text und Bild": Anlaß für Kulturpessimismus? Symposion an der Universität Leipzig

Dr. Bärbel Teubert-Seiwert Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Verdrängen Bilder die Sprache? Besteht Anlaß zu Kulturpessimismus? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Wissenschaftler aus acht Ländern auf einem Symposion mit dem Thema: "Bild im Text - Text und Bild", das vom 6.4. bis 8.4.2000 an der Universität Leipzig stattfindet.

    Multimedia, Weltmarkt der Bilder, visuelle Wende: Diese Begriffe stehen für einen grundlegenden Wandel, der sich in der Kommunikation vollzieht. Ob Bilder die Sprache verdrängen und die mediale Welt zur eigentlichen Wirklichkeit aufsteigt, wir also Anlaß nicht nur zu Kulturkritik, sondern auch zu Kulturpessimismus haben, erörtern Wissenschaftler aus acht Ländern auf einem Symposion mit dem Thema "Bild im Text - Text und Bild", das vom 6. bis 8. April in Leipzig stattfindet. Organisiert wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Ulla Fix vom Institut für Germanistik der Universität Leipzig und Prof. Dr. Hans Wellmann von der Universität Augsburg. Die 25 Referenten kommen aus Deutschland, Frankreich, Finnland, Portugal, Rußland, Schweden, der Schweiz und den USA.

    Eröffnung: Donnerstag, 6. April 2000, 9.00 Uhr
    Ort: Villa Tillmanns, Wächterstr. 30, Leipzig

    Der Freiburger Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Uwe Pörksen geht am 6.April, 20 Uhr in einem öffentlichen Gastvortrag zum Thema "Visiotype. Die Welt der zweiten Anschauung" der Frage nach, ob uns tatsächlich ein Verlust an Kommunikationsfähigkeit droht.

    Anhand von Texten aus der Literatur, der Presse, von Anzeigen und medizinischen Fachtexten wollen die auf der Tagung vereinten Sprach- und Literaturwissenschaftler, Didaktiker und Semiotiker den Leistungen von Sprache, ihrer Bildlichkeit und dem Zusammenwirken von Sprache mit Bildern, "sachlich auf den Grund gehen", erklärt Professor Fix. So seien Bilder in der Sprache mehr vorhanden, als wir denken: "Schmerz wie Messerstiche" - ein Beispiel aus der Alltagssprache - oder "Ihre Augen sind wie tiefe Seen", aus der schönen Literatur.

    Aber auch die Beziehung zwischen Sprache und Bild in Texten, wie sie sich ergänzen und wahrgenommen werden, werde untersucht. So werden sprachliche Zeichen - Wörter - in der Zeit, in einem Nacheinander wahrgenommen, visuelle Zeichen - Bilder - dagegen auf einen Blick, in einem Zusammenhang. Die Frage sei, wie beide Zeichensysteme zusammen funktionieren. Markantestes Beispiel dieser Art ist der Hypertext, bei dem viele Zeichensysteme zusammen wirken: Schrift, Typographie, bildliche Darstellung, logisches Bild, Musik. Oder auch sog. Flyer, bei denen Schrift und Bild einander durchdringen, so daß die Bedeutung sowohl der Wörter als auch der Sätze kaum entzifferbar ist. Der Sprachtext, das stehe fest, werde immer mehr von Bildern durchsetzt. Konsequenz: Wir müssen zunehmend lernen, zwischen den verschiedenen Medien mehr und schneller zu wechseln.

    Eine Flyer-Ausstellung von Prof. Ioannis Androutsopoulos (Heidelberg) wird ebenso zu sehen sein wie eine von Studentinnen zusammengestellte Posterdiskussion, die aus Seminaren von Prof. Fix hervorgegangen ist. Dem Symposion vorausgegangen war im Wintersemester 1999/2000 eine Ringvorlesung (Studium Universale): "Die Welt der Zeichen und Bilder".

    Dr. Bärbel Teubert-Seiwert


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    Criteria of this press release:
    Language / literature, Media and communication sciences, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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